Bestwig. Die Bestwiger Gemeindeverwaltung will den Ratsmitgliedern vor den Sitzungen keine Corona-Tests anbieten. Das hat seine Gründe.
Die Bestwiger Gemeindeverwaltung wird den Ratsmitgliedern im Gegensatz zu einigen anderen Kommunen im Land vor den Sitzungen im Rathaus keine Corona-Tests anbieten oder sie gar dazu verpflichten. Damit hat sie einer Anfrage von Grünen-Fraktionschef Matthias Scheidt eine Absage erteilt. Scheidt hatte mit Blick auf die zuletzt sehr hohen Inzidenzwerte von Bund, Land und Kreis auf die Sinnhaftigkeit hingewiesen.
Grüne für Testung
„Im vergangenen Jahr haben wir wegen Corona alle Sitzungen abgesagt und heute sitzen wir bei der gleichen Situation hier und tagen“, so der Grünen-Fraktionschef bei der der jüngsten Zusammenkunft des Rates. Insofern halte er eine Testung für wünschenswert.
Was freiwillige Corona-Test angeht, verwies Bürgermeister Ralf Péus jedoch auf das Testzentrum des DRK im Bürgertreff, der sich im Rathaus befinde. Damit gebe es quasi im Haus eine völlig unbürokratische Testmöglichkeit, die er jedem ans Herz lege, auch wenn es wünschenswert sei, dass man das Test-Ergebnis auf digitalem Weg mitgeteilt bekomme, um nicht 15 Minuten darauf vor der Türe warten zu müssen.
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Für eine verpflichtende Testung gebe es zudem keine rechtliche Handhabe so Péus. Auch in den umliegenden Kommunen sei sei es nicht vorgesehen, dass Ratsmitglieder vor den Sitzungen getestet werden. Gleiches gelte für den Kreistag. Lediglich die Stadt Schmallenberg hatte ihren Ratsmitgliedern vor der jüngsten Sitzung ein Testangebot unterbreitet. Eigens dafür waren vier Kabinen aufgebaut worden. Ein Großteil der Ratsmitglieder hatte dieses Angebot auch wahrgenommen.
Ganz bewusst, auch darauf verwies Péus ausdrücklich, habe man die Anzahl der Ausschuss- und Ratssitzungen in der Krise deutlich reduziert und auf ein Minimum heruntergefahren. Einige der Sitzungen aber müssten stattfinden. Ebenso bewusst habe man davon abgesehen, die Befugnisse des Rates auf den kleineren Haupt- und Finanzausschuss zu delegieren - so wie es etwa in der Gemeinde Eslohe geschehen ist.
Kleiner Rat im großen Saal
Auf der einen Seite sei der Bestwiger Rat ohnehin einer der kleinsten im gesamten Hochsauerlandkreis, auf der anderen Seite stünde im großen und hohen Ratsaal ausreichend Platz zur Verfügung, um die erforderlichen Abstände zu wahren. Nicht zuletzt verwies Péus auf die große Sitzungsdisziplin und die Tatsache, dass die Zusammenkünfte von Rat und Ausschüssen zuletzt in der Regel bereits nach einer Stunde beendet gewesen seien. Wie in allen anderen Kommunen ist auch in der Gemeinde Bestwig das Tragen einer FFP2-Maske während der Sitzungen Pflicht.