Schmallenberg.. Ehemalige Dachpappen-Firma in der Kernstadt verfällt langsam. Verhandlungen mit Eigentümer laufen


Eingeschlagene Fensterscheiben, Unkraut und Müll – die ehemalige Dachpappenfabrik an der Straße Am Bahnhof in der Kernstadt verfällt nach und nach. Seit Jahren steht sie bereits leer, produziert wird dort längst nichts mehr. „Es ist ein richtiger Schandfleck in Schmallenberg“, sagt ein Schmallenberger. Wie viele andere Anwohner wünscht er sich, dass das Gebäude endlich abgerissen wird. Das müsste allerdings der Eigentümer entscheiden, der mittlerweile im Ruhrgebiet lebt.

Die Diskussion um die alte Fabrik ist für Stadtverwaltung und Lokalpolitiker nicht neu. „Wir setzen uns seit Jahren dafür ein, dass sie abgerissen wird“, sagt Alfons Brüggemann (CDU), Vorsitzender des Bezirksausschusses Schmallenberg. Bisher allerdings ohne Erfolg. Denn ohne Zustimmung des Eigentümers sind die Politiker machtlos. „Man könnte nur dann eingreifen, wenn Gefahren für die Allgemeinheit bestehen würden“, so Brüggemann.

Die Stadtverwaltung hat das Fabrikgelände bereits dem sogenannten Flächen-Pool NRW gemeldet. Dabei handelt es sich um ein Angebot des Landes Nordrhein-Westfalen an die Städte und Gemeinden.

Eigentümer lehnt Angebot ab

Das Projekt soll dazu dienen, die Brachflächen innerhalb der Kommunen für neue Zwecke zu nutzen. Zwei vom Land beauftragte Firmen verhandeln dazu mit Grundstückseigentümern und Städten. Eine davon ist die Bahnflächen-Entwicklungs-Gesellschaft NRW, kurz BEG. Sie sitzt in Essen und befasst sich unter anderem mit dem Schmallenberger Fabrikgelände.

Es gab bereits mehrere Verhandlungsversuche zwischen der BEG und dem Eigentümer der ehemaligen Dachpappenfabrik – bisher verliefen sie allerdings erfolglos. „Leider hat der Eigentümer wiederholt das Angebot einer Kooperation mit dem Flächenpool nicht aufgegriffen“, erläutert André Stangier von der BEG.

Stadt und BEG hoffen aber, dass sich das noch ändert. „Natürlich stehen wir dem Eigentümer aber gerne weiterhin zur Verfügung, solange wir in Schmallenberg tätig sind“, so Stangier. Denn auch weitere brach liegende Flächen in Schmallenberg betreut die BEG auf Anfrage der Stadt.