Meschede. Eine Mitarbeiterin des Mescheder Ordnungsamtes hat ein Knöllchen an einen Essener Besucher verteilt, obwohl er noch drei Minuten Parkzeit hatte.
Vier schöne Tage hat Ulrich Bohnen aus Essen mit seinen Enkeln im Sauerland verbracht. Doch die Mitteilung einer „übereifrigen Mitarbeiterin des Mescheder Ordnungsamtes“ ließ ihn dann doch verwundert zurück.
Besuch im Fort Fun und zum Eisessen nach Meschede
Im Sauerland ging es für Großvater und Enkel einen Tag zunächst ins Fort Fun, anschließend noch zum Eisessen nach Meschede. „Als wir mit dem Eis essen fertig waren, gingen wir zu unserem Auto und sahen ein Stück weiter eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes, die ihrer Arbeit nachging.“
Der Großvater erklärte noch seinen Enkelkindern, dass sie ja zum Glück pünktlich zum Ablauf der Parkzeit am Fahrzeug in der Emhildisstraße angekommen seien, sonst hätte das Eis noch teuer werden können.
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Einen Tag später entdeckte der Enkel dann - auf dem Weg nach Elspe - einen Zettel an der Scheibe, der zuvor offensichtlich gar nicht aufgefallen war. Ulrich Bohnen hielt extra an, um sich zu überzeugen: Da hatte er am Vortag in Meschede doch ein Knöllchen erhalten, obwohl die Parkzeit noch nicht abgelaufen war. „Ich konnte feststellen, dass die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes übereifrig gewesen war: Obwohl die Parkzeit erst um 15.31 Uhr abgelaufen gewesen wäre, stellte sie schon um 15.29 Uhr die Rechnung über 20 Euro aus“, sagt er und legt zum Beweis Fotos von Knöllchen und Parkschein bei.
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Der Essener fragt sich nun, ob die Stadt Meschede die richtige Einstellung ihren Touristen gegenüber hat und beantwortet sich die Frage selbst: „Das wage ich zu bezweifeln.“ In seiner Heimatstadt Essen jedenfalls sei man mit Knöllchen nicht so schnell. Einem Strafverfahren in dieser Angelegenheit sehe er aber gelassen entgegen.
Das sagt die Stadt
Auch die Stadt Meschede muss einräumen, dass da wohl ein Fehler passiert ist. „Diese Verwarnung ist in der Tat sachlich nicht korrekt, da die Parkzeit nicht überschritten wurde“, erklärt Jörg Fröhling Pressesprecher der Stadt. Die Verwaltung bedauere das sehr – letztlich könnten aber Fehler dort, wo Menschen tätig sind, immer passieren. Das Verfahren wegen der vermeintlichen Ordnungswidrigkeit sei bereits eingestellt. Und Jörg Fröhling verspricht: „Die Stadt Meschede wird mit der Familie aus Essen auch noch einmal Kontakt aufnehmen.“