Rimberg/Gellinghausen. Nach dem schweren Unfall am Rimberg in Schmallenberg haben ein Gutachter und ein Spezialteam der Polizei nun den Ablauf rekonstruiert.

Sieben Stunden war die L776 in Schmallenberg am Dienstag gesperrt, bis nach einem schweren Unfall die Rettungsmaßnahmen beendet und die Ursache rekonstruiert werden konnte. Beide Pkw-Fahrer waren schwer verletzt mit Hubschraubern in Krankenhäuser nach Siegen und Marburg gebracht worden. Lebensgefahr besteht für 30-jährige Lippstädterin laut Auskunft der Polizei nicht mehr. Der 70-jährige Schmallenberger liegt allerdings weiter auf der Intensivstation.

Zeugenberichte

Aus Zeugenberichten lässt sich der Hergang nun rekonstruieren. Aus Gellinghausen kommend, war die junge Frau gegen 10.15 Uhr Richtung Rimberg unterwegs. In einer langgezogene Rechtskurve überholt sie mit ihrem VW Caddy einen vor ihr fahrenden Pkw. „Dessen Fahrerin hat angegeben, dass sie selbst sich an die vorgeschriebenen 50 km/h Höchstgeschwindigkeit an dieser Stelle gehalten habe“, erklärt Pressesprecher Volker Stracke. Dann verliert die Zeugin die Caddy-Fahrerin aus dem Blickfeld und erreicht Sekunden später die Unfallstelle kurz vor dem Abzweig nach Osterwald. „Den Unfall selbst hat sie nicht gesehen.“

Auch die Feuerwehr half beim Rettungseinsatz.
Auch die Feuerwehr half beim Rettungseinsatz. © WP | Feuerwehr Schmallenberg

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Offenbar hatte die Lippstädterin nach dem Überholmanöver nicht wieder schnell genug einscheren können und war mit dem VW Tiguan des Schmallenbergers zusammengestoßen. An der Unfallstelle leisteten Zeugen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes Erste Hilfe. Erst gegen 17.30 Uhr hatte die Polizei die Straße wieder freigegeben. Ein Grund für die lange Sperrung war, dass ein Spezialteam aus Dortmund anreisen musste, das den Unfall aufnahm. Stracke: „Das wird jetzt immer alarmiert, wenn es in unserem Gebiet zu Unfällen mit Schwerverletzten oder Toten kommt.“ Außerdem hatte die Staatsanwaltschaft ein Gutachten in Auftrag gegeben. Auch der Sachverständige musste erst die Unfallstelle erreichen. Anschließend wurden beide Fahrzeuge abgeschleppt und die Straße gereinigt.

Alarm über E-Call

Alarmiert worden war der Rettungsdienst über E-Call. E-Call ist die Kurzform für „emergency call“ - ein von der Europäischen Union vorgeschriebenes automatisches Notrufsystem für Kraftfahrzeuge, das die Hersteller seit April 2018 in alle neuen Modelle von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen einbauen müssen. Im Fahrzeug montierte Geräte melden einen Verkehrsunfall automatisch an die einheitliche europäische Notrufnummer 112. Durch die dadurch rascher initiierten Rettungsmaßnahmen soll die Zahl der Verkehrstoten gesenkt werden.