Meschede. Juckreiz, Pickel oder trockene Stellen in der Maskenpartie? Mescheder Kosmetikerinnen geben Pflege-Tipps gegen die Corona-Begleiterscheinung.
Mit dem Wort „Maskne“ hat die Frauenzeitschrift Harpers Bazaar eine Wortneuschöpfung für Hauptprobleme geschaffen, die durch das Tragen einer Schutzmaske während der Corona-Pandemie entstehen. Enthalten sind die Wörter Akne und Maske, da durchaus auch akneartige Symptome durch Schutzmasken entstehen können. Doch was tun, wenn die Pickel zwischen Kinn und Wangenknochen sich häufen? Mit dieser Zeitung haben zwei Mescheder Kosmetikerinnen gesprochen.
Sich mit einem Mund-Nasen-Schutz zu bedecken ist aktuell sehr wichtig und in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens Pflicht. Mit dem häufigen Tragen der Maske entstehen bei dem ein oder anderen jedoch Hautprobleme. Trockene Stellen, Juckreiz, Pickel oder fettige Haut werden häufig beklagt. Verantwortlich dafür sind unter anderem Bakterien, die sich in Masken ansammeln, die zu häufig wiederverwendet oder nicht heiß genug gewaschen werden. Denn Rückstände von Make-Up, Abgasen oder Talg gelangen so immer wieder auf die sensible Gesichtshaut.
Wärme- und Feuchtigkeitsstau
Kosmetikerin Nicola Kahl, die ihr Kosmetikinstitut „Beauty-Line“ in Meschede betreibt, sind eben diese Probleme bekannt. Bei ihren Stammkundinnen hat sie seit der Maskenpflicht schon häufig Hautirritationen im Bereich der Schutzmaske wahrgenommen. „In der Masken-Partie kommt es je nach Hauttyp zu trockenen bis schuppigen Stellen oder auch zu Unreinheiten und Pickelchen“, berichtet Nicola Kahl und benennt mögliche Gründe: „Durch den Atem entsteht ein Wärme- und Feuchtigkeitsstau und die Poren öffnen sich. Bakterien in den Masken und die Reibung beim Auf- und Absetzen tragen dann dazu bei, dass es zu Hautirritationen in diesem Bereich kommt.“ Abhilfe schaffen ist aber möglich.
Kahl rät zum Beispiel dazu, wann immer es möglich ist, der Haut frische Luft zu gönnen. „Und ganz wichtig ist es, die Pflege und die Reinigung anzupassen“, weiß die Kosmetikerin und rät zu einer gründlichen Reinigung am Morgen und am Abend, um Talgablagerungen zu entfernen. Bei unreiner Haut empfiehlt sie am Morgen wie am Abend eine leichte Feuchtigkeitspflege. Für trockene Hauttypen eigne sich am Tag eine leichte Creme und für die Nacht dürfe es durchaus ein reichhaltigeres Pflegeprodukt sein. „So kann die Haut widerstandsfähiger werden. Bei meinen Kundinnen, die ihre Haut konsequent pflegen, sehe ich auch schon Verbesserungen“, berichtet Nicola Kahl.
Doppelbelastung der Haut
Eine Umstellung der Pflege kann auch Muna Schorn nur empfehlen. In ihrem Beauty und Wellness Resort an der Heinrichsthaler Straße beschäftigt sie sich seit Beginn der Maskenpflicht mit den daraus resultierenden Hautproblemen ihrer Kundinnen. „Aktuell kommt auch der Wetterumschwung auf Herbst und Winter hinzu und die Haut hat auch damit viel tun“, spricht sie momentane Doppelbelastung der Haut an. „Durch das regelmäßige Tragen der Maske gerät die Haut dann aus dem Gleichgewicht und wer vorher schon sensibel war, wird noch mehr darunter leiden.“ Nicht außer Acht zu lassen seien außerdem die Auswirkungen der hohen psychischen Belastung der Corona-Pandemie auf die Haut.
Muna Schorn gibt Betroffenen den Tipp, bei Masken-bedingten Hautirritationen nicht noch diverse neue Pflegeprodukte auszuprobieren, um die Gesichtshaut nicht noch mehr zu verwirren. „Nachts empfiehlt sich auf jeden Fall eine regenerierende Pflege und am Morgen würde ich zu einem leichten Reinigungsgel oder -schaum raten und zu besonders viel Feuchtigkeit durch ein Fluid und zum Beispiel Aloe Vera“, so die Kosmetikerin. „Und wer unter Herpes leidet, sollte versuchen, die Maske so oft es geht abzunehmen, damit der Herpes die Chance hat, auszutrocknen und abzuheilen.“ Durch den Feuchtigkeitsstau unter der Maske ist besonders die Abheilung eines Herpesinfektion besonders mühsam.
Da Kosmetikstudios während des Lockdowns „Light“ bis Ende November geschlossen bleiben müssen, bieten Muna Schorn sowie Nicola Kahl währenddessen eine telefonische Beratung an. Außerdem ist der Verkauf von Pflegeprodukten erlaubt.