Meschede..

Am Ende eines Insolvenzverfahrens stand im August 2009 die Schließung der Veramed-Klinik. Gut ein Jahr nach der Schließung meldet sich jetzt Charlotte Schmidt zu Wort. Die ehemalige Patientin aus Hagen möchte ein neues Finanzierungskonzept vorstellen.

Nach einem einjährigen Insolvenzverfahren wurde die Veramed-Klinik am 31. August 2009 geschlossen. Seitdem stand das alte Anwesen „Am Tannenberg“ leer. Gut ein Jahr nach der Schließung meldet sich jetzt Charlotte Schmidt zu Wort. Die ehemalige Patientin aus Hagen möchte mit drei weiteren Initiatoren ein Finanzierungskonzept vorstellen, um die Einrichtung als „Neoveramed-Klinik für ganzheitliche Tumortherapie“ aufleben zu lassen.

Die Veramed-Klinik wurde vor einem Jahr durch den Insolvenzverwalter mit der Begründung geschlossen, dass das Haus nicht rentabel zu führen sei. Warum glauben Sie, dass das trotzdem zu schaffen ist?

Charlotte Schmidt
Charlotte Schmidt © Privat / WP Meschede | Privat / WP Meschede






Charlotte Schmidt: Die Aussage, dass die Klinik nicht rentabel zu führen ist, halte ich für falsch. Die rein formalen Maßnahmen und das Abwicklungskonzept des Insolvenzverwalters waren leider nicht geeignet, die Klinik zu retten. Tatsache ist, dass die Einrichtung noch bis Ende 2008 schwarze Zahlen geschrieben hat. Eine im Rahmen der Insolvenz durch ein Dortmunder Fachinstitut erstellte Wirtschaftlichkeitsprognose be­scheinigte der Klinik sogar steigende Erträge bis zum Jahr 2011.  Mit einem weiteren Gutachten, welches jetzt nach Bereitstellung der finanziellen Mittel erstellt werden soll, werden wir Wirtschaftlichkeit der Klinik auch für die nächsten Jahre belegen können.


Frage: Schon damals stand der hohe Sanierungsbedarf des Gebäudes im Raum. Welche Maßnahmen haben Sie geplant? Wie wollen Sie diese finanzieren?


Schmidt: Vorgesehen ist eine Kernsanierung der Haupt- und Nebengebäude mit neuer Energietechnik. Für die Projektinitiierung und -durchführung sind Investitionen im zweistelligen Millionen-Bereich erforderlich. Dabei werden auch die Betriebsmittel für die ersten fünf Jahre gesichert, um Anlaufrisiken kontrollieren zu können. Nach langen Anstrengungen konnten wir hierfür eine Finanzierung durch einen Kreis von privaten Investoren und Sponsoren auf die Beine stellen, zwischen denen es jetzt zeitnah zu einer Vertragsunterzeichnung kommen soll.


Frage: Was sind Ihre nächsten Schritte? Haben Sie sich ein Zeitfenster gesetzt, in dem Sie diese realisieren und die Klinik wieder eröffnen wollen?


Schmidt: Nach der Bereitstellung der ersten Mittel wollen wir zunächst eine Stiftung als Träger der Klinik gründen. Neben der Darstellung der Wirtschaftlichkeit müssen wir dann noch die große Hürde der Kassenzulassung überwinden. Aber da sind wir optimistisch, da Bedarf, Know-How und die finanzielle Ausstattung gegeben sind. Danach wollen wir so schnell es geht mit der Sanierung anfangen und hoffen darauf, dass die ersten Patienten schon im Frühjahr nächsten Jahres wieder in der Klinik aufgenommen werden könnten.


Frage: Was hat Sie persönlich dazu bewegt, sich für die Sache zu engagieren?


Schmidt: Ich habe aufgrund meiner Krankengeschichte gesehen, wie man als Krebspatient in der Schulmedizin mit Operationen, Chemotherapie und Bestrahlung behandelt wird. Mir persönlich sind durch die in der Veramed-Klinik praktizierte Kombination von klassischer Schulmedizin und alternativer Medizin wie etwa Tiefenhyperthermie, Immuntherapie, Physiotherapie, Ergometrie mit Sauerstoff, Ergotherapie und Psychologie zahlreiche Operationen und körperliche Verstümmelungen erspart geblieben. Ich setze mich dafür ein, dass diese komplexe Therapie auch zukünftig nicht nur Privat-, sondern auch Kassenpatienten in Deutschland zugute kommt.