Wenholthausen. Eslohe hat eine neue Attraktion für Einheimische und Touristen: den Hölter Geschichtspfad. Warum sich ein Besuch lohnt und wer beteiligt war.
Die Idee gab es bereits seit einigen Jahren. Jetzt ist das Projekt „Hölter Geschichtspfad“ im Esloher Ortsteil Wenholthausen der Öffentlichkeit übergeben worden. Rund 60 Objekte im Ort sind dafür mit historischen und allgemeinen Infotafeln ausgestattet worden. So kann sich jeder Hölter, aber auch jeder Gast des Ortes informieren, was hier einst stand, heute noch steht oder es hier einmal gab.
„Ziel ist es, die entsprechenden Geschichten zu den Objekten zu präsentieren. Das interessiert die Hölter und vor allem die vielen Gäste des Ortes“, weiß Albert Nagel, der sich seit Jahren für die „Geschichtssteine“ einsetzt. Es ist ein Projekt der Dorfgemeinschaft Wenholthausen, an dem viele Helfer und Sponsoren beteiligt waren. Und nicht zuletzt das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW.
Ministerin Ina Scharrenbach war 2019 im Rahmen ihrer „Heimattouren“ auch durch Wenholthausen geradelt. Dort hatte sie mit ihrem Tross Rast am „Hölter Backes“ gemacht. Dabei war über „Finanzielle Unterstützung“ durch das Heimatministerium gesprochen worden. Über den so genannten „Heimatscheck“ besteht die Möglichkeit, für kleinere Projekte ohne großen bürokratischen Aufwand 2000 Euro zu erhalten. Und so reifte bei Nagel und seinen Mitstreitern die Überlegung, das lang schlummernde Projekt endlich anzugehen. Ein Konzept wurde erstellt und vom Heimatverein angenommen. Im Mai 2020 kam schließlich der positive Bescheid der Bezirksregierung für den „Heimatscheck“.
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Summe reicht nicht aus
Aber angesichts der großen Zahl gewünschter Infotafeln, reichte diese Summe bei Weitem nicht aus. Also entschlossen sich Nagel und seine Mitstreiter weitere Unterstützer zu suchen. Der Förderverein der katholischen Kirche St. Cäcilia und der Verkehrsverein Wenholthausen wurden angesprochen. Der Förderverein stellte ebenfalls einen Antrag auf die Förderung durch den Heimatscheck, damit weitere weltliche und christliche Geschichten dargestellt werden konnten. So kam man nun auf eine Summe von 4000 Euro. Der Verkehrsverein und mit ihm die gastronomischen Betriebe und andere Gewerbetreibende nahmen gern an der Gebäudegeschichte als „Selbstzahler“ teil.
„Wichtig war uns ein einheitlicher Auftritt von Beschilderungen an historischen Gebäuden und Plätzen. Es mussten Fachleute für die historischen Fakten, Textgestalter und Hersteller der Beschilderungstafeln gefunden werden“, erklärt Nagel. Die Recherchen und Textarbeit übernahmen dabei Volker Pfeiffer (Stadtheimatpfleger Meschede) und Dr. Peter Kracht (Historiker und Journalist, u.a. für die Zeitschrift des SGV). Erste Grundlagen waren die Ortschronik der Schützen von 1973 und die Ausgaben des „Wennetalers“. Es wurden viele Einzelgespräche mit Zeitzeugen geführt. Besonders die Gespräche mit alten „Höltern“, wie Günther Zieroth, Josef Gerke, Albert Siebrichhausen sen., Otto Heinemann, Anneliese und Friedhelm Bücker, Helmut Stracke und Gerhard Stracke brachten viel „Historisches“ zu Tage. Gespräche mit den Inhabern der gastronomischen Betriebe rundeten das Geschichtsbild von Wenholthausen ab. Das Esloher Museum mit seinem umfangreichen Archiv lieferte zusätzliches Material.
Nach zwei Jahren ist die Beschilderung nun fertig. „Mit dem Hölter Geschichtspfad gibt es nun einen weiteren Grund, Wenholthausen zu besuchen“, ist Nagel sicher.
>>>HINTERGRUND
Rund 60 Tafeln informieren unter anderem über die beiden Kirchen, verschiedene Kapellen, Kreuze, den jüdischen Friedhof, die Teufelstanne, die Schule, die Wassermühle, den Backes, Vereine, Häuser, die Wenne, Berge und markante Aussichtspunkte, Eisenbahngeschichte, Kunstwerke, Gastronomie, Geschäfte und Gewerbetreibende einst und jetzt.
Weitere Beteiligte am „Hölter Geschichtspfad waren: Albert Bongard aus Greven, Dr. Werner Beckmann aus Cobbenrode; Herrmann-Josef Hoffe aus Kückelheim, Stefan Wiesmann aus Dorlar, „DIAS Werbung“ aus Elspe, der Bauhof der Gemeindem das Bildarchiv Hellmut Stracke, die Firma Altbrod, Annette und Gerhard Stracke, Stefan Schöttler, Sophia Kran-Heinemann, Uli Schmidt, Peter Göddecke, Reinhold Schneider, Udo Burmann, Ralf Bexten, Gerhard Schröder, Norbert Schröder und viele mehr.