Schmallenberg. Über 40 Prozent nutzen aktuell die Notbetreuung in den Kindertageseinrichtungen, ein enormer Anstieg. Das Jugendamt erklärt die Gründe.
Aktuell sind die Kindertageseinrichtungen im Stadtgebiet, genauso wie die Schulen, geschlossen. Das dauert auch noch, obwohl der Sieben-Tages-Inzidenz-Wert im Hochsauerlandkreis inzwischen den Schwellenwert von 165 wieder unterschritten hat. Denn der Wert muss über mindestens fünf Werktage unter 165 liegen, damit der Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Und dann auch erst am übernächsten Tag nach den fünf Werktagen unter 165.
Aktuell lautet das Motto in den Schmallenberger Kindertageseinrichtungen also Notbetreuung. Und das Angebot wird von 190 Kindern wahrgenommen. Das sind rund 41 Prozent aller grundsätzlich betreuten Kinder im Stadtgebiet (465). In der Zeit der Notbetreuung im März/April 2020 lag die Zahl der zu betreuenden Kinder maximal bei 42, wie Ludger Frisse, Leiter des städtischen Ordnungsamtes, aufschlüsselt. Warum ist die Zahl aktuell so viel höher?
In den Einrichtungen werden auch Selbsttest angeboten
Frisse: „Im Vergleich zum letzten Frühjahr, als vom Land NRW ein Betretungsverbot für die Kitas ausgesprochen und festgelegt wurde, dass nur Kinder von sogenannten Schlüsselpersonen betreut werden durften, sind aktuell keine speziellen Berufsgruppen festgelegt, für die die Notbetreuung möglich ist.“ Aktuell kann also jede Familie ihr Kind in die Notbetreuung schicken, wenn die häusliche Betreuung anders nicht zu organisieren ist oder die Betreuungsperson schlichtweg außerhaus arbeiten muss.
Ein weiterer Unterschied zu vergangenen Notbetreuungen: In den städtischen Kindertageseinrichtungen werden seit einigen Wochen auch die vom Land Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellten Selbsttests für Kinder angeboten. Die für Grund- und Förderschulen in NRW geplanten „Lolli-Tests“ seien für Kindertageseinrichtungen aber nicht geplant, erläutert Frisse.