Am Mescheder Gymnasium der Benediktiner konnte man jetzt mit Freunden bis tief in die Nacht knobeln. Teilnehmer verraten, warum sie dabei sind.

Es ist 18 Uhr am Gymnasium der Benediktiner, knapp 130 Köpfe beugen sich über weiße Papiere, und es herrscht ein reges Treiben in fast jedem Klassenzimmer der Schule. Wo sonst um diese Uhrzeit kein Schüler mehr zu sehen ist, spielt sich der Wettbewerb „Die lange Nacht der Mathematik“ ab, an dem sich viele Schüler begeistert beteiligen.

+++Lesen Sie auch: Wieso ein Werbespot von Penny das ausdrückt, was endlich mal gesagt werden musste+++

Nach einem Jahr Coronapause hieß es jetzt für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 12 wieder knobeln bis in die späte Nacht. Nach der gemeinsamen Eröffnung des Abends durch den Schulleiter Joachim Deckers und viele weitere Mathelehrerinnen und -lehrer, haben die rund 130 Teilnehmer bis 24 Uhr Zeit, verschiedenste Matheaufgaben zu rechnen. Das aber nicht allein, wie man es vielleicht aus dem Matheunterricht kennt, die Schüler dürfen Teams bilden, in denen sie dann gemeinsam knobeln können.

Felix Wach besucht die 7. Klasse und liebt es zu knobeln.
Felix Wach besucht die 7. Klasse und liebt es zu knobeln. © Unbekannt | Anna Valle

In den unteren Jahrgängen wird der Abend auch von einigen Eltern begleitet, die ihr vielleicht schon eingerostetes Mathematikwissen damit auf die Probe stellen dürfen. „Das Konzept der langen Nacht der Mathematik stammt ursprünglich aus Schleswig-Holstein“, berichtet Schulleiter Joachim Deckers. „Wir aus NRW und vielen anderen Teilen Deutschlands haben aber die Möglichkeit außer Konkurrenz an dem Wettbewerb teilzunehmen. Und das kommt bei vielen Schülern auch gut an.“ Wir von der Druckreifredaktion haben den Abend begleitet und mit fünf Schülern und Schülerinnen gesprochen, die Spaß an der Mathematik haben und sich den schwierigen Aufgaben mit ihren Klassenkameraden stellen.

Die Fünftklässlerin

Ida Regeniter besucht die fünfte Klasse am Gymnasium der Benediktiner. Für sie ist es also das erste Jahr, in dem sie an dem Wettbewerb teilnehmen darf. „Am meisten gefällt mir, dass ich hier bis spät in die Nacht mit meinen Freunden knobeln kann. Da mein Lieblingsfache Mathe ist, macht es mir auch wirklich Spaß, die Aufgaben zu lösen. Ich kann mir gut vorstellen, nächstes Jahr noch mal mitzumachen“, erzählt die Fünftklässlerin.

Finja Essfelds Lieblingsfach ist eigentlich Englisch. Trotzdem macht sie bei der langen Nacht der Mathematik mit.
Finja Essfelds Lieblingsfach ist eigentlich Englisch. Trotzdem macht sie bei der langen Nacht der Mathematik mit. © Unbekannt | Anna Valle

Der Knobler

Auch Felix Wach liebt es zu knobeln. Der Schüler besucht die 7. Klasse und nimmt ebenfalls zum ersten Mal an der Mathematiknacht teil. „Mathe an sich finde ich eigentlich eher langweilig, aber ich habe sehr viel Spaß an den Knobel- und Textaufgaben, die wir hier bei dem Wettbewerb bekommen. Deswegen nehme ich auch gern am Känguruwettbewerb teil.“ Und was Felix noch gefällt: „Was ich auch super finde, ist das mitgebrachte Essen, von dem wir uns beim Rechnen nehmen dürfen...“

Der Formelliebhaber

Jakob Neuhäuser besucht die Q1 bei den Bennis und liebt es, Formeln zu lösen. Das hat auch seinen Grund: „Mein Lieblingsfach ist eigentlich Physik. Da man es da eigentlich hauptsächlich mit Formeln zu tun hat, ist es das, was mir an der Mathematik ebenfalls soviel Freude bereitet. Ich habe schon 2019 mitgemacht und mit meiner Gruppe einen Pizzagutschein gewonnen, ich hoffe, das schaffen wir dieses Jahr auch wieder“, so der Oberstufenschüler.

In der neuen Aula am Gymnasium der Benediktiner rechnen Simon Wunderling (links) und Jakob Neuhäuser (rechts) noch bis spät in die Nacht gemeinsam an den Aufgaben.
In der neuen Aula am Gymnasium der Benediktiner rechnen Simon Wunderling (links) und Jakob Neuhäuser (rechts) noch bis spät in die Nacht gemeinsam an den Aufgaben. © Unbekannt | Anna Valle

Der Überflieger

Simon Wunderling besucht zusammen mit Jakob die Q1 und rechnet auch gemeinsam mit ihm in einem Team. Seine Teammitglieder sind sich einig: Simon ist „ihr“ Überflieger. „Ich habe viel Spaß am Lösen von Matheaufgaben und finde die lange Nacht der Mathematik ein sehr spannendes Angebot für uns Schüler. Die Teamarbeit und der Austausch stehen dabei für mich im Vordergrund. Der Grund, warum ich Mathe so gern mag ist, dass die Logik im Vordergrund steht und die Lösungen eigentlich immer Sinn ergeben“, erklärt Simon.

Die Ausnahme

Finja Essfeld ist in der 9. Klasse und nimmt an einem ganz anderen Grund an dem Projekt teil: „Mein Lieblingsfach ist eigentlich Englisch und gar nicht Mathe. Ich finde es aber trotzdem total spannend hier mit meinen Freunden mitzumachen, da ich Knobelaufgaben schon gerne mag“. sagt sie Einige Aufgaben seien schon schwer, so die Neuntklässlerin, „aber es macht mir trotzdem viel Spaß“.

>>>HINTERGRUND

Nach einem Jahr Coronapause konnte die lange Nacht der Mathematik wieder am Gymnasium der Benediktiner stattfinden. Es nahmen rund 130 Schülerinnen und Schüler daran teil.

Bundesweit sind es rund 319 Schulen, die sich dem Projekt angeschlossen haben. Insgesamt gab es knapp 12 800 teilnehmende Schüler in ganz Deutschland.