Essen. DSDS 2013 hat seinen ersten Eklat: Daniel Ceylan aus Meschede rastete beim Recall aus und glänzte einzig durch gnadenlose Selbstüberschätzung. Ein Naivling und eine grinsende Giftspritze schafften dagegen den Sprung in den nächsten DSDS-Recall in der Karibik.

Wütend stapft Daniel Ceylan aus Meschede durch das Foyer beim DSDS-Recall. Als der Kandidat die laufende Kamera sieht, steht er kurz davor zu explodieren: "Hört auf mich zu filmen. Mach Dich Kamera aus", droht der 27-Jährige.

Selbst fünf weitere Kandidaten können Daniel kaum beruhigen - zwischen ihm und dem Kameramann liegen nur wenige Meter. Und auch wenn es nicht zu einer wilden Schlägerei kommt, dürfte sich Daniel mit  seinem Ausraster einen festen Platz in der ewigen Top Ten der DSDS-Krawalltypen erobert haben.

Daniel hatte sich schon im Casting nicht gerade mit Ruhm bekleckert und war nur dank seiner aus Sicht der DSDS-Jury besonderen Stimme in den Recall gekommen. Mehrfach hatte er den Text vergessen. Eine Tatsache, die er beim Recall ebenfalls vergessen hatte.

Hohn und Spott für Daniel Ceylan von der DSDS-Jury

Hohn und Spott kassierten die DSDS-Kandidaten Amir Tahassori (v.li.), Amadeus Böttinger, Denis Roland Martin und Daniel Ceylan von der Jury.
Hohn und Spott kassierten die DSDS-Kandidaten Amir Tahassori (v.li.), Amadeus Böttinger, Denis Roland Martin und Daniel Ceylan von der Jury. © RTL | Unbekannt

Und dann sollte er sich fünf Zeilen aus dem Jupiter-Song "So still" merken. Der Auftritt endete für Daniel im Desaster: "Du hast in 24 Stunden mit ,so still' gerade einmal zwei Wörter geschafft - noch drei Monate und Du kannst den ganzen Text", musste er anschließend Hohn und Spott von Dieter Bohlen über sich ergehen lassen. "Der hat mich lächerlich gemacht", tobte Daniel nach dem Auftritt hinter den Kulissen von DSDS. Selbstreflexion? Null!

Dabei war schon vorher klar, dass die Gruppe um Daniel Ceylan, Amir Tahassori, Amadeus Böttinger und Denis Roland Martin auf ein Fiasko zusteuert. Nicht einmal schafften sie es den gesamten Song fehlerfrei zu performen. Stattdessen verzweifelten sie aneinander und scheiterten schließlich an gnadenloser Selbstüberschätzung. Als ob jemand, der sich nicht einmal ein paar Zeilen Text merken kann, eine Chance auf eine Karriere im Musik-Business hat.

DSDS besitzt ein unerschöpfliches Blamier-Potenzial

Aber da zeigte sich wieder, auf welch grandioses Blamier-Potenzial sich DSDS auch nach zehn Staffeln noch verlassen kann. Anstatt vorher aufzugeben, stellte sich die Gruppe trotzdem der DSDS-Jury um Dieter Bohlen, Mateo, Bill und Tom Kaulitz sowie einem Millionen-Publikum bei RTL.

Das Fiasko war vorprogrammiert. Amir Tahassori und Amadeus Böttinger ließen sich von der allgemeinen Situation mit runterziehen und vergessen schon nach kurzer Zeit ihren Text. Denis Roland Martin versuchte als Entertainer die Situation zu retten, machte aber eher die Figur eines bemitleidenswerten Hampelmann. Und Daniel Ceylan schaffte eigentlich nur ein "Ey ganz ehrlich" - das dafür aber am laufenden Band.

Der selbst ernannte "George Clooney" Piero Lama ist die grinsende Giftspritze

Da passte die Stimmung bei der DSDS-Schlagergruppe (v.li.: Piero Lama, Beatrice Egli und Daniel Küpper) noch. Der Auftritt vor der Jury um Dieter Bohlen war eine Katastrophe.
Da passte die Stimmung bei der DSDS-Schlagergruppe (v.li.: Piero Lama, Beatrice Egli und Daniel Küpper) noch. Der Auftritt vor der Jury um Dieter Bohlen war eine Katastrophe. © RTL | Unbekannt

Trotzdem schickte die DSDS-Jury mit Denis einen Kandidaten zum nächsten Recalll auf die Insel Curacao in die Karibik. Dabei gehört auch der 17-Jährige zu denjenigen, die man bei einer seltenen gesehenen Naivität besser vor sich selbst schützen sollte. "Wir machen jetzt eine Teepause, essen Kuchen und einen Apfel. Dann geht es dir wieder gut", versuchte Denis etwa verzweifelt seinen Mitstreiter Amadeus zu trösten.

Die Männer-Gruppe war nicht die einzige Katastrophe im DSDS-Casting am Mittwoch. Daniel Küpper boykottierte "unabsichtlich" die Dreier-Schlager-Kombo mit seiner penetranten Unfähigkeit, auch nur eine richtig gesungene Zeile auf der Bühne zu bringen. Während sich Schlager-Lady Beatrice Egli kaum aus dem Konzept bringen ließ und stimmlich glatt als Helene-Fischer-Double durchgehen könnte, hatte der selbst ernannte "George Clooney" Piero Lama da so seine Probleme.

Anschließend versuchte Piero sich vor der Kamera als grinsende Giftspritze zu profilieren, in dem er Daniel runtermachte und zur öffentlichen Entschuldigung drängte. Sympathiepunkte sammelt man so bei den DSDS-Zuschauern nicht. Eine erneute Chance nutzten Piero und Beatrice als Duo - damit bleibt der Schlager bei "Deutschland sucht den Superstar" weiter im Rennen.

Micha Margraf hat gute Chancen auf die DSDS-Liveshows

Dass es auch anders geht, zeigten Tim David Weller, Erwin Kintop, Micha Margraf und Wincent Weiß bei dem Song "Wie soll ein Mensch das ertragen?" von Philipp Poisel. Vor allem Micha Margraf dürfte dank seiner außergewöhnlichen Stimme und angenehm zurückhaltenden Art gute Chancen in den Liveshows von DSDS haben.