Schmallenberg. Im neu geplanten Schmallenberger Wohnobjekt „Weitblick“ gibt es noch freie Wohnungen. Wir haben die Details.

Im März wurde der Bauantrag genehmigt, im Oktober ist Baubeginn: Innerhalb von 24 Monaten soll das Wohnprojekt „Weitblick“ fertiggestellt sein. Es wird, so versprechen die Vertreter der Siedlungs-und Baugenossenschaft (SBG), die das Projekt im Bezirksausschuss Schmallenberg vorstellten, auch für freien Wohnraum in der Stadt sorgen und so den Druck auf den Wohnungsmarkt reduzieren. Denn mancher Mieter mache eine größere Immobilie frei.

40 moderne Wohnungen in Schmallenberg

Auf dem ehemals städtische Grundstück an der Hohen Fohr sollen vier Baukörper mit insgesamt 40 Wohneinheiten entstehen. Wie, das erläuterten Peter Simon und Bernhard Halbe, Vorstand der SBG, im Bezirksausschuss Schmallenberg. Für Bernhard Halbe war es ein besonderer Termin, war es doch seine erste Ansprache im kleinen Saal der Stadthalle seit seinem Rückzug als Bürgermeister.

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Das Objekt bekommt seinen Namen „Weitblick“ durch die Architektur, denn je nach Hanglage, kommt ein Stockwerk dazu, damit ein Ausblick in die Weite gewährleistet werden kann. Das höchste Gebäude hat vier Geschosse. „Darin entstehen neben 40 modernen Wohnungen in einem der vier Gebäude eine Tagespflegeeinrichtung mit 21 Plätzen und ein Gesundheitskiosk“, erläuterte Simon. Für den Gesundheitskiosk erarbeite die Caritas gerade ein Konzept. Gedacht ist an Räume für niederschwellige medizinische Angebote, die sich auch mehrere Anbieter teilen könnten, wie Räume für Telemedizin oder Physiotherapie. „Und wenn wir damit nicht erfolgreich sind, können wir sie zur Not auch wieder eine Wohnung umwandeln.“

Bedürfnisse der Bewohner

„Wir haben vorab viele Menschen befragt und auch Einzelgespräche geführt, um das Projekt an die Bedürfnisse der Interessenten anzupassen“, sagte Bernhard Halbe. Große Bedürfnisse der Befragten seien lebenslanges Wohnrecht und selbstbestimmtes Wohnen. „Das ist auf jeden Fall möglich, denn jeder Bewohner hat neben den Gemeinschaftsbereichen auch seine eigene Wohnung und somit Rückzugsmöglichkeiten“, erläuterte Simon. Durch die Gemeinschaftsräume, die auch mit vollständig ausgestatteten Küchen ausgestattet sind, könnten sich die Bewohner jederzeit begegnen. Es sei ein nachbarschaftliches Wohnen der besonderen Art und Weise.

Jedes Gebäude ist mit einem Fahrstuhl ausgestattet. Auch die Wohnungen sind barrierearm - eine ist zudem rollstuhlgerecht. Dietmar Weber (UWG) wollte wissen, wie alt die potenziellen Mieter sind, ob es sich nur um Senioren handle. Dem widersprach Halbe: „Alle Menschen, jeder Altersgruppe können sich bei uns melden.“ Dadurch entstehe eine gut gemischte Nachbarschaft und jeder könne seine Hilfe und Expertise in das gemeinschaftliche Wohnen einbringen - und so auch die Nebenkosten senken. „Andere Wohnprojekte in der Umgebung, wie Rinschen Park in Meschede, zeigen uns, dass sich Hausgemeinschaften gut selbst organisieren können“, sagte Peter Simon.

Kritik an der Verkehrsführung

Ein größerer und bisher ungeklärter Punkt war für die Ausschussmitglieder die Anbindung an die Straße und die Erreichbarkeit der Gebäude. So kam auch die Frage nach einem Zebrastreifen an der Bahnhofstraße auf. Bernhard Halbe: „Das muss geprüft werden. Wir müssen ja schließlich die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gewährleisten.“

Weiter äußerte Michael Franke von der CDU Bedenken: „Kann man nicht auch den Ring von der Bahnhofstraße mit der Tränke schließen?“ So wäre das Objekt „Weitwinkel“ von jeder Seite gut befahrbar. Auch ein solches Vorhaben müsste überprüft werden.

Noch Wohnungen frei

Im Moment sind noch zehn Wohnungen frei, darunter Zweizimmer-Wohnungen mit 58 bis 75 Quadratmetern und Dreizimmerwohnungen mit 85 bis 95 Quadratmetern. Die Mieter der schon vergebenen Wohnungen seien vorrangig ortsansässige und ältere Menschen: „Wir hatten aber auch Anfragen aus benachbarten Orten oder auch anderen Bundesländern“, stellt Fabio Kipper heraus, der gemeinsam mit Christine Pape für die Vermarktung und anschließende Betreuung der Bewohner zuständig ist. Bedenken aus dem Ausschuss gab es bezüglich der Weitervermietung der Wohnungen als Ferienwohnungen an Touristen: „Das können wir auf jeden Fall ausschließen. Das ist nicht geplant“, sagt Peter Simon.

Der Mietpreis

Energetisch sind die Wohnungen auf dem neuesten Stand. Es gibt zwei E-Ladesäulen, Geothermie und eine Luftwärmepumpe, die Strom aus der Photovoltaik zieht. Eine Dachbegrünung, wie aus dem Ausschuss vorgeschlagen, sei daher kaum möglich. Es seien Photovoltaik-Anlagen und Solarthermie auf dem Dach geplant.

Der Mietpreis für einen Quadratmeter liegt bei 10 Euro warm. Halbe: „Wir können nicht garantieren, dass dieser Preis im Laufe der Zeit noch einmal ansteigt, aber wir sind optimistisch, dass wir diese Größenordnung beibehalten können. Es ist eben kein öffentlich gefördertes Projekt.“

Weitere Informationen:

Für das Wohnprojekt „Weitwinkel“ ist ein Investitionsvolumen von 11 Millionen Euro angedacht. Nach einer Bau- und Fertigstellungszeit von 24 Monaten, könnten die Gebäude 2012 bezogen werden.

In der Tagespflegeeinrichtung der Caritas, die sich in einem Geschoss eines Gebäudes befinden wird, wird es 21 Pflegeplätze geben.

Der Start der Baumaßnahmen verzögerten sich etwas, als eigentlicher Starttermin war der September diesen Jahres angedacht.

Als Grund für die Verzögerung nannten Bernhard Halbe und Peter Simon im August diesen Jahres, im Gespräch mit dieser Zeitung, unterschiedliche Faktoren. Unter anderem die Baupreissteigerung.