Meschede. Meschede bekommt einen neuen Bahnhof, ein 19-Jähriger stirbt nach einer Unfallflucht, der letzte Seiler in Meschede - die Woche vor 65 Jahren.
Über diese Themen berichteten wir vor 65 Jahren im Lokalteil.
Kriegstote umbetten
700 Gräber von Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg gibt es im Kreis Meschede. Die Stadt Eversberg stellt jetzt ein Grundstück an der Warsteiner Straße zur Verfügung, um einen gemeinsamen Soldatenfriedhof anzulegen: Dorthin sollen alle Toten umgebettet werden, die auf Friedhöfen mit weniger als 20 Kriegsgräbern liegen. So soll ein dauerndes Ruherecht gewährleistet sein. An der Straße zwischen Calle und Wallen steht noch immer ein Holzkreuz mit einem Stahlhelm für einen toten Soldaten dort.
Bahnhof mit Gaststätte
In Meschede wird dafür eigens die Stadt feierlich geflaggt. Der neue Bahnhof wird eingeweiht: 55 Meter lang, mit einer 18 Meter breiten Halle aus juragelben Marmorwänden. Innen liegen die Expressgut- und Gepäckabfertigung und die Fahrkartenausgabe. Ein Drittel des neuen Gebäudes nimmt die Bahnhofs-Gaststätte von Robert von Korff ein.
Neubau in Ramsbeck
Ein feierlicher Tag für die 650 Bergleute in Ramsbeck und Andreasberg: Die Stolberger Zink-AG weiht ihre neue Waschkaue in Ramsbeck. Der Neubau zeigt die wachsende wirtschaftliche Bedeutung der Grube. 1930 waren erstmals 100.000 Tonnen Roherz gefördert worden, 1950 250.000 Tonnen, 1954 bereits 354.000 Tonnen.
Netze für die Fußballtore
Dieses Handwerk hat Seltenheitswert: In Meschede arbeitet in der Straße Unterm Hagen Meschedes letzter Seiler. Heinrich Schlinkert, Seiler- und Netzmachermeister, fertigt hier Seile, Netze, Bindfäden, Angelgeräte – er ist einer von nur noch drei oder vier dieser Meister in Deutschland.
Sein Urururgroßvater hatte sich 1733 in Meschede mit diesem Beruf niedergelassen. Hauptarbeit ist die Herstellung von Netzen für die Fischerei und für Schäfer zum Einpferchen ihrer Tier – jetzt sind Netze für Fußballtore und Tennisnetzen hinzugekommen. Er schafft 450 Knoten in der Stunde, sein längstes Seil war 240 Meter lang. Die Mechanisierung verdrängt diesen Handwerksberuf.
Lkw-Fahrer flüchtet
Ein 19 Jahre alter Mann aus Klause wird zwischen Remblinghausen und Meschede getötet: Der Motorradfahrer wird von einem Lastwagen gestreift, dessen Fahrer sich nicht um ihn kümmert und flüchtet. Danach streift dieser Lkw einen anderen Lastwagen, aber wieder flüchtet. Der Unfallfahrer wird betrunken in Meschede ermittelt.