Bad Fredeburg.. Ärger in Bad Fredeburg: Obwohl Senioren ihr Postfach gekündigt hatten, lieferte die Post weiter. Jetzt gibt das Unternehmen eine Erklärung.
Seit die Schließung der Post-Filiale, die bis Ende Mai in der Holthauser Straße in Bad Fredeburg war, bekannt wurde, stand für ein in der Nähe wohnendes Ehepaar fest: Wir werden unser Postfach kündigen. „Denn aus Alters- und Krankheitsgründen sind wir nicht in der Lage, den jetzt weiteren Weg täglich zurückzulegen“, sagt die Seniorin. Das Ehepaar reichte am 26. März die Kündigung ein - mit sofortiger Wirkung. Doch die Post reagierte über Monate nicht.
Die Kündigung
Die Deutsche Post bestätigte die Kündigung in einem Schreiben. Am 1. April eröffnete dann die neue Filiale im Autocenter Knippschild (wir berichteten). Die Post wurde jedoch immer noch an das alte Postfach des Ehepaars geliefert - „das wir ja gekündigt haben“, ärgert sich die Seniorin. „Auf unsere Beschwerden meldet man sich jetzt gar nicht mehr. Das kann doch so nicht sein.“
Die Bestätigung
Nachdem das Ehepaar die Kündigung eingereicht hatte, kam relativ zügig eine Antwort von der Post. „Nur wenige Tage später wurde uns bestätigt, dass das Postfach aufgelöst wird.“ In dem Schreiben, das dieser Redaktion vorliegt, steht: „Wunschgemäß werden wir Ihr Postfach zum 5. April auflösen. Damit Sie weiterhin Sendungen ohne Verzögerungen erhalten, informieren Sie bitte Ihre Korrespondenzpartner über die geänderte Anschrift.“ Alle Sendungen, die weiterhin an das Postfach gerichtet werden, sollten laut Informationen der Post kostenlos an die Hausanschrift weitergeleitet werden.
Der Ärger
Zum Ärger des Ehepaares landete danach aber weiterhin 95 Prozent der Post in dem Postfach - „obwohl sie an die Hausadresse adressiert war. Erst dachten wir: Das kann ja mal passieren. Aber die Vorfälle häuften sich.“ Das Ehepaar beschwerte sich dann Anfang Juni erneut. „Wir sahen uns genötigt, unsere Post weiterhin an der Poststelle abzuholen“, schrieben sie in einem Brief an den Kundenservice. Am 17. April und am 27. Mai hätten sie sich zudem auch noch einmal telefonisch dort beschwert. Telefonisch sei zugesagt worden, die Falschlieferungen schnellstmöglich abzustellen. „Aber auch zweieinhalb Monate nach der Kündigung ist das immer noch nicht passiert“, ärgern sich die Bad Fredeburger. Auf das letzte Schreiben von Anfang Juni sei nie eine Antwort gekommen. „Uns wird nicht geholfen“, sagt die Seniorin.
Das sagt die Post
Die Deutsche Post erklärte: Bundesweit werden die Sortiermaschinen in den 83 Briefzentren der Deutschen Post regelmäßig mit neuen Daten versorgt und neu codiert. Diese Daten – etwa Postfachkündigungen – werden allerdings nicht täglich, sondern in zeitlichen Abständen eingepflegt. „Hintergrund der Verzögerung in Bad Fredeburg war, dass die Kündigung des Ehepaars in die Spanne zwischen zwei Maschinen-Updates im Briefzentrum Freudenberg gefallen ist“, so Pressesprecherin Jessica Balleer. Durch einen Kommunikationsfehler sei zudem die Information über die Kündigung nicht bis zur Filiale gelangt. „Ich kann dem Ehepaar aber versichern, dass die Sendungen ab jetzt wieder regulär an die Zusteller gehen und nicht mehr ins Postfach gelangen, denn seit Anfang der Woche ist die Maschine auf dem neuesten Stand der Daten.“
>>>HINTERGRUND
Die Postfiliale in der Bahnhofstraße in Schmallenberg hat am 30. April ihre Türen geschlossen. Im Bauzentrum Köster wurde die neue Filiale am 2. Mai eröffnet. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9 bis 13 und 14 bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 13 Uhr. Dort werden auch Bankdienstleistungen angeboten.
In Bad Fredeburg wurde die Filiale in der Holthauser Straße am 30. März geschlossen. Am 1. April öffnet die neue Filiale im Autocenter Knippschild, Am Wehrscheid 7. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 12.30 Uhr.