Hüsten.. Als Werkzeugbauer für Präzisionsteile hat sich die Hüstener Firma Lotec einen guten Namen gemacht. Sie befindet sich auf klarem Wachstumskurs.
Die Hüstener Firma Lotec, Spezialist für Werkzeug- und Formenbau, befindet sich auf klarem Wachstumskurs. In den vergangenen sieben Jahren hat das heute rund 50 Mitarbeiter starke Unternehmen seinen Umsatz kontinuierlich gesteigert und bilanzierte für 2016 einen Umsatz von 6,8 Millionen Euro. „Auch 2017 ist die Auftragslage sehr gut. Wir peilen sieben Millionen Euro Umsatz fürs laufende Jahr an“, berichtet Lotec-Vertriebsleiter Christian Melchers.
Lotec baut Werkzeuge für die Metallindustrie, ist aber auch tätig im Formenbau für Kunststoffprodukte. Die Kunden von Lotec sind insbesondere Zulieferbetriebe aus der Automobil-, Möbel-, Elektrotechnik- und Haushaltsindustrie. „Wir fertigen im Auftrag dieser Zulieferbetriebe exakt die Werkzeuge, die die Zulieferbetriebe benötigen, um für große Industriebetriebe wie Auto- oder Möbelhersteller die erforderlichen Bauteile fürs Endprodukt zu produzieren“, erklärt Melchers.
Lotec fertigt also nicht die Stanz-/Spritzgussteile als solche, sondern die Werkzeuge für die Bauteilproduktion. Beispiel: Lotec hat schon viele Werkzeuge gefertigt, mit denen Stanzteile für den Metall-Unterbau von Pkw- und Lkw-Sitzen produziert werden. Hierzu gehören Werkzeuge für Sitzführungsschienen, Halterungen für Motoren zur Sitzbewegung sowie Befestigungsteile für Sitze. Für den Pkw-Bau stellte Lotec auch schon Werkzeuge her, mit denen Zulieferbetriebe Fensterführungsschienen produzieren können. Für den Nutzfahrzeug-Bereich hat Lotec Werkzeuge gebaut, mit denen Zulieferbetriebe Bauteile an Achsen oder Fahrgestellkomponenten fertigen können.
Da Zulieferbetriebe der Automobilindustrie weltweit agieren, kann die Firma Lotec - quasi als eines der ersten Glieder einer langen Produktionskette - von sich behaupten, die Werkzeuge zum Bau von Bauteilen produziert zu haben, die in Fahrzeugen aller großen Automarken der Welt verbaut wurden.
Komplexe Ansprüche
Zulieferbetriebe der Möbelindus-trie erhalten von Lotec Werkzeuge, mit denen sie zum Beispiel Scharniere für Schränke fertigen können. Es kann also durchaus sein, wenn ein Verbraucher heute daheim eine Schranktür öffnet, dass das Werkzeug für den Scharnierbau aus dem Hause Lotec stammt.
Werkzeugbau kann man mit Maßanzügen in der Modebranche vergleichen - allerdings mit weitaus geringerer Toleranzgrenze bei Abweichungen. „Unsere Werkzeug-Bauteile sind auf weniger als ein Hundertstel Millimeter genau“, so Melchers.
Lotec fertigt Stanz- und Ziehwerkzeuge, Biegewerkzeuge, Transferwerkzeuge sowie Folgeverbundwerkzeuge. Für den Sondermaschinenbau hat Lotec die Tochtergesellschaft MoTool gegründet.
Jury würdigt hervorragende Arbeit
Lotec stellt sich seit 2012 dem jährlich vom Werkzeugmaschinenlabor WZL der Technischen Hochschule Aachen und dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT veranstalteten Wettbewerb „Excellence in Production“, um den besten Werkzeugbau Deutschlands zu ermitteln. Am Jahresende versammeln sich die Finalisten in Aachen, um den „Oscar der Werkzeugbaubranche“ zu vergeben.
Lotec war als Finalist nominiert. Für den 1. Platz hat es 2016 zwar nicht ganz gereicht, doch in der Kategorie „Externer Werkzeugbauer unter 50 Mitarbeitern“ war Lotec der einzige Finalist unter den Stanzwerkzeugbauern, die Mitbewerber waren Formenbauer. „Auch wenn diese Auszeichnung so nicht von der Jury vorgenommen wurde, kann sich Lotec deutschlandweit zu den besten Herstellern von Stanz- und Umformwerkzeugen zählen“, so Lotec.
>> HINTERGRUND
Die Firma Lotec gehört zur Loh-Unternehmensgruppe, zu der auch die Firma Meta in Bruchhausen gehört. Insgesamt gehören sechs Betriebe zur Loh-Gruppe (siehe: www.jlu.de ).
Lotec ist an der Arnsberger Straße 93 (in Gewerbegebiet hinter der Straße Haverkamp) ansässig. Dort bezog Lotec 2009 ein neues Firmengebäude