Eslohe. Maximilian König aus Eslohe arbeitet erfolgreich als Fotograf in Berlin. Viele Promis haben sich schon von ihm fotografieren lassen.

Das passende Licht einfangen, die aussagekräftigste Pose wählen und dann im richtigen Moment abdrücken – das ist der Alltag von Fotografen wie Maximilian König. König kommt ursprünglich aus Eslohe und lebt schon seit einer ganzen Weile in Berlin. Dort hatte er schon viele Prominente vor der Linse - Politiker, Sänger, Fußballer. Sogar Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich von Maximilian König bereits fotografieren lassen. Wir haben mit ihm über seine Arbeit und sein Leben gesprochen.

Fußballer Leroy Sané vor der Linse von Maximilian König.
Fußballer Leroy Sané vor der Linse von Maximilian König. © Maximilian König

Wie sind Sie in Eslohe aufgewachsen?

Meine Jugend im Sauerland habe ich als sehr schön in Erinnerung. Im Herbst bin ich mit meinem Papa Pilze sammeln gegangen und im Winter mit meinem besten Freund Ski gefahren. Außerdem habe ich zusammen mit zwei Freunden in einer Band gespielt. Das alles war eine tolle Sache, denn für Schützenfest und Co. habe ich mich nie sonderlich interessiert. Auch, wenn ich in der Heimat immer eher ein Exot war, blicke ich durchweg positiv auf mein Aufwachsen im Sauerland und komme bis heute immer wieder gerne zurück. In Berlin ist alles so schnell und wuselig, da fühlt sich das etwas beschaulichere Sauerland geradezu wie Urlaub an.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich von König schon ablichten lassen.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich von König schon ablichten lassen. © Maximilian König

Wer hat Sie besonders gefördert?

Besonders gefördert haben mich in erster Linie meine Eltern. Ich war in meiner Kindheit nicht immer der Einfachste und es war lange nicht klar, ob überhaupt irgendetwas aus mir wird. Als sie aber gemerkt haben, dass ich kreativ bin und mich fürs Zeichnen und die Musik interessiere, haben sie mich durchweg unterstützt. Neben meinen Eltern haben mich aber auch andere gefördert - etwa meine beiden Musiklehrer Michael Hoffe und Jochen Nowak. Ich war nie ein guter Schüler - außer im Fach Musik, das lag mir. Vielleicht auch, weil die beiden mir damals gezeigt haben, dass auch ich in irgendetwas gut bin. Das war schön.

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Und wer war die größte Stütze in der Fotografie?

Für meinen heutigen Beruf war das definitiv Christoph Meinschäfer, der in Neheim seit vielen Jahren ein großes Fotostudio betreibt. Bei ihm habe ich meine Ausbildung zum Fotografen gemacht, bevor ich nach Berlin an die Kunsthochschule gegangen bin. Christoph ist eine sehr inspirierende Person und dazu ein wahnsinnig netter, empathischer Mensch. In meiner Ausbildung habe ich viel von ihm gelernt. Ohne ihn wäre ich heute nicht der Fotograf, der ich bin.

Fußballer Kai Havertz - fotografiert von Maximilian König.
Fußballer Kai Havertz - fotografiert von Maximilian König. © Maximilian König

Wie wichtig war Ihr Freundeskreis früher?

Mein Sauerländer Freundeskreis war mir immer sehr wichtig. Bei uns Zuhause sind meine Freunde eigentlich immer ein- und ausgegangen – das tun sie teilweise auch heute noch. Zu ihnen versuche ich weiterhin Kontakt zu halten, was natürlich schwierig ist, weil mittlerweile alle in ihren jeweiligen Berufen arbeiten und Familie haben. Aber irgendwie bekommen wir das nach wie vor hin. Wie es der Zufall so will, wohnt heute auch ein Großteil meiner Sauerländer Freunde in Berlin, das macht das Kontakthalten um einiges einfacher.

Sänger Adel Tawil.
Sänger Adel Tawil. © Maximilian König

„Ich hatte ursprünglich nicht vor, als freiberuflicher Fotograf zu arbeiten. Das ist mehr oder weniger einfach so passiert.“

Maximilian König
Fotograf

Wie haben Sie Ihren eigenen Weg gefunden?

Ich hatte ursprünglich nicht vor, als freiberuflicher Fotograf zu arbeiten. Das ist mehr oder weniger einfach so passiert. Neben dem Design-Studium hatte ich damals einen Nebenjob zur Finanzierung meines Studiums gesucht, denn als Student ist man eigentlich immer blank. Und da ich meine Ausbildung so oder so bereits in der Tasche hatte, war es naheliegend, neben dem Studium als Fotograf zu arbeiten.

Sängerin Stefanie Heinzmann.
Sängerin Stefanie Heinzmann. © Maximilian König

Inwiefern haben Sie das dann umgesetzt?

Ganz am Anfang brauchte es einen kleinen Anschubser von einem Freund, denn meine große Angst vor der Selbstständigkeit hat mich zurückgehalten. Doch weil das Ganze zuerst nur neben dem Studium stattgefunden hat, war es doch recht überschaubar – und dann war ich auf einmal doch Fotograf. Das hat mir sehr gefallen. Über die Jahre haben sich immer weitere Aufträge ergeben, ich durfte viele interessante Personen fotografieren und an tolle Orte reisen. Heute kann ich mir keinen anderen Beruf mehr vorstellen – auch wenn dieser damals eher aus der Not heraus geboren wurde.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach. © Maximilian König

Sind Sie irgendwo angeeckt?

Bestimmt bin ich das. Aber ich denke, das bleibt auch nicht aus, wenn man im Kreativbereich arbeitet. Da treffen immer viele Egos aufeinander und es gibt etliche Meinungen und Haltungen zu diversen Themen. Ich fotografiere unter anderem viele Spitzenpolitiker. Weil ich sie fotografiere, bedeutet das aber nicht, dass ich ihre Partei wähle oder mit ihnen inhaltlich irgendwie auf derselben Wellenlänge bin. Außerdem ist hier der Kontext wichtig. Fotografiert man beispielsweise für eine Partei oder für einen kritischen Presseartikel? Diese Unterscheidung zu machen, ist sehr wichtig, fällt vielen Personen aber immer noch schwer. Daher eckt man manchmal auch an.

Können Sie heute von der Fotografie leben?

Ja, ich kann heute gut davon leben. Allerdings würde ich auch sagen, dass ich einen recht sparsamen Lebensstil habe.

„Ich war in meiner Kindheit nicht immer der Einfachste und es war lange nicht klar, ob überhaupt irgendetwas aus mir wird.“

Maximilian König
Fotograf

Was bereitet Ihnen am meisten Freude?

Personen zu treffen, von denen man denkt, dass man sie eigentlich nie treffen würde, weil sie viel zu berühmt sind – um dann zu merken, dass sie auch nur mit Wasser kochen und ganz normale Menschen sind. Außerdem natürlich die Gestaltung der Bilder. Ich werde dafür bezahlt, mir Dinge auszudenken und das zu tun, was ich liebe. Das ist schon eine sehr privilegierte Situation.

Sänger Nico Santos
Sänger Nico Santos © Maximilian König

Was sind Herausforderungen?

Die größte Herausforderung ist es, kreativ zu bleiben und dabei das Durchhaltevermögen nicht zu verlieren. Ich möchte mich eigentlich immer neu erfinden, damit ich nicht einroste. Gleichzeitig möchte ich mir selbst aber auch treu bleiben und die Projekte und den Stil fotografieren, die mich wirklich interessieren. Das bedeutet, dass ich neben den beauftragten, bezahlten Projekten viel Zeit in mich selbst investieren muss.

Inwiefern investieren Sie Zeit in sich selbst?

In Form von freien Projekten, die mich kreativ weiterbringen oder mich inhaltlich interessieren. Das reine Abarbeiten von bezahlten Kundenwünschen hilft mir da als Künstler leider nicht weiter, stattdessen muss ich selbst aktiv werden. Diesen eigenen Ehrgeiz – der immer gepaart ist mit Selbstzweifeln – mit der Auftragsarbeit unter einen Hut zu bekommen, empfinde ich als eine große, aber auch spannende Herausforderung.