Freienohl. Was die Gründerväter von TuRa wohl sagen würden, wenn sie heute im Ohl auftauchen würden? Wenn sie dort einen Naturrasenplatz, den Ascheplatz, ein Minispielfeld, das Sportheim, die Tennisanlage, die Beach-Volleyball-Spielfelder, eine Sporthalle und das Lehrschwimmbad erblicken würden?
Lauter Sportstätten, dort unten an der Ruhr wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Was haben wir sportliche Nachkommen, würden die Gründerväter staunen. Sie selbst haben einmal mit schlichten Leibesübungen im Gasthof Caspar Siepe begonnen.
1200 Mitglieder
Am Samstag blickt der TuRa Freienohl in einem Festakt auf die Geschichte zurück: Vor 125 Jahren wurde der „Turnverein 1888“ gegründet, der dann wiederum 1938 durch dem Zusammenschluss mit dem „Ballsportverein 1909“ eben zum „Turn- und Rasensportverein“ wurde. „Der Trend zum Sportverein ist ungebrochen“, sagt Vorsitzender Jürgen Schulte: 1200 Mitglieder hat er in seinen Reihen, darunter 500 Jugendliche (die größte Jugendabteilung im westlichen Stadtgebiet), die turnen und schwimmen, Leichtathletik betreiben, natürlich Fußball, auch Handball, Volleyball und Tischtennis spielen. Das Pfund, mit dem der Verein wuchern kann, sind die Sportstätten, die allesamt dicht an dicht liegen. Allesamt in Eigenleistung entstanden und selbst vom Verein unterhalten: „Ein Juwel. Das Gebiet strotzt vor Eigeninitiative“, so ein stolzer Vorsitzender. Enorm wichtig dabei sei, dass die Freienohler so vehement für den Erhalt ihres Schwimmbades gekämpft haben. Die Schwimmstätte nämlich, sagt Reinhard Löper aus dem Vorstand, wirke wie eine „Brücke“: Über die Schwimmkurse würde ein erster Kontakt zu Eltern und Kindern aufgebaut – „davon profitieren danach alle“. Schwerpunkt der Vereinsarbeit ist und bleibt der Breitensport. In den wird investiert. So gilt auch in der Fußballabteilung die Politik, die erste Mannschaft immer mit Jugendlichen aufzufrischen und nicht auswärtige Spieler einzukaufen. Jürgen Schulte stellt klar: „Wir arbeiten im Kader nicht mit Geld, sondern über den Zusammenhalt.“
Sporthalle auf der Scherse
Auch mit 125 Jahren ist Träumen erlaubt. Jürgen Schulte beispielsweise träumt vom neuen Sportzentrum samt zeitgemäßer Dreifach-Sporthalle auf der Scherse zwischen Freienohl und Oeventrop, direkt an der Autobahn, betrieben gemeinsam von den Städten Meschede und Arnsberg oder unter Kreis-Ägide. In der Halle könnten dann auch neue Angebote etwa zum Reha- oder Seniorensport gemacht werden. Freienohl und Oeventrop haben als Nachbarn ohnehin unzählige sportliche Anknüpfungspunkte, etwa über die 1973 gegründete gemeinsame Handball-Abteilung, die SG Ruhrtal. Träume sind erlaubt, meint Jürgen Schulte: Schließlich habe man in Freienohl auch Jahre von einem Rasenplatz geträumt, der aber am Ende auch Wirklichkeit wurde. Gustav Zacharias, Leiter der Fußballabteilung, träumt davon, den Asche - in einen modernen Kunstrasenplatz umwandeln zu können: „Der Wunsch ist ungebrochen.“