Wormbach..
Heftiger Durchfall und Erbrechen haben ein Jugendlager mit 160 Personen in Wormbach vorzeitig beendet. Noro-Viren, so lautete schon bald die Diagnose.
Eine Krankheit, die sich laut Dr. Peter Kleeschulte, Leiter des Kreisgesundheitsamtes, schon seit längerem nicht mehr auf die kalte Jahreszeit konzentriert.
Wie erst jetzt bekannt wurde, sind vor zwei Wochen mehr als 40 Kinder und Betreuer des Kinderchores Mühlen/Dinklage (Landkreis Vechta) im Ferienlager in der Schützenhalle Wormbach an Noro-Viren erkrankt. Nach nur wenigen Tagen entschied daher der Chorleiter in Abstimmung mit dem Kreisgesundheitsamt, das Lager abzubrechen.
„Die Gesundheit aller Lagerteilnehmer wäre durch eine Fortsetzung des Lagers stark gefährdet gewesen“, teilte Chorleiter Sebastian Speckmann anschließend über das Internet mit.
In vielen Schützenhallen im gesamten Hochsauerlandkreis sind zurzeit Jugendgruppen untergebracht, eng begleitet auch vom Kreisgesundheitsamt. „In der Regel teilen uns die Ordnungsämter mit, wann Gruppen anreisen“, erläutert Dr. Peter Kleeschulte. Zu Beginn der Saison informiere seine Behörde dann die Veranstalter über notwendige Hygienemaßnahmen. „Wir planen auch in Zukunft stichprobenartig Lager vor Ort zu besuchen und zu beraten, um solche Ausbrüche zu vermeiden.“ Denn Hygiene, also vor allem Händewaschen nach dem Toilettengang, ist das A und O im Kampf gegen Noro-Viren und andere Krankheitserreger.
Noro-Viren sind hoch ansteckend und überleben auch auf Lebensmitteln und Gegenständen. Eine Erkrankung äußert sich durch Durchfall und Erbrechen. Das Virus tritt besonders heftig in Gemeinschafts-Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern auf. Kleeschulte: „Bei geschwächten und alten Menschen und bei kleinen Kindern gibt es durchaus auch schwere Krankheitsverläufe.“ Die Tücke: Auch wenn sich ein Patient schon wieder gesund fühlt, scheidet er das Virus noch 48 Stunden lang aus.
Auch in Wormbach sind deshalb nach dem Auszug des Kinderchores vor allem die Toiletten, die Küche und die Liegeflächen unter Anleitung und Beratung des Kreisgesundheitsamtes in der Schützenhalle desinfiziert worden. Kleeschulte: „Unsere Hygienekontrolleure haben darüber informiert, welche Reinigungsmittel in welcher Dosierung benutzt werden.“ Im Anschluss war die Halle wieder normal benutzbar.
Der Kinderchor war am Montag, 11. Juli, mit 120 Kindern und 40 Betreuern aus dem Landkreis Vechta nach Wormbach aufgebrochen. Seit 40 Jahren kommt er jährlich in den Ort.