Bestwig. In einem Gebäudekomplex an der Bundesstraße in Bestwig wird wieder ein Pächter gesucht. Das Erscheinungsbild dort möchte die Verwaltung ändern.

Vieles ist denkbar in einem leerstehenden Ladenlokal an der Bestwiger Bundesstraße 128, für das aktuell ein Pächter gesucht wird. Die Immobilie gehört zu einem Bereich, den die Gemeinde zuletzt als Schandfleck ausgemacht hat und an einer Verbesserung arbeitet.

Im selben Gebäude ist ein türkischer Supermarkt und eine Spielothek untergebracht. Im Nachbargebäude befindet sich Teka Tiefkühlkost. Jetzt soll wieder Leben in das leerstehende 91 Quadratmeter große Ladenlokal einziehen. Die Nutzungsmöglichkeiten sind laut Anzeige auf einer Immobilien-Plattform im Internet vielfältig: als Ergotherapie- oder Physiotherapie-Praxis, als Kosmetik- oder Nagelstudio, als Friseursalon, als Fußpflege, als Tätowier-Studio, als Massagesalon, als Sonnenstudio, als Kanzlei für einen Steuerberater, als Versicherungs-Agentur, als Maklerbüro als Hausverwaltung, als Handwerker-Büro mit kleiner Werkstatt und Lager, als Reisebüro, als Handyshop, als Bäckerei, als Augenoptiker, als Fotostudio, als Kiosk, als Hörgeräteakustiker, als Ingenieur-, Architektur-oder Planungsbüro sowie als Fahrschule. Aber auch eine Einzelhandelsfiliale etwa für Sportartikel, Bekleidung, Drogerie, oder ein Bio-Laden wäre auf der Fläche möglich.

Gleich mehrere Probleme

Entworfen wurde das Ladenlokal im Jahr 1976 ursprünglich zur Nutzung als Friseur-Salon mit zwei Herren-Plätzen, fünf Damen-Plätzen und sechs Waschplätzen.

Einstimmig hatte der Gemeinderat 2019 dafür gestimmt, für den Bereich einen Bebauungsplan aufzustellen. Denn auf der Fläche gibt es nach Ansicht von Politik und Verwaltung gleich mehrere Probleme: Zum einen ist dort bei den Ladenlokalen im Erdgeschoss immer wieder mindestens ein anderer Leerstand zu verzeichnen. Zum anderen ist insbesondere die Fläche zwischen dem Wohn- und Geschäftshaus und der öffentlichen Verkehrsfläche alles andere als attraktiv. Hier, so stellt es sich die Verwaltung vor, könnte eine kombinierte Gestaltung von Parkraum und Grün für ein besseres Erscheinungsbild sorgen. Immerhin liegt der Gebäudekomplex unmittelbar an der Hauptstraße.

Weil die 2019 beschlossene Veränderungssperre für den Bereich nach zwei Jahren außer Kraft tritt, hat der Rat sie erst vor wenigen Wochen einstimmig verlängert, um zu verhindern, dass die Gemeinde zwischenzeitlich vor vollendete Tatsachen gestellt wird, wie Bauamtsleiter Jörg Stralka es in der Sitzung formulierte. „Es gibt noch keine einvernehmliche Idee, wie das Gebäude genutzt werden soll“, sagt Stralka. Bevor man die Planung in eine Richtung drücke, die nicht im Einvernehmen mit allen sei, habe man sich im Rathaus entschieden abzuwarten, bis sich das Bild etwas verdichte. Tatenlos wartet die Gemeinde laut Stralka allerdings nicht ab: Man sei dabei zu sondieren, so Jörg Stralka.

>>>HINTERGRUND<<<

In dem Gebäudekomplex befinden sich insgesamt vier Wohnungen sowie bis zu sechs Ladenlokale.

Die Vielzahl von Eigentümern erschwert es für die Gemeindeverwaltung, Veränderungen anzugehen.

Denn Ziel ist es nach Angaben von Bauamtsleiter Jörg Stralka, die Bauleitplanung im Einvernehmen anzugehen.

Betroffen sind in dem Bereich mehrere Grundstückseigentümer zehn Privatpersonen. Sie sollen über das formale Beteiligungsverfahren hinaus in den Diskussionsprozess mit einbezogen werden.