Meschede. Gegenüber von Martinrea-Honsel entsteht eine Photovoltaikanlage. Was das mit dem Wasserpreis zutun hat und wie es um den Artenschutz steht.

Auf einer weiteren großen Fläche im Stadtgebiet wird künftig grüner Strom erzeugt: Gegenüber vom Werk von Martinrea-Honsel in Meschede soll dafür auf der anderen Ruhrseite eine Photovoltaik-Freiflächenanlage entstehen.

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Umsetzen will das Projekt der heimische Wasserversorger Hochsauerlandwasser HSW, auf einer 2,4 Hektar großen Fläche direkt neben seinem Wasserwerk Mengesohl. Die dafür vorgesehene Wiese wird derzeit landwirtschaftlich genutzt. Der Ausschuss für Stadtentwicklung sprach sich einstimmig für das Vorhaben und die nötige Änderung des Flächennutzungsplanes aus. HSW will den eigenen Strom dann für seine Pumpwerke nutzen, damit autarker werden und weniger öffentlichen Strom beziehen. Das soll die Kosten der Trinkwasseraufbereitung reduzieren. Prompt fragte Dr. Jobst Köhne (FDP) im Stadtrat nach, ob dadurch der Wasserpreis auch sinken würde. Da ist Bürgermeister Christoph Weber skeptisch: „Ob der Bürger das auf seiner Rechnung sieht, da wäre ich vorsichtig.“ Die Pumpen im Wasserwerk, die ständig laufen, seien ein großer Stromverbraucher. Er erinnerte daran, dass der Wasserpreis seit Jahren stabil sei.

Erschließung über Wasserwerk-Zufahrt

Gebaut werden dürfen solche großen Photovoltaikanlagen nur nahe von Autobahnen und Eisenbahnlinien – das ist auch Voraussetzung, um die Einspeisevergütung zu erhalten. Dies ist bei der geplanten HSW-Anlage im Ruhrtal der Fall, die Obere Ruhrtalbahn fährt nebenan. Auch die drei anderen großen Freiflächenanlagen im Stadtgebiet liegen (wie in Wennemen) neben der Bahnstrecke bzw. der A 46 (in Stockhausen und im Gewerbegebiet Enste). Bislang galten maximal 150 Meter Abstand von Autobahn und Eisenbahn, jetzt gibt es eine neue Regelung von 200 Metern - dadurch wird auch die am Wasserwerk erst möglich.

Die Erschließung erfolgt über die vorhandene Zufahrt zum Wasserwerk. In die weiteren Planungen will die Stadtverwaltung die Anwohner in dem oberhalb gelegenen Bereich am Drehberg einbeziehen. So sollen Bedenken wegen möglicher Blendwirkungen durch die Solarmodule entkräftet werden – technisch, so die Verwaltung, bestehe diese Blendwirkung nicht.

Bedenken zum Artenschutz in dem Bereich an der Ruhr gibt es nicht: „Das Untersuchungsgebiet ist aufgrund der intensiven Nutzung des anstehenden Grünlands sowie der Lage unmittelbar an der Bahntrasse und den damit einhergehenden Störwirkungen vorbelastet“, so der Gutachter. Probleme für Eisvogel, Graureiher, Feldlerche und Feldsperling dort werden nicht gesehen.