Meschede/Arnsberg. Das Home-Office in der Corona-Krise kostet Energie. Keine Frage. Mit diesen Tipps der Verbraucherberatung sparen Sie bares Geld und Ressourcen.

Home-Office und Hausunterricht - im Zuge der Corona-Pandemie entstehen neue Alltagsroutinen. „Jetzt lohnt ein Blick auf die Strom- und Gaszähler, denn die machen vielerorts Überstunden“, erklärt Carsten Peters, Energieberater bei der Verbraucherzentrale in Arnsberg. Wie viel Strom ein Haushalt jetzt etwa mehr verbraucht und welche Tipps der Energieberater hat.

Stromverbrauch steigt laut Verbraucherzentrale um 15 bis 20 Prozent, wenn alle zu Hause sind.
Stromverbrauch steigt laut Verbraucherzentrale um 15 bis 20 Prozent, wenn alle zu Hause sind. © picture-alliance/ dpa | lix Heyder


In tagsüber sonst menschenleeren Wohnungen laufen jetzt mehrere Computer parallel, sind alle Räume dauerhaft beheizt und wird regelmäßig gekocht. „Da wir inzwischen von einer längeren Phase sprechen, wird sich das auf der Stromrechnung schon bemerkbar machen“, sagt Peters. Er schätzt den Stromverbrauch um etwa 15 bis 20 Prozent höher - abhängig davon, wie viele Personen im Home-Office arbeiten und ob bzw. wie viele Kinder in einem Haushalt leben.

„Der durchschnittliche Stromverbrauch pro Jahr liegt für einen Drei- bis Vier-Personen-Haushalt zwischen 3000 und 4000 kWh“, erklärt Peters. Ein um 20 Prozent höherer Verbrauch sei finanziell deutlich spürbar.

Peters Tipps zum Energiesparen im Home-Office:

1. „Egal ob Laptop oder Desktop-Rechner, Bildschirm oder Drucker: Was gerade nicht benötigt wird, sollte mindestens in den Energiesparmodus geschickt werden.“ Wer mit Kindern im Home-Office arbeite, werde schnell abgelenkt und sollte darauf besonders achten.

2. Drucker sollten nicht lange im Standby-Modus laufen – der verbrauche über die Zeit vor allem bei Laserdruckern oft mehr Strom als die Druckvorgänge. Wer kann, sollte Druckaufträge sammeln und gebündelt ausführen. „Häufiges Ein- und Ausschalten ist insbesondere bei Tintenstrahldruckern nicht zu empfehlen“, erklärt Peters. „Die automatischen Reinigungsläufe zu jedem Start kosten teure Tinte.“

3. Fürs Heizen und Lüften gilt: Nur so warm heizen wie nötig, und nicht das Fenster zur Regelung der Temperatur nutzen. „Stufe drei ist beim klassischen Thermostat ein guter Richtwert – sie führt zu rund 20 Grad Raumtemperatur“, rät der Fachmann. Für Gesundheit, Konzentration und Schimmelvermeidung muss zwar regelmäßiggelüftet werden: „Wenige Minuten mit weit geöffnetem Fenster kosten weniger Energie als eine längere Kipplüftung.“

4. Für zum Beispiel Tee oder Nudeln in der Mittagspause sollte der Wasserkocher zum Einsatz kommen, auch wenn in der heimischen Küche ein Herd zur Verfügung stehe. Sollen Kaffee oder Heißgetränke über längere Zeit bereitstehen, empfiehlt Peters Thermoskannen, denn Warmhalteplatten vergeuden unnötig Energie.

5. „Und wer die Ökoprogramme von Wasch- und Spülmaschine normalerweise schmäht, weil sie länger dauern, sollte diesen jetzt eine Chance geben“, sagt der Energieberater. „Sie sparen im Schnitt mehr als 30 Prozent Strom gegenüber den Normalprogrammen.“

6. Wer sich zum Thema Energiesparen beraten lassen möchte, findet bei der kostenlosen Videoberatung der Verbraucherzentrale auch in Zeiten der Corona-Krise individuelle Unterstützung. Das Stromsparen könne dabei genauso zum Thema werden, wie Fördermittel für eine neue Heizung oder die Planung einer Solarstromanlage. Auch telefonisch sind die Experten kostenlos erreichbar. Eine Terminvereinbarung für die Videoberatung zur Energie und die telefonische Energieberatung ist möglich unter 0211/33 996 555 sowie unter 02932-51097-05. Info auch unter: www.verbraucherzentrale.nrw/videoberatung