Meschede. In Ostwig eskaliert ein Einsatz der Mescheder Polizei, Großbrand in Heinrichsthal, viel Geld für St.-Georgs-Schützen – die Woche vor 45 Jahren.

Über diese Themen berichteten wir vor 45 Jahren im Lokalteil.

Ins Gesicht gebissen

Angriff auf die Polizeiwache in Meschede: Mehrere geworfene Schottersteine zerstören eine Scheibe der Wache, ein Streifenwagen und ein Privatwagen eines Beamten werden beschädigt. Hintergrund ist ein Einsatz gegen Zechpreller in einer Gastwirtschaft in Ostwig.

Bei dem Einsatz werden drei Beamte verletzt. Ein 38-Jähriger Mann aus Meschede kommt wegen versuchten Totschlages in Haft: Er hatte einen Polizisten mit einem Messer in den Unterleib gestochen und einen zweiten ins Gesicht gebissen. Zwei der Polizisten werden so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus bleiben müssen. Die Komplizen des 38-Jährigen verlangen telefonisch später eine Freilassung.

Neue Straße zur Entlastung

Es gibt 34 Ja-Stimmen im Mescheder Stadtrat für den endgültigen Bau einer Hochstraße, die die Verkehrssituation in der Stadt dauerhaft lösen soll – daraus wird einmal die heutige Antoniusbrücke entstehen. Als Alternative hatte eine „Bürgeraktion“ den Bau einer Unterführung empfohlen. Im Stadtrat gibt es dafür aber nur vier Stimmen.

400.000 Mark an Schaden

Großalarm für die Feuerwehr: In Heinrichsthal brennt die Lagerhalle Deventer im Gebäude der ehemaligen Tuchfabrik Eickhoff. Darin sind Fertigtüren und Fenster untergebracht. Das Feuer wütet eine ganze Nacht. Der Schaden beläuft sich auf 400.000 Mark.

Die Feuerwehr kann ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarte Honsel-Firma Emi verhindern. Zwischen beiden Gebäuden lagern mehrere tausend Liter Heizöl. Firmenchef Deventer war 45 Minuten zuvor im Gebäude – da brannte es noch nicht. Portugiesische Gastarbeiter, die in dem Komplex wohnen, alarmierten die Feuerwehr.

Hoher Zuschuss für Schützen

Gegen die Stimmen der SPD beschließt der Stadtrat in Meschede, den St.-Georgs-Schützen einen Zuschuss von 250.000 Mark zur Renovierung ihrer Schützenhalle zu zahlen. Die SPD will lieber einen Ausbau der Schützen- zu einer Mehrzweckhalle auch für Kulturveranstaltungen. Dann könnte auf die geplante Stadthalle verzichtet werden.

Ausschüsse und Ortsvorsteher

In Meschede sollen jetzt Bezirksausschüsse für Remblinghausen und Freienohl eingerichtet werden, alle übrigen Dörfer sollen Ortsvorsteher erhalten: Dieses System soll jetzt erprobt werden. Die SPD will durch mehr Bezirksausschüsse den ehemaligen Umlandgemeinden mehr politisches Gewicht verleihen, die CDU ist zurückhaltend, weil die Bezirksausschüsse nur ein Vorschlagsrecht haben. Sie bevorzugt Ortsvorsteher, die gleich einfache Geschäfte der Verwaltung vor Ort miterledigen dürfen.

Wuermeling feiert in Jagdhaus

In Jagdhaus feiert Franz Josef Wuermeling mit seiner Frau Maria Goldene Hochzeit: Er war der erste Familienminister der Bundesrepublik. Auf ihn geht die Einführung des Kindergeldes zurück – und nach ihm ist ein Ermäßigungsfahrschein der Bahn benannt.