Eine Justiz-Premiere in Bad Fredeburg, Telefonterror in Meschede und Bestwig. Das war die Woche vor 45 Jahren.

Über diese Themen berichteten wir vor 45 Jahren im Lokalteil.

Premiere für die Justiz

Eine Premiere für die deutsche Justiz in Fredeburg: Erstmals leitet eine Frau ein Gericht. Landgerichtspräsident Wurm bezeichnet es als „historisches Ereignis“, als Elisabeth Schniedersmann die Leitung des Amtsgerichtes Fredeburg übernimmt. Die 48-Jährige stammt auch gebürtig aus Fredeburg. Als neue Amtsrichterin ist sie unter anderem auch Vormundschaftsrichterin für Menschen in vier St.-Georgs-Krankenhäusern in ihrem Bereich.

Pastor verfolgt Diebe

In Schmallenberg nimmt der Pastor der St.-Alexander-Kirche die Verfolgung von zwei Dieben auf, die den Opferstock aufbrechen wollen. Zwei Kirchgängerinnen haben die Täter überrascht, und den Seelsorger alarmiert. Der ist erfolgreich, schnappt die Diebe und übergibt sie der Polizei – ein 21-Jähriger und sein Bruder (16). Sie geben an, Geld fürs Kino und zum Trinken benötigt zu haben.

Telefonterror

Für Panik bei Menschen in Meschede und Bestwig sorgt ein unbekannter Anrufer mit seinem Telefonterror: Er ruft in mehreren Orten an und behauptet, der Ehepartner liege schwer verletzt im Krankenhaus und sei in Lebensgefahr. Die Polizei in Meschede muss klarstellen, dass solche Nachrichten nie am Telefon übermittelt würden.

Sonderprogramm

Die Post nimmt in ihrer Ausbildungsstelle in Heinrichsthal arbeitslose Jungen auf: Es handelt sich um 14 Schulabgänger, die noch keine Lehrstelle gefunden hatten. Durch ein Sonderprogramm der Bundesregierung werden sie nun zu Fernmeldehandwerkern ausgebildet.

Tragisches Unglück

Tragisches Unglück in Schmallenberg: Im Mühlengraben ertrinkt ein zweieinhalb Jahre alter Junge. Das Kind ist vom Elternhaus aus zum Wasser gelaufen, der vierjährige Bruder sieht, wie der Jüngere hineinfällt. Sein Vater kann das Kind nur noch tot bergen.

Haftstrafe

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Für zwei Jahre und drei Monate geht ein 23 Jahre alter Mann aus Sundern ins Gefängnis: Er ist der Fahrer bei einem Überfall auf die Würstchenbude am Kino „Uferpalast“ in Meschede. Sein Komplize bedroht die Inhaberin mit einer Gaspistole und erpresst die Tageseinnahmen.

Fahrbahn unterspült

Zwischen Bremke und Frielinghausen kann die Straße nur noch einspurig befahren werden. Wasser hat die Fahrbahn unterspült, sie droht abzusacken. Die Straße muss neu gebaut werden, urteilt das Landesstraßenbauamt.

Illegaler Schrottplatz

Das Verwaltungsgericht Arnsberg ist bei einem Ortstermin in Wennemen: Dort sollen im Wald mehrere Wohnhäuser und ein Schrottplatz illegal gebaut worden sein. Der Eigentümer behauptet aber, er habe Bauanträge gestellt.

Kalter Rekord-Frühling

Es ist der kälteste Frühling seit langem: Meteorologen sprechen in ihrer Wetterauswertung vom „Märzwinter“. Es ist zu kalt und zu trocken gewesen. An der Wetterstation in Wenholthausen werden nachts sogar minus 9,5 Grad gemessen – so kalt war es zuletzt 1956. Die Durchschnittstemperatur liegt dort im März bei nur 1,2 Grad.

Hotel vor Eröffnung

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In Salwey steht das neue Berghotel Bender vor der Eröffnung. Das viergeschossige Hotel mit seinen 41 Betten liegt mitten im Naturschutzgebiet Homert. Es hat eine eigene Likörfabrik im Haus. Hinter dem Projekt stehen Emmy Bender und ihr Sohn Heinz: Sie besitzen schon in Dortmund ein Hotel und vier Gaststätten. Die Grundmauern und die erste Etage des Gebäudes sind bereits 1948 gebaut worden: Damals war hier ein Erholungsheim für Bergarbeiter geplant, die Pläne sind danach aber aufgegeben worden.

Sorgenkind

Als eines seiner „Sorgenkinder“ bezeichnet Regierungspräsident Fritz Ziegler bei einem Besuch die Stadt Schmallenberg mit ihren Finanzproblemen: Das Land engagiere sich durch Investitionen in den Gewerbegebieten Lake I und II sowie der Förderung des Kurmittelhauses und des Kommunikationszentrums in Fredeburg, um zu helfen. Der RP verweist darauf, es sei schwierig, eine Stadt mit 24.000 Einwohnern auf über 300 Quadratkilometern zu führen.