Schmallenberg. Auf einem Rundgang durch Schmallenberg wurde an das jüdische Leben in der Stadt erinnert. Das waren die Stationen.
Sie ist eine der kleinen Querstraßen. Auf dem blauen Straßenschild steht: Synagogenstraße. Genau dort trafen sich am Mittwoch, 10. November, gut 60 Bürgerinnen und Bürger, um zu lernen, zu gedenken und zu wandern.
Der Sauerländische Gebirgsverein lud zu einem besonderen Rundgang ein: „Auf unserem Weg wollen wir klar machen, was Deutschland durch die Zerstörung des jüdischen Lebens verloren hat“, sagt Norbert Otto, der mit Andreas Knappstein und Helmut Voß vor gut sechs Jahren das Buch „Stolpersteine“ geschrieben hat. Norbert Otto und Andreas Knappstein führen an diesem Nachmittag auch die Interessierten durch die Stadt und machen Halt an Stellen, die an das jüdische Leben in Schmallenberg erinnern.
Steine der Synagoge wurden für Sportplatz verwendet
Start ist die Synagogenstraße. Hier steht auch ein Denkmal: „An dieser Stelle wurde am 10. November 1938 die Synagoge von SS-Männern angezündet“, erklärt Norbert Otto seinen Zuhörern. Es sind auch sechs Schulklassen des Schulzentrums Schmallenberg gekommen. Alle lauschen gebannt seinen Worten.
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Otto erklärt weiter, dass die Steine der niedergebrannten Schmallenberger Synagoge dann für den Bau einer Stützmauer eines Sportplatzes genutzt wurden. „Das wusste ich noch nicht. Das ist ja wirklich schlimm“, sagt ein Mann in der Menge. Der Marsch ging noch zum jüdischen Friedhof, wo die Enkeltochter der Autorin Hannelore Schenk, Karen Schmithüsen, eine Kurzgeschichte vorlas. Anschließend ging es weiter durch den Kurpark, zum Kriegerdenkmal, zur Sterns Fabrik und anschließend zurück zur Synagogenstraße.