Meschede/Ramsbeck. In Köln darf nun jeden Freitag der Muezzin ertönen. Wir haben uns erkundigt, ob auch in Meschede Anträge dazu vorliegen oder es Beschwerden gibt.
In Köln ist der Muezzin-Ruf nun jeden Freitag, zum heiligsten aller Gebete der Woche des muslimischen Glaubens, erlaubt. Das Pilotprojekt, das auf zwei Jahre ausgelegt ist, sorgt deutschlandweit für Aufsehen. Wir haben bei Jörg Fröhling, Sprecher der Stadt Meschede und der Gemeinde Bestwig, nachgefragt, ob der Muezzin-Ruf aktuell und in der Vergangenheit auch in der Mescheder und Rambecker Moschee ein Thema in war.
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Einmal im Jahr
„Es hat in der Vergangenheit weder Beschwerden gegeben, noch Anträge seitens der Moscheen, die den Muezzin ausrufen wollten. Lediglich einmal im Jahr gibt es ein Fest an der Mescheder Fatih-Moschee, bei dem der Ruf stattfindet“, weiß Jörg Fröhling. Das kann auch Mahmut Polattimur aus dem Vorstand der Moschee bestätigen: „Den Muezzin-Ruf gibt es bei uns zum Zucker- oder zum Opferfest.“
Letzte Beschwerde 1999
In Ramsbeck sind der Verwaltung in der jüngeren Vergangenheit keine Muezzin-Rufe bekannt. Zuletzt war das Thema dort 1999 aufgekommen, damals ging es um eine Verstärkeranlage an der Ramsbecker Moschee, über die der Muezzin gerufen wurde. „Zu dieser Zeit hat es auch Beschwerden aufgrund der Lautstärke gegeben. Unserer Kenntnis nach ist diese Anlage aber bereits seit vielen Jahren nicht mehr in Betrieb und es war auch nie wieder Thema“, so der Pressesprecher.
Grundsätzlich würden beim Thema Muezzin immer zwei Faktoren beleuchtet: Die grundrechtlich geschützte Religionsfreiheit und das Emissionsschutzgesetz. „Sollte es zu Beschwerden aufgrund der Muezzin-Lautstärke kommen, muss zwischen diesen beiden abgewogen werden“, heißt es weiter.