Schmallenberg. Raffaele Iuliucci betreibt das Bacio in Schmallenberg. Er blickt auf die Lockdown-Zeit zurück und erzählt was er am meisten an der Region schätzt.
Kaffee ist sein Spezialgebiet- Raffaele Iuliucci führt schon seit knapp sieben Jahren das Café Bacio in Schmallenberg und liebt seine Arbeit im Tourismus. Raffaele Iuliucci spricht im Interview darüber, warum ihm seine Arbeit so viel Spaß macht und was er sich für Schmallenberg am meisten wünscht.
Wie sind Sie zum Tourismus/zur Gastronomie gekommen?
Raffaele Iuliucci Ich hatte schon seit ich sehr jung war den Traum, irgendwann mal in der Gastronomie zu arbeiten. Das kann vielleicht auf daran liegen, dass ich aus einer Gastronomiefamilie komme. In meiner Jugend hatte ich dann aber andere Dinge im Kopf, als in der Gastro zu arbeiten und habe lieber Zeit mit meinen Freunden oder auf Partys verbracht. 2014 haben meine Schwester und ich dann den Mut gefasst und zusammen das Bacio eröffnet. 2018 fand dann die Deutsche Cappuccino Meisterschaft statt, bei der ich gewonnen habe. Ab da hatten wir eine ziemlich große mediale Aufmerksamkeit. So haben dann auch viele Touristen den Weg zu uns gefunden.
Welche Aufgaben haben Sie?
Ich kümmere mich hauptsächlich um die Planung und Organisation. Außerdem leite ich einige Baristakurse und kümmere mich um unseren neulich eröffneten Food Truck. Während der Corona-Pandemie war das wirklich eine ziemlich gute Idee, da viele Firmen kleine Veranstaltungen gemacht haben oder private Festlichkeiten veranstaltet wurden.
Was macht Ihnen an ihrem Job solche Freude?
Am meisten Freude bereitet mir der Kontakt zu den Gästen. Für mich ist es das schönste Gefühl, wenn ich positives Feedback von ihnen bekomme und sehe, dass meine Arbeit andere glücklich macht. Ich will immer mehr erreichen und bin sehr zielstrebig, daher freue ich mich immer wieder neue Projekte anzugehen.
Wie haben Sie die Corona-Zeit und den Lockdown wahrgenommen?
Wirtschaftlich gesehen war die Lockdown-Zeit für uns schon sehr hart. Privat muss ich sagen, dass Corona sogar ziemlich positiv auf mich gewirkt hat. Ich hatte viel mehr Zeit, um mich um meine Familie zu kümmern und Zeit mit meinen Kindern zu verbringen. Außerdem konnte ich mir auch viele neue Projekte ausdenken. Unterm Strich war wirtschaftlich auch nicht alles schlecht: Im Sommer nach dem Lockdown war der Ansturm der Leute einfach genial und jeder hatte Lust endlich wieder vor die Tür zu kommen. Viele sind nicht in den Urlaub geflogen und daher zu uns ins Sauerland gekommen und unser To Go-Angebot lief auch überraschend gut.
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Welchen Ort empfehlen Sie ihren Gästen am Liebsten?
Familien mit Kindern empfehle ich gerne das Thikos Kinderland oder die Kletterhalle. Für Jugendliche ist der Mountainbikepark in Winterberg ein schönes Ausflugsziel und für Paare gibt es den Henne-, Möhne- oder Sorpesee. Auch kulinarisch hat Schmallenberg viel zu bieten, zum Beispiel das Hotel Deimann oder das Restaurant Jagdhaus-Wiese. Für jeden ist also etwas dabei.
Wenn Sie selbst Urlaub machen: Wo fahren Sie dann hin?
Das ist sehr unterschiedlich. Meine Frau kommt aus Kroatien und ich aus Italien. Wir versuchen daher jedes Jahr im Wechsel für eine Woche unsere Familien dort zu besuchen, damit auch unsere Kinder den Kontakt beibehalten können. Sonst erkunden wir auch gerne noch andere Länder wie beispielsweise Spanien. Wir haben auch Verwandtschaft in den USA, da ist es auch immer super. Ich sage aber immer: Eigentlich bin ich 365 Tage im Jahr an einem Urlaubsort. Denn Schmallenberg hat auch sehr viel Schönes zu bieten.
Urlaub in Schmallenberg ist schön, weil…?
…es hier keine Hektik gibt. Man findet hier trotz des großen Angebots an Freizeitmöglichkeiten seine Ruhe und auch die Natur ist total idyllisch. Man kann hier einfach entspannt Urlaub machen.
Ich arbeite gern mit Urlaubern und Gästen, weil…?
…Urlauber einfach entspannt und offen sind. Ich mag vor allem unsere holländischen Gäste, da sie immer offen und lustig sind. Außerdem mögen sie meistens guten Kaffee und da sind sie bei mir an der richtigen Adresse. Ich finde es einfach toll verschiedene Menschen und andere Kulturen kennenzulernen, auch wenn wir unsere Stammgäste aus der Region natürlich auch gerne bei uns haben.
Was wünschen Sie sich für Schmallenberg und die Region?
Ich wünsche mir, dass wir trotz allem – was im Moment in der Corona-Zeit geschieht – zusammenhalten. Seit Corona stehen wir mit der Stadt und anderen Kollegen aus der Gastronomie in einem tollen Kontakt und ich würde mir wünschen, dass das auch weiterhin so bleibt. Wir müssen einfach da anknüpfen, was wir in den letzten Jahren positiv geschaffen haben und zukünftige Projekte auch so gestallten, dass alle davon profitieren.
Wenn Sie- Geld spielt keine Rolle- eine Sache in Schmallenberg ändern könnten, was würden Sie tun?
Wenn Geld keine Rolle spielen würde, würde ich dafür sorgen, dass die Ladenzeile in Schmallenberg ein bisschen an Leben gewinnt. Eigentlich sollte das das Zentrum der Stadt sein, aber ich habe manchmal das Gefühl, dass dieser Ort keine Anlaufstelle mehr für die Menschen ist. Ich würde also dafür sorgen, dass die Stadt Schmallenberg die Objekte aufkauft und dann aktiv dafür sorgt, dass die Ladenzeile wieder für alle Bürger attraktiver wird.