Schmallenberg. Nachdem der Leitbulle der Wisentherde mehrfach in der Nähe landwirtschaftlicher Betriebe gesichtet worden war, wurden diese Areale abgezäunt.

Im Rahmen der Winterversammlungen im landwirtschaftlichen Stadtverband Schmallenberg ging es einmal mehr um das Thema Wisente. Nach einem tödlichen Unfall vor Kurzem und mehreren Sichtungen der Herde an der B 236 im Bereich Oberkirchen/Almert auf einem Spielplatz oder an der Straße, wurde in den vergangenen Tagen ist der Leitbulle vermehrt zwischen Grafschaft und Almert in der Nähe landwirtschaftlicher Betriebe gesichtet.

Areale abgezäunt

„Auf Initiative des landwirtschaftlichen Kreisverbandes hat der Wisentträgerverein zwischenzeitlich die landwirtschaftlichen Areale abgezäunt, um zu verhindern, dass der Leitbulle Ednar in die Nähe der Ställe gelangt“, heißt es dazu vom landwirtschaftlichen Stadtverband.

Zum einen diene dies dazu, die Tiere von den Silos fernzuhalten - diese wurden in der Vergangenheit zum Teil weggefressen oder beschädigt - zum anderen auch dazu, den Leitbullen von den Tieren des landwirtschaftlichen Betriebs fernzuhalten.


„Zuvor hatte es ein Grafschafter Landwirt mit einem kleinen Weidezaun versucht. Der Bulle sprang aber darüber und ignorierte diesen Zaun. Eine andere Zaunart brachte dann den Erfolg. Nach Rücksprache mit dem Trägerverein hat dieser sich um die Aufstellung gekümmert und die Kosten übernommen“, erklärt WLV-geschäftsführer Karsten Drews-Kreilman.

Der Kreisverbandsvorsitzende Josef Schreiber sehe das Wisentprojekt als gescheitert an und fordert, „dass die Tiere endlich, wie versprochen, in ein Großgehege kommen“. Zuletzt hatte auch Bürgermeister Bernhard Halbe - nach dem tödlichen Unfall - die Einstellung des Projektes gefordert: „Aus unserer Sicht wird es Zeit, das Projekt einzustellen. Es ist gescheitert.“

Agrarpaket und Düngeverordnung

Im weiteren Verlauf der Winterversammlung des landwirtschaftlichen Stadtverbands ging es um das Agrarpaket und die neue Düngeverordnung. Die geplanten Auflagen wie Beweidungsverbote stünden diametral zu Interessen des Naturschutzes und zum Interesse des Tierwohls. Beweidungsverbote würden dazu führen, so Kreisgeschäftsführer Karsten Drews-Kreilman, dass Neophyten wie beispielsweise Springkraut und Herkulesstaude die heimische Flora verdrängen.

„Bei Abzäunung der Bäche von den Restweiden könnten die Tiere nicht mehr an die natürliche Tränke gelangen“. Im Verlauf der Versammlung wurden zudem Junglandwirte für den Abschluss der Ausbildung zum Landwirt geehrt und erhielten neben den Urkunden Präsente: Gereon Bette, Björn Heimes und Roman Nückel.