Schmallenberg. Die Nachfrage nach Schnelltests und PCR-Tests ist groß. Kommen die Schmallenberger Testzentren an ihre Grenzen? So ist die Lage im Stadtgebiet.

Die neue 2G-Plus-Regel, die zum Beispiel für Nicht-Geboosterte bei einem Restaurantbesuch gilt, gibt es jetzt schon seit einigen Tagen. Bürgerinnen und Bürger brauchen also häufiger – auch im alltäglichen Leben – einen Corona-Schnelltest. Doch wie ist die Nachfrage in den Schmallenberger Testzentren aktuell?

Testzentrum in der Ladenzeile

Alexander Kersting ist Betreiber des Testzentrums in der Schmallenberger Ladenzeile. Er stellt heraus, dass der erwartete Anstieg der Nachfrage aufgrund der 2G-Plus-Regel nicht so hoch wie gedacht war. Aber: „Da die Nachfrage mit steigenden Infektionszahlen weiter ansteigt werden wir in der Ladenzeile die Öffnungszeiten am Vor- und Nachmittag erweitern, um so weitere Kapazitäten zu schaffen.“ Grundsätzlich meint Alexander Kersting aber, dass Schmallenberg mit seinem Testangebot gut aufgestellt ist: „Seit einigen Tagen besteht bei der Freizeitwelt Sauerland (Thikos) eine weitere Teststelle die weitere Kapazitäten bereitstellt. Zudem kann in den Ferienzeiten zusätzlich die Teststelle im Tourismuszentrum Schmallenberg aktiviert werden. Auf der Homepage des Hochsauerlandkreises sind für das Stadtgebiet Schmallenberg mittlerweile neun Teststellen aufgeführt.“ Das halte er für eine sehr gute Grundlage, um in den nächsten Wochen und Monaten den benötigten Kapazitäten gerecht zu werden.

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Die Nachfrage nach PCR-Tests steige in dem Testzentrum in der Ladenzeile stetig an. In den meisten Fällen beruhe die Nachfrage auf positiven Schnelltestergebnisse innerhalb der Teststelle. Kann es durch den erhöhten Andrang zu Verzögerungen des Testergebnisses kommen? „Auf die Ergebnisse der PCR-Tests haben wir keinen direkten Einfluss. Allerdings scheinen die Kapazitäten in unserem Kooperationslabor noch ausreichend zu sein. Bisher wurden alle PCR-Ergebnisse innerhalb von 24 Stunden verschickt. In der Regel ist die Übermittlung deutlich schneller.“ Auch mit eventuellen Lieferengpässen sei in nächster Zeit nicht zu rechnen, denn Alexander Kersting hat seine Lagerbestände so hochgefahren, dass er Engpässe leicht überbrücken könnte.

DRK- Bad Fredeburg

„Es herrscht eine konstant hohe Nachfragen und meist sind alle Termine ausgebucht. Wir mussten aber noch niemanden wegschicken, der ohne Termin erschienen ist. Allerdings muss man ohne Termin eine Wartezeit einkalkulieren“, sagt Markus Hufnagel vom Deutschen Roten Kreuz. Wegen des großen Bedarfs testen sie jetzt auch an allen Vormittagen. Auch er findet, dass es in Schmallenberg jetzt ausreichend Teststellen gibt: „Den Spitzenbedarf in den Weihnachtsferien und vor allem an Heiligabend und Silvester konnten die ansässigen Anbieter durch kurzzeitige Ausweitungen der Kapazitäten gut meistern. Daher denke ich, dass sich weitere Teststationen auf Dauer nicht rentieren würden.“

Wie sieht er die Zunahme der Nachfrage in Verbindung mit der 2G-Plus-Regel? „Aus unserer Sicht hat es keine merkbare Zunahme der Testzahlen gegeben, da parallel die Anzahl der Personen, die sich wegen der 3G-Regel am Arbeitsplatz hat testen lassen, durch zunehmendes erreichen des Impfstatus kontinuierlich abnimmt“, sagt Markus Hufnagel. Personell profitiert das Testzentrum unter anderem von studentischen Hilfskräften. „Manche Universitäten haben wieder auf Distanzlernen umgestellt, so dass uns einige unserer studentischen Mitarbeiter nun auch während der Vorlesungszeit zur Verfügung stehen.“

Das Testzentrum bietet schon seit längerer Zeit PCR-Tests an. Das Angebot sei aber kostenpflichtig. „Die Nachfrage war deshalb schon immer eher gering. Sie ist in den letzten Wochen aber leicht angestiegen.“

Hotel Deimann

Auch im Hotel Deimann stehen genügend Schnelltests und ausrechend freie Test-Kapazitäten zur Verfügung: „Die Nachfrage ist natürlich durch die 2G-Plus-Regel gestiegen, aber wir kommen gut hinterher. In der Mittagszeit und am frühen Nachmittag ist bei uns immer ausreichend Testkapazität frei. Leider machen wir die Erfahrung, dass viele spontan ohne Termin kommen, was dann Wartezeiten und Menschenansammlungen mit sich bringt, die man vermeiden könnte bei entsprechender Terminvereinbarung“, sagt Eva Deimann. Die Randzeiten seien immer schnell ausgebucht, aber dazwischen – sei zumindest werktags – Kapazität.

„Eine frühzeitige Anmeldung bzw. Terminierung hilft Engpässe zu vermeiden, denn wenn wir ein paar Tage vorher wissen, dass das Testangebot gut frequentiert ist, lässt sich die Testkapazität erhöhen durch weitere Slots bzw. den Einsatz weiterer Tester“, sagt sie. Spontan einen Tag vorher oder am Tag selber sei das natürlich dann nicht so einfach. Sie appelliert sich im Vorfeld einen Termin über ihre Hotelwebseite zu buchen. Grundsätzlich hält aber auch sie Schmallenberg und Winterberg – was die Corona-Schnelltests angeht – für gut aufgestellt. „Wir würden gern PCR- Tests anbieten, aber es scheitert derzeit an Laborkapazität.“