Bestwig.. Der einzige natürliche Wasserfall Nordrhein-Westfalens plätschert in der Gemeinde Bestwig. Jetzt soll er aufgewertet werden.
Eigentlich könnte die Plästerlegge eine echte Touristen-Attraktion sein - stattdessen führt der einzige natürliche Wasserfall Nordrhein-Westfalens in der Gemeinde Bestwig ein eher stiefmütterliches Dasein. Vor allem in den Sommermonaten sorgt er bei den Touristen häufig für eine Enttäuschung, weil er zugewuchert und nur schwer zu sehen ist - entsprechend hagelt es Kritik im Internet. Das soll sich bald ändern. Zumindest, wenn es nach Norbert Arens, dem Chef der Touristischen Arbeitsgemeinschaft „Rund um den Hennesee“ geht.
Bäume versperren den Blick
Arens weiß um die Beliebtheit des Wasserfalls, der immerhin ein wichtiges und nicht zu unterschätzendes Alleinstellungsmerkmal in der Gemeinde Bestwig sei. „In den Sommermonaten hält mindestens einmal in der Woche jemand an unserer Tourist-Info an, um sich nach dem Wasserfall zu erkundigen.“ Das sei in dieser Häufigkeit bei keinem anderen touristischen Ziel der Fall, betonte er in der Sitzung des Tourismusausschusses. Aus Arens’ Sicht ist die Unzufriedenheit der Touristen nach ihrem Besuch nachvollziehbar: „Entweder müssen wir das Ding zumachen, oder wir machen es gescheit“, formulierte er es in der Sitzung mit Blick auf die seit Jahren zunehmende Kritik.
Es „gescheit zu machen“ ist allerdings gar nicht so einfach. Die Befreiung des Wasserfalls vom umgebenden Unterholz sei zwar möglich, allerdings versperren zusätzlich drei Bäume den Blick - und die dürfen nicht gefällt werden. Immerhin handelt es sich um ein Naturschutzgebiet. Zudem gehöre das Gelände, auf dem die Plästerlegge liege, nicht der Gemeinde, sondern der Kirche. Dennoch soll nun versucht werden, einen besseren Blick auf den Wasserfall zu bekommen. Im Haushalt der Gemeinde Bestwig ist Geld für die Schaffung einer Aussichtsplattform als Leader-Projekt eingestellt.
„Auch die Parkplatzsituation ist verbesserungswürdig“
Von der Plattform aus habe man eine gute Sicht auf den Wasserfall, trotz der drei zu erhaltenden Bäume, so Arens. Auch die Parkplatzsituation sei verbesserungswürdig, so Arens. „Die eigene Nase mit angefasst, ist es nicht sehr professionell, was wir dort derzeit machen“, fasste er die Gesamtsituation zusammen. Auch die Bewohner des Ortsteils Wasserfall seien zunehmend genervt, „von dem was dort seit Jahren schwelt und sich nicht wirklich weiterentwickelt“. Mit Blick auf die bevorstehende Verabschiedung des Haushaltes schickte Arens eine Botschaft in Richtung Politik: Falls gespart werden müsse, dann bitte nicht am Wasserfall. Die Fraktionen haben im Hauptausschuss bereits signalisiert: Auch sie halten das Projekt für sinnvoll und haben keine Einwände, Geld dafür im Haushalt bereitzustellen.
Stimmen von Besuchern
Bei der Internetsuchmaschine Google wird die Plästerlegge als Sehenswürdigkeit aufgeführt, die auch bewertet werden kann. Von 5 erreichbaren Sternen hat der Wasserfall 3,6 von Besuchern bekommen. Entsprechend geteilt fallen dort auch die detaillierten Meinungen aus. Hier einige Beispiele:
-Ich war enttäuscht, man konnte den Wasserfall nicht sehen, alles war zu gewachsen, hatte es anders in Erinnerung, schade :-(
-Wasserfall...sehr lustig...Im Sommer, nachdem Äste und Blätter alles überdecken, ist vom Wasserfall nichts zu sehen. Ist das Wasser von oben irgendwie unten angekommen, verschwindet es im Dickicht und Gehölz. Schade, aber weder der Ort selbst noch fotografisch hat dies einen Reiz, wenn kein Wasser zu sehen ist. Man hört es, ja, aber das Wasser sehen wäre nicht schlecht. Und ich rede nicht von Dürre und Trockenheit. Es war schon Wasser da!
-Der höchste natürliche Wasserfall NRWs. Muss man mal gesehen haben, jedoch sollte man bedenken, dass bei längeren Trockenperioden nur ein Rinnsal den Felsen herunter plätschert. Also lieber nach einem ordentlichen, regenreichen Unwetter besichtigen. Ein irgendwie magischer Ort und einer meiner Lieblingsplätze.
-Gutes Schuhwerk mitbringen. Zum Wasserfall geht es einen Waldweg steil runter, der mit Stöcken und Schiefer voll ist. Wenn es geregnet hat, besteht Rutschgefahr. Der Weg ist aber sehr gepflegt. Leider ist der Wasserfall je nach Jahreszeit mal groß, mal ein kleiner Rinnsal. An den Sitzbänken stehen zwar Mülltonnen, aber sogar im Bach ist schon bemerkenswert viel Müll! Auch die Sicht auf den Wasserfall ist im Sommer beschränkt, da die Äste und das Gebüsch nicht freigeschnitten werden. Man muss also (im Juni jetzt) zwischen den Blättern schielen um oben den Wasserfall zu erahnen.
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