Neheim.. Nach dem Banküberfall am Donnerstagmorgen in Neheim läuft eine Großfahndung der Polizei. Der Räuber erbeutete einen geringen vierstelligen Betrag.
Bei einem bewaffneten Überfall auf die Volksbank-Filiale am Engelbertplatz im Arnsberger Stadtteil Neheim hat ein Einzeltäter am Donnerstagvormittag einen geringen vierstelligen Betrag erbeutet. Von dem Räuber fehlt bislang jede Spur, die Fahndung läuft auf Hochtouren.
Angestellte mit Pistole bedroht
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei betrat der Mann gegen 10.50 Uhr die Bank in der Innenstadt. Er hielt einer Angestellten die Pistole vor das Gesicht und forderte die Herausgabe von Bargeld. Daraufhin packte die Mitarbeiterin der Volksbank einen geringen vierstelligen Betrag in eine vom Täter mitgebrachte Tüte.
Als dann Kunden die Bank betraten, flüchtete der Mann in Richtung Neheimer Fußgängerzone. Zeitgleich ging auch der von der Bank-Angestellten ausgelöste Alarm in der Arnsberger Polizeiwache ein. Ein weiterer Mitarbeiter verfolgte den Täter, er verlor ihn jedoch am Johanneshospital am Springufer aus den Augen. „Seit dem fehlt jede Spur von dem Mann,“ sagte HSK-Polizeisprecher Ludger Rath. Bei der Großfahndung kam auch ein Personensuchhund zum Einsatz.
Gesucht wird ein etwa 50-jähriger Mann
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Gesucht wird ein etwa 50-jähriger Mann, ungefähr 1,85 bis 1,90 Meter groß, bekleidet mit einer blauen Jeanshose, einem türkisfarbenen oder blauen, kurzärmligen T-Shirt. Auf dem Shirt ist in roter Farbe ein Rechteck abgebildet, das an den Ecken abgerundet ist. Der Bankräuber trug eine gefleckte Baseballkappe und eine dunkle, eckige Sonnenbrille. Seine Figur wird als stämmig mit Bauchansatz beschrieben.
Die Ermittler suchen auch nach Zeugen und fragen: Wer kann Angaben zu dem gesuchten Täter machen? Wer hat diesen vor oder nach dem Überfall (10.50 Uhr am Dienstag) beobachtet? Gibt es Zeugen, die gesehen haben, wie der Mann eventuell in ein bereit gestelltes Fluchtfahrzeug eingestiegen ist? Hinweise an die Polizei in Arnsberg unter 02932-90200 oder an jede andere Polizeidienststelle erbeten.
Ihre Großfahndung hat die Polizei auch auf die Nachbarkreise Soest und Märkischen Kreis ausgedehnt. "Unsere Spurenlage ist nicht schlecht", berichtet Polizeisprecher Rath. Den Bankräuber erwartet, sollte er erwischt werden, eine Haftstrafe von mindestens fünf Jahren.
Volksbank bietet betroffenen Mitarbeitern psychologische Hilfe an
Die Volksbank Sauerland wird ihren Angestellten, die den Überfall miterleben mussten, psychologische Betreuung anbieten, um so die Vorkommnisse und insbesondere die schlimme Gewaltandrohung durch eine Schusswaffe besser verarbeiten zu können.
Die Mitarbeiter entscheiden allerdings selbst, ob sie dieses Angebot annehmen wollen oder nicht. Mit solchen psychologischen Angeboten reagierten bereits in der Vergangenheit die Volksbank und auch andere Geldinstitute auf Überfälle. Am Donnerstag blieb die Bank-Filiale geschlossen, Freitag wird sie wieder öffnen.
Banküberfälle sind traumatische Erlebnisse für die betroffenen Mitarbeiter. Große Erlöse können die Täter aber kaum noch erzielen, da die Geldinstitute ihre Auszahlungssysteme inzwischen alle gesichert haben.
Doppelüberfall im Dezember 2010
Spektakulärster Bankraub der jüngeren Vergangenheit im nördlichen Sauerland war der Doppel-Überfall innerhalb von zwei Wochen im Dezember 2010 auf die Sparkasse in der Arnsberger Clemens-August-Straße. Die Täter wurden erwischt und mit bis zu acht Jahren und drei Monaten Haft bestraft.
Aufgeklärt wurde auch der Überfall auf die Spar- und Darlehenskasse in Arnsberg am 18. Mai 2011. Der Täter kam sechseinhalb Jahre in den Knast. Die Sparkasse in Neheim-Bergheim wurde am 27. November 2012 überfallen.
Die SpaDaKa Oeventrop traf es am 22. Oktober 2013. Große Summen wurden dabei von den Bankräubern nie erbeutet. Ohne Beute endete in Überfall auf die Volksbank in Sundern-Amecke am 6. Dezember 2013.