Bestwig. Wir läuft eigentlich ein Corona-Test in einem der HSK-Testzentren ab? Sonja Funke hat es beim DRK im Bürgertreff Bestwig ausprobiert.
Es kitzelt kurz in der Nase, die Augen tränen ein bisschen und - fertig. Dafür weiß ich nach einer Viertelstunde im Bürgertreff Bestwig, dass ich laut „Hotgen Biotech“-Antigentest“ Corona negativ bin. So steht es auf einem Schreiben, das ich mitbekomme. Und es ist - wenn auch nur für den Moment - ein gutes Gefühl, mit dem ich rausgehe. Noch dazu bleibt mir und meiner Familie fürs Erste eine Quarantäne erspart, in die wir andernfalls müssten, bis ich das Ergebnis eines weiteren PCR-Tests hätte. Den hätte ich unverzüglich beim Hausarzt durchführen lassen müssen.
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Seit dem 15. März koordiniert der HSK die Testungen. Von den 11.675 Tests, die in der zweiten Woche, vom 22. bis zum 28. März, durchgeführt wurden, fielen 76 positiv aus, so HSK-Pressesprecher Martin Reuther. Warum ich zum Test gegangen bin? Zwei Kinder im Wechselunterricht an verschiedenen Schulen, ein paar berufliche Präsenzmeetings und noch ein Besuch beim Optiker. Die vergangene Woche hatte es in sich, was Kontakte angeht. Alles mit Maske, Abstand und Desinfizieren bzw. Lüften und dennoch fühle ich mich unwohl angesichts steigender Corona-Zahlen. Kann ich was dagegen tun? „Mach doch ‘nen Schnelltest!“, rät mir meine Freundin. Stimmt, da war doch was. Einmal die Woche darf ich ja, seit dem 8. März.
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Ich gebe mittwochs „Corona Test HSK“ bei Google ein und finde sofort an erster Stelle die HSK-Seite mit den Schnelltestzentren. Ich finde kurzfristig einen Termin ganz in der Nähe: in Bestwig, beim Testzentrum des DRK-Kreisverbandes Meschede.
Die Buchung steht: Freitag, 8 Uhr, im Bürgertreff. Donnerstags schreibt mir der Computer noch eine Erinnerung. Am Freitag, pünktlich um 8 Uhr, betrete ich den Bürgertreff am Rathaus, empfangen von einem Bundeswehr-Soldaten in Uniform. Das DRK bekommt Unterstützung vom Marine-Stützpunkt aus Nordholz bei Cuxhaven. Die Soldaten, wie auch viele Ehrenamtliche, sind die große Stütze, um Tests anbieten zu können, sagt Carsten Kersenbrock, DRK-Kreisrotkreuz-Vorsitzender für Meschede.
Warum dauert das so lange?
„Haben Sie einen Termin?“, fragt mich der Soldat. Ich nenne meinen Namen, darf mich in den Wartebereich setzen. Auf geht’s. Innerhalb weniger Minuten sitzen hier zehn Personen. Alle mit FFP2-Maske, im großen Raum, bei mindestens zwei Metern Abstand und nur für ein Viertelstündchen, checke ich die Lage als gut vertretbar ein. Nach fünf Minuten bin ich dran, insgesamt weitere vier Bundeswehrsoldaten übernehmen.
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Erst der Datencheck, dann der Nasencheck. „Haben Sie schon mal ‘nen Test gemacht?“, fragt mich der Soldat im Schutzanzug mit FFP-2-Maske und Kunststoff-Schutz? „Nö“, sag‘ ich. „Wir machen nur die Nase. Das erste Mal bleibt besonders in Erinnerung“, scherzt er. Ich gebe ihm noch mit, dass meine Nebenhöhlen gerne zicken, und entscheide mich fürs linke Nasenloch. „Wir machen nur die Nase, ich geh‘ relativ tief rein, bewege ein paar Mal hin und her. Es wird kitzeln und ihr Auge tränen“, sagt er. Genau so kommt es, nach ein paar Sekunden ist der Spaß vorbei. O.K., nicht lustig, aber auch nicht schlimm. Nur das Nasenloch bleibt noch ein bisschen länger zu.
Jetzt geht‘s zurück in den Wartebereich, bis ich aufgerufen werde. Nach einer Viertelstunde bekommen zwei Mitwartende, die vor mir dran waren, ihr Ergebnis. Wohl negativ, sie dürfen direkt gehen mit ihrem Zettel in der Hand.
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„Warum dauert das bei mir so lange?“, denke ich noch, schaue kritisch zu den Soldaten hinüber. Endlich landet das nächste Schreiben auf dem Tresen im Bürgertreff. Dort, wo sonst feiernde Geselligkeit angesagt ist (was war das noch mal?), erfahre ich, dass ich negativ bin! Welch positives Gefühl. Nur kurzfristig, klar, selbstverständlich bleibe ich vorsichtig. Und nach einer Woche gibt‘s ein neues Spiel und – hoffentlich - ein neues Glück.
- Alle Testzentren im HSK finden sich unter: www.hochsauerlandkreis.de, einfach auf „weitere Infos“ unter „Schnelltest-Angebot im Hochsauerlandkreis“ klicken.
- Testzentren sind mit Telefonnummern, beim DRK als
Anbieter (unter anderem Meschede, Schmallenberg, Eslohe, Brilon, Bestwig) sogar mit direkter E-Termin-Vergabe angegeben. - Laut Carsten Kersenbrock, DRK-Rotkreuzchef in Meschede, werden auch ältere Menschen, die kein Internet haben und gern einfach vorbeikommen, getestet, sofern irgend
möglich. - Das Test-Angebot gilt für Personen ohne Symptome, wer Symptome hat, sollte sich mit seinem Hausarzt in Verbindung setzen.