Wasserfall. Die Öffnung des Heideparks Soltau am 1. Mai wird im Fort Fun kritisch gesehen. Dennoch drückt man in Wasserfall den Kollegen die Daumen.

Nach dem Urteil des Verwaltungsgerichtes Lüneburg steht nun endgültig fest: Der Heidepark Soltau wird am kommenden Samstag, 1. Mai, als erster deutscher Freizeitpark trotz des Lockdowns öffnen. Im knapp 300 Kilometer entfernten Fort Fun in Wasserfall betrachtet man diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen.

„Grundsätzlich ist es positiv, dass das Gericht offenbar erkannt hat, dass der sichere Betrieb eines Freizeitparks in der Corona-Krise möglich ist und sich mit diesem Thema beschäftigt hat“, sagt Parkchef Andreas Sievering. Auf der anderen Seite sieht er den Alleingang durchaus kritisch. Er hätte sich eher eine Art Grundsatzurteil gewünscht. „Es ist doch für keinen Menschen mehr verständlich, dass der eine Park öffnen darf und alle anderen nicht“, sagt er. Er frage sich, wohin das ganze am Ende führen solle. „Soll nun jeder Park für sich klagen und in eigener Sache für eine Öffnung kämpfen?“, fragt er rhetorisch und schiebt hinterher: „Das kann doch ganz sicher nicht die Lösung sein.

Kritisch sieht er auch die Öffnung von Parks in den Niederlanden und in Belgien bei Inzidenzen von rund 300. „Wenn das am Ende schief geht, leidet die gesamte Freizeitpark-Industrie darunter“, sagt er. Ihm gehe es nicht um die Öffnung seines Parks um jeden Preis, stellt er klar. Aktuell etwa sei es für ihn undenkbar bei einer 180er-Inzidenz Besucher ins Fort Fun zu lassen. „Wir können nicht auf der einen Seite Schulen schließen und auf der anderen Seite Freizeitparks öffnen“, bleibt Sievering realistisch.

Auf den Dialog setzen

Was er sich aber wünsche und von der Politik auch einfordere, sei eine Perspektive, wenn die Inzidenz im Kreis wieder in die Nähe der 100 rückt. Bis zur Ministerpräsidenten-Konferenz am 14. Mai werde er weiterhin auf den Dialog mit der Politik setzen. „Und dann muss es eine nachvollziehbare Entscheidung geben, die mindestens landesweit gilt“, sagt der Parkchef.

Wie berichtet, hatte der Park zuletzt Briefe an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und an NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart gesendet. Antworten stehen in beiden Fällen noch aus. Wie der Heidepark Soltau hat auch das Fort Fun zuletzt eine Klage in Erwägung gezogen. Bevor man diesen Schritt gehe, wolle man aber erst einmal abwarten, was die Ministerpräsidenten-Konferenz ergebe, in die er immer noch seine Hoffnung setze. Dem Heidepark Soltau drücke er für die kommenden Tage jedenfalls die Daumen - und damit gleichzeitig auch dem Fort Fun.