Eslohe. Für das Außenbecken des Esloher Freibades wird es keine Treppe geben. Aber: Das Thema ist immer noch nicht ganz vom Tisch.
Die Barrierefreiheit für das Esloher Freibad ist vorerst vom Tisch: Der Ausschuss für Schule, Familie, Soziales und Sport hat sich mehrheitlich gegen die Installation einer neuen Treppe ausgesprochen. Bereits mehrfach war das Projekt nach einem Antrag der SPD Thema in Rat und Ausschuss. Und auch diesmal wurde lange diskutiert, bis es zu einer Entscheidung kam, die keineswegs im Sinne der Sozialdemokraten ist. Denn eines machte Ausschuss-Mitglied Harald Reinartz deutlich: „Uns ist wichtig, dass dieses Thema nicht in Vergessenheit gerät.“
Rund 27.000 Euro, so hat die Gemeinde ausgerechnet, würde die Installation einer Edelstahltreppe kosten, die die senkrechte Einstiegsleiter ersetzen könnte. Dabei sind die Kosten laut Gemeindeverwaltung aber gar nicht das Entscheidende. Die weitergehende Prüfung einer barrierefreien Einstiegshilfe ins Freibad habe zum einen ergeben, dass dabei eine Schwimmbahn mit Startblock entfallen müsste. Darüber hinaus würde die Reinigung durch den Saugroboter erschwert und es müsste die vorhandene Abdichtung geöffnet werden, was weitere Probleme nach sich ziehen könnte.
Außerdem gibt es Sicherheitsbedenken: Die Treppe - vor allem der Bereich unter den Stufen - wäre nicht gut einsehbar und würde zum Spielgerät für tauchende Kinder werden, die an den Treppe hängen bleiben könnten. Um die Sicherheit der Badegäste zu gewährleisten wäre nach Einschätzung des Schwimmbadteams eine zusätzliche Aufsichtsperson erforderlich. Grundlegend neu sind diese Erkenntnisse und Probleme nicht.
Zuletzt waren sie allerdings noch einmal mit dem Schwimmbadteam intensiv diskutiert und dabei bestätigt worden. Zusätzlich hat die Gemeindeverwaltung inzwischen die Möglichkeit prüfen lassen, einen Schwimmbadlifter zu installieren, mit dem Badegäste bei Bedarf ins Wasser gehoben werden könnten. Hierfür würden lediglich 10.000 Euro fällig. Allerdings müsste der Lifter stets vom Personal des Bades bedient werden. Vor diesem Hintergrund hatte die Verwaltung dem Ausschuss vorgeschlagen, zunächst keine weiteren Änderungen vorzunehmen, nachdem zuletzt immerhin die Stufen der senkrechten Trittleiter verbreitert worden waren, um älteren Menschen den Zugang ins Wasser zu erleichtern.
Das aber reicht nach Ansicht der SPD nicht aus: Für viele sei es schlicht und ergreifend nicht möglich, über diese Treppe hinein und insbesondere wieder hinaus zu kommen, so Sozialdemokrat Harald Reinartz in der Ausschusssitzung. Insofern sei er der Ansicht, dass man den Antrag nicht einfach „hinten runter fallen lassen“ dürfe, auch wenn er einige der Einwände durchaus nachvollziehen könne. Deutlich machte er auch: „Die Installation eines Lifters war nicht Sinn unseres Antrages.“ Natürlich sei ein Lifter sinnvoll für Menschen mit schweren Behinderungen. „Uns geht es aber auch um Menschen, die einfach Probleme haben, ins Becken zu kommen. „Die werden sich nicht beim Bademeister melden, um mit dem Lifter ins Wasser gelassen zu werden“, so Reinartz.
Und auch Fraktionskollegin Nathalie Evers-Stumpf machte deutlich: „Ich denke schon, dass man mit Blick auf die älter werdende Bevölkerung und Attraktivität des Bades darauf hinwirken sollte, auch älteren Menschen oder Menschen mit einer körperlichen Behinderung den Zugang zum Freibad zu ermöglichen.“
Langfristige Lösung
Immerhin: Vom Tisch ist das Thema nach der Abstimmung im Schulausschuss noch nicht endgültig, sondern nur zunächst. Wie CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen betonte, soll die Situation weiter beobachtet werden, um dann entsprechend reagieren zu können. Die Erhöhung der Barrierefreiheit aus dem Bestand heraus sei immer eine Form von Kompromissen“, so FDP-Fraktionsvorsitzender Thorsten Beuchel. Er könne sich durchaus vorstellen, dass Thema erneut aufzugreifen, wenn im Bad die nächste größere Maßnahme anstehe und in diesem Zuge eine „vernünftige und langfristige Lösung“ zu erarbeiten.