Meschede. Immer wieder rücken Rettungsdienst und Feuerwehr zur ehemaligen Mescheder Jugendherberge aus. Zuletzt am Montag. Was die Feuerwehr daran ärgert.

Immer wieder rückt die Mescheder Feuerwehr zur ehemaligen Jugendherberge „Haus Dortmund“ aus. Allein sieben Einsätze waren es im vergangenen Jahr. Zuletzt gab es jeden Monat einen Einsatz für die Ehrenamtlichen: 18. Januar, 11. Dezember, 23. November und 15. Oktober. Der jüngste: am 24. Februar 2025.

Brandmeldeanlage im Keller ausgelöst

Die Gründe, aus denen die Brandmeldeanlage anschlägt, sind immer wieder andere. Diesmal war sie im Keller ausgelöst worden. Ein klassischer Fehlalarm. „Die Kameraden konnten kein Feuer oder eine Verrauchung feststellen“, sagt Florian Niggemann, stellvertretender Löschzugführer der Feuerwehr Meschede. Der Löschzug Meschede war mit 21 Einsatzkräften, zwei Einsatzwagen und der Drehleiter vor Ort. Einsatzleiter war Jens Marx. Seine Leute setzten die Anlage zurück und rückten wieder ab. Auch die Polizei begleitete den Einsatz. Ein Einsatz von vielen.

Deospray und Kochdämpfe

Auslöser für andere: Mal ist es Deospray, mal sind es Kochdämpfe oder auch die Nebelmaschine einer Party. Im Februar 2023 wurde per Handy der Notruf gewählt, weil ein Kind hinter einer Tür feststeckte und kein Hausmeister vor Ort war. Häufig sorgt jedoch eine defekte Koksheizung für Fehlalarme. „Die Heizung als Ursache können wir aber diesmal ausschließen“, so Niggemann.

Die Jugendherberge wurde 2015 als Flüchtlingsunterkunft der Malteser genutzt.
Die Jugendherberge wurde 2015 als Flüchtlingsunterkunft der Malteser genutzt. © WP

Qualm stieg beispielsweise am 18. Januar und davor am 11. Dezember aus den Kellerfenstern. Die Brandmeldeanlage schlug an. Offenes Feuer gab es nicht. Der Ablauf ist immer gleich: Die Mescheder Feuerwehr rückt aus, schaltet die Heizung aus, lüftet das Kellergeschoss und rückt wieder ein.

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Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr auf den schneebedeckten Wegen vor der Jugendherberge am Stimm-Stamm bei Meschede.
Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr auf schneebedeckten Wegen (Archiv). © WP | Feuerwehr Meschede

Viel Personal und Zeit

Was die Feuerwehr ärgert: „Die Heizung ist mangelhaft gewartet. Anders kann man das nicht bezeichnen“, sagt Feuerwehrsprecher Holger Peek. Die Koksheizung sei in keinem guten Zustand und verursache somit personal- und zeitintensive Einsätze an der Jugendherberge.

Im Januar waren beispielsweise der Löschzug Meschede, die Löschgruppe Eversberg, Rettungsdienst und Polizei vor Ort. Der Grund, weshalb immer viele Einsatzkräfte ausrücken: „Wir wissen nie, wie das Haus belegt ist. Treffen wir dort auf 100 Leute oder auf niemanden? Beides haben wir schon erlebt“, so Peek. Eine Stunde schlage bei einem Fehlalarm jedes Mal mit An- und Abfahrt zu Buche.

Ein Bild aus der Luft zeigt die ehemalige Jugendherberge im Wald oberhalb von Meschede.
Ein Bild aus der Luft zeigt die ehemalige Jugendherberge im Wald oberhalb von Meschede. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Das Ordnungsamt der Stadt Meschede ist in dieses Thema involviert, möchte sich zum konkreten Fall jedoch aus Datenschutzgründen nicht äußern.

Die ehemalige Jugendherberge wird privat als Unterkunft betrieben und gehört nicht mehr zum Deutschen Jugendherbergswerk (DJH).
Die ehemalige Jugendherberge wird privat als Unterkunft betrieben und gehört nicht mehr zum Deutschen Jugendherbergswerk (DJH).

„Alles Quatsch“

Herbergsbetreiber Nihat Gümüs wies zuletzt Ende Januar jede Kritik von sich: „Das ist alles Quatsch.“ Die Heizungsanlage sei in einem guten Zustand und der Fehler liege beim Heizungsbauer, der die Anlage für ihn warte. Man sei da jedoch im Gespräch.

In den Zimmern wurden 2015 Flüchtlinge untergebracht. Das Foto zeigt einen der Schlafräume.
In den Zimmern wurden 2015 Flüchtlinge untergebracht. Das Foto zeigt einen der Schlafräume. © WP

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Bußgelder

Das Ordnungsamt der Stadt Meschede ist für die Überwachung der Immissionsschutzrichtlinien zuständig. „Unabhängig vom konkreten Fall sieht der Rechtsrahmen vor, dass Verstöße mit einem Bußgeld geahndet werden können - der Bußgeldrahmen liegt bis zu 50.000 Euro (§ 62 BImSchG). Ebenso gilt unabhängig vom konkreten Fall, dass nach den aktuellen Vorschriften des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) lediglich Feuerwehreinsätze in Rechnung gestellt werden können, die fahrlässig verursacht wurden“, erklärt Stadtsprecher Jörg Fröhling.

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