Meschede. Die Polizei ist besorgt über die zunehmende Zahl von Schlägereien im vergangenen Jahr. Meist spielt Alkohol eine Rolle und oft auch Messer.

Die Zahl aggressiver Schlägereien hat auch im Bereich der Wache Meschede zugenommen. Während es im Jahr 2017 noch 167 angezeigte Körperverletzungen gab, waren es 2018 schon 187, ein Plus von 12 Prozent. Auf Straßen und Wegen - also auf öffentlichen Plätzen - stieg die Zahl von 19 auf 27 und damit angesichts der relativ kleinen Zahl um rund 40 Prozent.

Randale vor Diskotheken und bei Jugendpartys

„Vor allem vor Diskotheken oder bei Jugendpartys“, sagt Hubert Sapp, Leiter der Polizeiwache Meschede komme es zu solchen Situationen. Nicht umsonst bräuchten die meisten Partys zehn bis zwölf Mann Security. Probleme ergäben sich durch Alkohol und illegale Drogen. Sapp: „Die Täter haben Spirituosen getrunken und zudem irgendeine Pille eingeworfen und sind außer sich. Dann wird eben auch weitergetreten, wenn einer schon am Boden liegt. Später wissen sie oft nicht mehr, was sie getan haben.“


Dazu komme als weiteres Problem andere Personen, die sich einmischten. Gefährlich würden diese Schlägereien auch, weil insgesamt die Bewaffnung zugenommen habe. „Für viele Migranten gehört beispielsweise ein Messer dazu. Aber auch Deutsche rüsten auf.“

Zunehmende Bewaffnung führt zu mehr Verletzungen

Für Sapp der falsche Weg. „Zunehmende Bewaffnung führt nicht zu mehr Sicherheit, sondern zu weiteren gefährlichen Situationen und Verletzungen.“ Die Wache Meschede versucht da auch gegenzusteuern. „Nach den Silvestervorfällen in Köln hat auch bei uns der ,Run‘ auf den „Kleinen Waffenschein“ zugenommen“, erinnert sich Sapp.


Dieser berechtigt zum Tragen von Gas-, Schreckschuss- oder Signalwaffen. „Wir haben damals unsere Bezirksbeamten zu den Antragstellern geschickt, um sie über die Risiken aufzuklären.“ Manch einer habe seinen Antrag daraufhin zurückgezogen. „Ihnen waren die Gefahren nicht bewusst.“