Meschede. In Meschede will ein weiterer Discountmarkt eröffnen und das Neubaugebiet an der Ziegelei ergänzen. Doch es gibt auch Kritik.

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In Meschede will ein weiterer Discountmarkt eröffnen. Der Supermarkt soll an der Waldstraße entstehen – und damit das Neubaugebiet an der Ziegelei ergänzen.

Für den Standort an der Ecke Waldstraße/Dünnefeldweg, zwischen Ziegeleiteich und Waldstraße, interessiert sich die Kette Netto Marken Discount. Netto ist zwar in Meschede schon mit einem Markt an der Briloner Straße vertreten, möchte aber einen zweiten eröffnen. Eine Verlegung von der Briloner Straße ist ausdrücklich nicht geplant, stellte Fachbereichsleiter Klaus Wahle im Ausschuss für Stadtentwicklung klar. Vorgesehen ist eine Verkaufsfläche von maximal 800 Quadratmeter. Eine Bäckerei-Filiale wäre im Neubau mit integriert. Netto, so Wahle, sei das einzige der großen Vollsortimenter-Unternehmen, die auch solch vergleichsweise kleinere Märkte betreiben.

Kein Konkurrenzschutz

Die neue Kita ist schon bald bezugsfertig.
Die neue Kita ist schon bald bezugsfertig. © Unbekannt | Jürgen Kortmann

Investor für den Bau ist die Volksbank Sauerland Immobilien, die das Gebäude dann vermieten würde. Als Einzugsbereich werden nicht nur das direkte Umfeld, sondern auch die Rosenstraße und Nelkenstraße sowie rund um das Berufskolleg gesehen: 63 Prozent des Umsatzes, so ein Gutachten, würden so gemacht. Der nächstgelegene Markt in der Umgebung ist der Markant Markt Siebrichhausen an der Hückeler Höhe: Umsatzverteilungen zu seinen Lasten schließt das Gutachten zwar nicht aus, seine Existenz wird jedoch nicht in Frage gestellt. „Beide Märkte können auf Dauer existieren. Ganz sicher kann man das aber nicht sagen“, so Klaus Wahle: „Wir machen keinen Konkurrenzschutz.“

Entstehen würde der Markt unter der Hochspannungsleitung: Dazu müssten Auflagen beim Bau des Daches erfüllt werden. Zu dem Gebäude sollen 65 Stellplätze mit geräuscharmen Belag gehören: Sie und der Markt würden über die neue Zufahrtstraße Am Ziegeleiteich in das Neubaugebiet angefahren – das ist bislang die favorisierte Variante.

Treppenanlage als Fußweg

Diese Fläche wäre für den Neubau des Netto-Markts geeignet.
Diese Fläche wäre für den Neubau des Netto-Markts geeignet. © Unbekannt | Jürgen Kortmann

Eine direkte Verlängerung mit Einfahrt vom Dünnefeldweg aus kann es, unter anderem wegen schlechter Sichtverhältnisse für Autofahrer, nicht geben – sonst würde eine so unübersichtliche Kreuzung vergleichbar der an Warsteiner Straße/Lagerstraße/Hardtstraße neu entstehen. Auf Anregung der Politik wird geprüft, ob ein Kreisverkehr an Waldstraße/Dünnefeldweg denkbar wäre – und ob Busse den an dieser Stelle überhaupt bewältigen könnten. Um den Markt zu Fuß zu erreichen, schlägt die Verwaltung eine Treppenanlage vom künftigen Markteingang hinunter zur Waldstraße vor. Aus den Bereichen rund um die Liegnitzer Straße wäre der Markt zu Fuß über einen neuen Weg entlang der neuen Kita erreichbar.

Sicher ist: 40 neue Wohnhäuser, eine neue Kindertagesstätte und ein zusätzlicher Markt werden absehbar mehr Autoverkehr bringen. Davon gibt es ohnehin schon genug auf der Waldstraße. Dort sind außerdem Parkplätze auf der Straße, die den Verkehrsfluss hemmen. „Der Verkehr macht uns an dieser Stelle Sorge“, sagte Marcel Spork (CDU): „Es wird viel Autoverkehr hinzukommen.“ Die Stadtverwaltung bekam deshalb den Auftrag, einen Maßnahmenplan für den Verkehr in der Waldstraße aufzustellen – und Spork machte dabei schon einmal deutlich: „Es reicht uns nicht, wenn gesagt wird, der parkende Verkehr gehöre nicht auf die Straße. Das ist nicht die Lösung für die Leute, die dort parken. Für August kündigt die Stadtverwaltung eine öffentliche Bürgerbeteiligung zu den Markt-Plänen an.