Schmallenberg. In Grafschaft sollen sechs große Mehrfamilienhäuser entstehen. Viele Bürger haben Bedenken. Sie konnten dem Bürgermeister ihre Fragen stellen.
In Grafschaft sollen auf einem Parkplatz vor dem Alpin-Hotel sechs Mehrfamilienhäuser mit 57 Wohneinheiten und Tiefgarage entstehen. Bei vielen Bürgerinnen und Bürgern kommt das Vorhaben nicht gut an und so versammelten sichjetzt 40 Grafschafterinnen und Grafschafter zu einem Informationsabend in der Schmallenberger Stadthalle. Bürgermeister Burkhard König und Klaus Schüßler vom Bauordnungsamt der Stadt Schmallenberg gaben zunächst viele Details bekannt – zu Beginn hatten einige Bürger in der letzten Bürgerfragestunde vor dem Stadtrat bemängelt zu wenig informiert worden zu sein.
Das Vorhaben
Entstehen sollen die sechs Wohnhäuser an der Straße „An der Almert“. Dort befindet sich das Sauerland-Alpin-Hotel“, dass bis 2014 durch die Maritim-Gruppe betrieben wurde. Schon Ende 1996 wurde durch die Hotelgesellschaft ein Bauantrag gestellt. Das Bauvorhaben wurde jedoch nicht verwirklicht. Jetzt ist das Gelände, es handelt sich hier um einen Teil, der als Parkplatz genutzt wird, an einen Investor aus Verl veräußert worden. Und durch diesen ist im Dezember letzten Jahres ein Bauantrag für den Gebäudekomplex gestellt worden.
Die Anwohner
Burkhard König sagte, dass man versuchen werde die Fragen der Anwohner zu beantworten, betonte aber, dass die Stadt Schmallenberg „nur“ Baugenehmigungsbehörde sei. Und als solche sei man an Recht und Gesetz gebunden. „Wenn die planungsrechtliche Prüfung ergibt, dass der Bau der Wohnhäuser zulässig ist, und das Vorhaben der Gestaltungssatzung von Grafschaft entspricht, hat der Investor einen Anspruch auf eine Genehmigung“, so der Bürgermeister.
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Die Fragen der Anwohner zielten unter anderem auf die Höhe der Gebäude, vorgesehen sind 14 Meter, ab. Weitere Fragen drehten sich um die vorgeschriebene Schaffung eines Spielplatzes, Weinbergschnecken und Amphibien, die das grasbewachsene Gelände bevölkern. Außerdem beschäftigte die Bürgerinnen und Bürger, welches Klientel die Wohnungen anmieten würde, wie hoch die Preise sind, ob die Wohnungen nur als Ferienwohnung genutzt werden und die meiste Zeit leer stehen sollen, und ob die Gebäude in das Dorfbild einfügen.
Hierzu äußerte Burkhard König, dass man die Fragen mitnehme, „ob diese jedoch relevant für das Genehmigungsverfahren sind, ist eine andere Frage. Ich weiß aber, dass sie im hohen Maße betroffen sind“.
Am 16. März findet eine Bezirksausschusssitzung statt. Dann wird es eventuell möglich sein die gestellten Fragen der Bürger zu beantworten. Es könnte auch dazukommen, dass der Investor vorbeikommen, um den Anwohnern Rede und Antwort zu stehen.
Hintergrund
Bereits 1965 hatte Grafschaft, als erster Ort im Schmallenberger Sauerland, beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ eine Goldplakette gewonnen. Das Kloster und Fachwerkhäuser im Ortskern prägen das Bild der Ortschaft. Zudem findet man fast ausschließlich Ein-, bzw. Zweifamilienhäuser.