Bestwig. In Bestwig streben CDU und SPD Einigkeit bei einer wichtigen ausstehenden Entscheidung zur Windkraft an. Worum es dabei geht.

In der nächsten Sitzung des Gemeinderates wird sich entscheiden, wie es mit der Windkraft in der Gemeinde Bestwig weitergehen soll. Formal und final wird es dann um die Stellungnahme gehen, die die Gemeinde zur Änderung des Regionalplanes gegenüber der Bezirksregierung abgeben muss. Angestrebt wird dabei eine Einigkeit zwischen den Fraktionen. Das ist im Gemeindeentwicklungsausschuss mehr als deutlich geworden. In erster Linie wird es in der Diskussion unter anderem darum gehen, welche zusätzlichen Potenzialflächen über den Regionalplan hinaus in der Gemeinde für die Windkraft zur Verfügung gestellt werden sollen.

Interfraktionelle Übereinkunft angestrebt

CDU-Fraktionschef Alexander Brockhoff erinnerte in der Sitzung daran, wie lange man sich inzwischen bereits mit dem Thema Windkraft befasst. Auch bei der achten Änderung des Flächennutzungsplanes seien zuletzt viele weitere Entscheidungen gefordert gewesen. „Zu betonen ist dabei, dass all diese Entscheidungen stets in Einigkeit mit der SPD getroffen worden sind“, so Brockhoff. Und auch bei dem ausstehenden aktuellen Beschluss sei es das Bestreben der CDU, diese interfraktionelle Übereinkunft fortzusetzen. Bei der Windkraft handele es sich um ein wichtiges und wegweisendes Thema für die Zukunft der Gemeinde Bestwig. „Daher sollte es auf einem großen politischen Konsens im Rat beruhen“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende.

Alexander Brockhoff

„Bei der Windkraft handelt es sich um ein wichtiges und wegweisendes Thema für die Zukunft der Gemeinde Bestwig. Daher sollte es auf einem großen politischen Konsens im Rat beruhen.“

Alexander Brockhoff

Was mögliche zusätzliche Potenzialflächen angehe, habe man sich in der SPD-Fraktion zwar bereits sehr ausführlich beraten, so Fraktionsvorsitzender Paul Theo Sommer. Allerdings sei man noch zu keiner endgültigen Festlegung gekommen. Entsprechend werde man die Zeit bis zur Ratssitzung am Mittwoch, 19. Juni, für weitere Beratungen nutzen. Auch Sommer verwies auf den Konsens, den es bei den Entscheidungen zur Windkraft in der Gemeinde Bestwig zuletzt immer wieder gegeben habe. Er sei zuversichtlich, dass auch diesmal wieder eine gemeinsame Linie erreicht werde, wenn es um die ausstehende Stellungnahme gehe.

1000 Meter Abstand zur Wohnbebauung

Ausdrücklich befürworten will die Gemeinde in ihrer Stellungnahme an die Bezirksregierung, dass im künftigen Regionalplan ein Windrad-Abstand von 1000 Metern zur Wohnbebauung gelten soll - das trägt nach Einschätzung aus dem Rathaus zur Steigerung der Akzeptanz von neuen Windrädern bei.

Paul Theo Sommer

„Ich bin zuversichtlich, dass auch diesmal wieder eine gemeinsame Linie erreicht wird, wenn es um die ausstehende Stellungnahme geht.“

Paul Theo Sommer

Die Gemeindeverwaltung empfiehlt der Politik außerdem Zustimmung zu Flächen, die im Regionalplan als geeignet für die Windkraft angesehen werden. Weiterverfolgt werden sollen demnach etwa 58 Hektar im nordöstlichen Bereich im Arnsberger Wald, dazu kommen im Osten ein kleiner Bereich, der dort an den benachbarten, 183 Hektar großen Windpark Antfeld angrenzen könnte. 78 Hektar groß wäre ein Windpark mit der Bezeichnung Halbeswig-Nierbachtal im Bereich Kahler Kopf/Ostenberg bei Velmede. Weitere Windräder wären bei Berlar möglich (19 Hektar), am Bastenberg (60 Hektar) sowie an der Eismecke (5 Hektar). Insgesamt handelt es sich damit um rund 221 Hektar für die Windkraft in der Gemeinde, das sind 3,2 Prozent des Gemeindegebietes.

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In einer eigenen Analyse für Flächen, die für Windräder infrage kämen, hatte die Gemeinde in der Vergangenheit mehr als 1100 Hektar - also 17 Prozent des Gemeindegebietes - für denkbar gehalten. So finden sich im Regionalplan die Flächen nordwestlich von Grimlinghausen sowie im Bereich Twilmecke, Obervalme und Dörnberg für Windkraft nicht mehr wieder. Der Regionalplan ist der Bestwiger Planung zwar übergeordnet. Allerdings kann der Rat entscheiden, dass über den Regionalplan hinaus weitere Flächen für Windräder ausgewiesen werden sollen.

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