Meschede. Die Zahl der Geburten stieg 2020 im HSK - aber lange nicht so, wie vom Statistischen Landesamt gemeldet. Das sind die möglichen Gründe.
Die Geburtenzahlen im Hochsauerlandkreis sind laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr um 4,6 Prozent und 102 Kinder gestiegen. Ein ungewöhnlich hoher Anstieg, zumal in Gesamt-NRW die Geburtenzahl sank. Doch sowohl die Zahlen aus dem im Klinikum Hochsauerland als auch die aus dem im Maria Hilf Krankenhaus in Brilon, den beiden Geburtskliniken im Kreis geben das nicht her.
In beiden Kliniken wurde 2020 insgesamt 2276 Jungen und Mädchen geboren. Laut IT NRW waren es 2310. 40 Kinder fehlen. Dass diese alle zu Hause geboren wurden, scheint unwahrscheinlich. Eine mögliche Lösung gibt IT NRW an: Die Daten basieren auf Schätzungen.
Die von der Redaktion abgefragten Zahlen ergeben im Jahr 2020 im Klinikum Hochsauerland 1670 Kinder. Im Jahr 2019 waren es nur zwei weniger: 1668. In Brilon wurden im vergangenen Jahr 606 Jungen und Mädchen geboren, 2019 waren es 599. Die Steigerung um insgesamt neun Kinder beträgt damit zumindest bei den Klinikgeburten magere 0,4 Prozent.
Väter dürfen in den Kreißsaal
Für alle Geburten im Lockdown gilt laut Richard Bornkeßel, Pressesprecher im Klinikum Hochsauerland weiterhin: „Die werdenden Väter können die Mütter im Kreißsaal begleiten. Besuche auf der Familienstation sind aber leider nicht möglich.“ Anders ist es auf der Frühchen-Station: „In der neonatologischen Intensivstation können Mütter und Väter ihr Frühchen besuchen“, betont der Pressesprecher.
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Johann Strätgen war im Klinikum Hochsauerland das erste Kind, das im neuen Jahr im Karolinenhospital geboren wurde. Über seine Geburt freuten sich seine Eltern Monika und Tobias Strätgen. Sie leben in Menden. Am Neujahrstag wurden insgesamt sechs Kinder im Klinikum Hochsauerland geboren. Allein zwischen dem 24. und dem 27. Dezember 2020 waren es weitere 15 „Weihnachts-Babys“.
Insgesamt stieg die Zahl der Neugeborenen im Hochsauerlandkreis in den vergangenen Jahren deutlich an. 2011 kamen hier 1910 Jungen und Mädchen zur Welt. Neun Jahre später waren es 400 Kinder mehr, was allerdings auch damit zusammenhängen kann, dass Krankenhäuser in Nachbarkreisen geschlossen wurden. Der kleine Mendener Johann Strätgen hätte in seinem Heimatkrankenhaus, dem St.-Vincenz-Krankenhaus, in Menden im Märkischen Kreis nicht zur Welt kommen können. Die dortige Geburtsstation wurde bereits 2017 geschlossen.