Meschede. Warum der Würgereflex ein Thema ist, die richtige Rachen-Anatomie von Vorteil, und man sich trotzdem nicht vor dem Corona-Test fürchten muss.

„Acht Zentimeter Teststäbchen verschwinden in der Nase“ - dieser Satz ist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen, seit ich mit einem befreundeten Arzt über die Durchführung eines Corona-Tests gesprochen hatte. Nun sollen von medizinischem Fachpersonal durchgeführte Schnelltests und auch Selbsttests eine größere Rolle in der Pandemie-Bekämpfung spielen.

Trotz allem eine positive Erfahrung

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Um dem ein oder anderen die Sorge vor dem professionell durchgeführten Schnelltest in Rachen und Nase zu nehmen, berichte ich von meinen positiven Erfahrungen bei der Testung durch das DRK in Meschede.

Denn die Horror-Geschichten vom vermeintlich fiesen Test in der Nase und die Berichterstattungen von Freunden reichen bei den meisten von „ich hab es kaum gemerkt“ bis „ich glaub, die haben das Stäbchen bis zum Gehirn durchgeschoben“. Nach meinem Test kann ich sagen: Für mich stimmt beides nicht so ganz. Für den Schnelltest beim DRK Meschede, den übrigens jeder, der das Bedürfnis hat, dort machen kann, wurde sowohl eine Probe aus dem Rachen, als auch aus der Nase entnommen. Angenehm ist beides nicht. Entgegen meiner Vermutung, empfand ich den Rachenabstrich aber als deutlich unangenehmer.

Nicht schmerzhaft

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An der Stelle, die der Mitarbeiter des DRK für einen validen Test erreichen muss, beginnt bei mir - und ich hörte, bei sehr vielen Menschen - definitiv der Würgereflex. Das macht das Unterfangen unangenehm, aber keinesfalls unerträglich oder schmerzhaft. Und nach zwei Sekunden kann man auch schon wieder befreit aufatmen und der Ekel ist schnell vergessen. Ich durfte mir bei diesem Teil des Tests sogar noch ein Kompliment abholen: Die Anatomie meines Rachenraums sei perfekt für einen Abstrich, sogar ohne „Aaaahh“ zu sagen.

Die Probe in der Nase, die bei mir zuvor großen Respekt und ein kleines bisschen Sorge verursacht hatte, war letztlich halb so wild. Ja, das Stäbchen ist recht lang und verschwindet ziemlich weit in den Untiefen eines Nasenlochs, schmerzhaft ist aber auch dieses Unterfangen nicht - oder zumindest habe ich es nicht so empfunden. Das Gefühl beim Einführen des Stäbchens in die Nase kann man als Kribbeln oder leichtes Kratzen beschreiben, das durchaus dafür sorgt, dass einem Tränen in die Augen schießen. Im Anschluss hatte ich zudem das dringende Bedürfnis meine Nase zu putzen - dann war der kleine Spuk auch schon vorbei.

Freiwillige Tests beim DRK

Wer sich in Meschede auch freiwillig testen lassen möchte, kann das beim DRK in der Kolpingstraße 11 montags von 8 bis 12 und 13 bis 16 Uhr, mittwochs von 17 bis 20 Uhr, freitags von 8 bis 12 Uhr ohne Voranmeldung und samstags auf Nachfrage tun. Die Tests werden dort in einer offenen Sprechstunde von qualifizierten Mitarbeitern durchgeführt, die vorher von Ärzten geschult wurden. Ein Schnelltest kostet vor Ort 25 Euro, für einen Labortest (PCR) zahlt man 90 Euro. Das Angebot gilt für Personen ab 18 Jahren.

Für Firmen, die zum Beispiel einzelne Abteilungen oder gleich die ganze Belegschaft testen lassen möchten, bietet das DRK Meschede auch Testungen in den Unternehmen an. Gruppen ab 10 Personen und interessier Unternehmen können sich an die an die Hotline der DRK Soziale Dienste Meschede unter Tel. 0178 8814149 wenden oder eine E-Mail an antigentest@drk-meschede.de senden.

>>> Selbsttest aus der Drogerie

  • In einer Pressemitteilung von Montag (1. März) hat die Drogeriemarktkette dm nun als erster Händler ein genaues Datum genannt. dm-Geschäftsführer Sebastian Bayer erklärt darin, es seien „voraussichtlich“ nächste Woche, konkret ab dem 9. März, Corona-Selbsttests bei der Drogeriemarktkette erhältlich.
  • Voraussetzung dafür sei, dass die Lieferzusagen des Herstellers eingehalten würden. Bei dem Hersteller handelt es sich um Boson.