Wasserfall.
Nach dem Eigentümerwechsel im Abenteuerland Fort Fun soll sich in dem Freizeitpark schon in diesem Jahr eine ganze Menge tun. Die „One World Group“ hat große Pläne: Sie will in Wasserfall einen „internationalen Freizeitpark“ schaffen. Wir haben mit Matthäus Ziegler gesprochen. Der 28-Jährige ist der kreative Kopf der neuen Eigentümerfamilie.
Frage: Herr Ziegler, wie hat sich der Kauf des Parks ergeben?
Matthäus Ziegler: Der Kontakt ist eher durch Zufall zustande gekommen. Wir haben einen geeigneten Park für unsere Expansionspläne gesucht - und den haben wir mit Fort Fun gefunden. Wir haben rund ein halbes Jahr mit der „Compagnie des Alpes“ Gespräche geführt. Am 23. Dezember war die Übernahme dann perfekt.
Frage: Sie haben sich für Fort Fun und damit gegen einen Park im bayerischen Geiselwind entschieden. Warum?
Ziegler: Das Abenteuerland hat eine fantastische topografische und geografische Lage. Allein die 200 Meter Höhenunterschied innerhalb des Parkgeländes sind ungewöhnlich und auf dem Sektor in ganz Europa einmalig. Das alles ist genau richtig für das, was wir vorhaben.
Frage: Was haben Sie denn vor?
Ziegler: Die genauen Details wollen wir erst bei einer Pressekonferenz vorstellen, die innerhalb der nächsten zwei Wochen stattfinden soll. Was ich aber schon verraten kann: Es gibt viele Flächen im Park, die noch nicht genutzt werden. Das wollen wir ändern.
Frage: Das heißt, es werden neue Attraktionen entstehen?
Ziegler: Ja, es werden auch neue Attraktionen entstehen. Zwei kleinere sollen schon in dieser Saison in Betrieb gehen. Wir haben einen Sechs-Jahres-Plan. In diesem Zeitraum wollen wir aus dem Abenteuerland Schritt für Schritt einen internationalen Freizeitpark machen. Beginnen werden wir bereits in diesem Jahr mit einer Umgestaltung des Übernachtungsbereichs „Davy-Crockett-Village“. Das derzeitige Camp ist nicht mehr zeitgemäß. Wir wollen hier z.B. auch ein gastronomisches Angebot schaffen. Außerdem werden wir das Westernareal überarbeiten und bis 2013 wird zudem ein ganz neuer Themenbereich im Park entstehen.
Frage: Was hat sich ein Laie unter einem „internationalen Freizeitpark“ vorzustellen?
Ziegler: Der Park hat derzeit ein Einzugsgebiet von 200 bis 300 Kilometern. Das wollen wir erweitern. Unser Ziel ist es, mehr Urlauber auch aus Nachbarländern ins Sauerland zu locken - wegen des Parks und nicht nur wegen der schönen Landschaft. Wir arbeiten daran, dass sich eine längere Anreise lohnen wird.
Frage: Die bisherigen Parkbetreiber haben bewusst auf die Attribute „höher, schneller, weiter“ verzichtet. Wird das mit Ihnen anders?
Ziegler: Das Fort Fun wird ein Familien-Park bleiben, in dem kleine Kinder auf ihre Kosten kommen werden. Nichtsdestotrotz werden wir uns auch mit den Attributen „höher, schneller, weiter“ beschäftigen. Es ist wichtig, neue Zielgruppen zu erschließen. Dazu zählen in erster Linie Jugendliche, aber auch ältere Gäste.
Frage: Sie haben bereits mitgeteilt, dass in zweistelliger Höhe neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Auf welchen Gebieten?
Ziegler: Wir werden neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Technik, die Verwaltung, aber auch für die Gastronomie einstellen.
Frage: Bedeuten diese Neueinstellungen im Umkehrschluss, dass die derzeitigen Mitarbeiter ihre Verträge behalten.
Ziegler: Genau das bedeutet es. Wir haben hier ein sehr gutes Team, mit dem wir unsere gesteckten Ziele umsetzen können. Da bin ich mir sicher. Das war auch einer der Ausschlag gebenden Gründe für die Übernahme.
Frage: Welche Erfahrungen hat Ihre Holding auf dem Freizeitparksektor?
Ziegler: Wir sind bereits seit sechs Jahren in der Branche tätig und haben in dieser Zeit schon für zahlreiche Parks im Ausland Attraktionen entwickelt.
Frage: Mit dem Kauf von Fort Fun wollen Sie den Hauptsitz Ihres Unternehmens nach Bestwig verlagern und auch Sie selbst wollen umziehen. Wann soll das geschehen?
Ziegler: Ich wohne bereits hier - momentan aber im Hotel, weil ich für eine Wohnungssuche noch keine Zeit hatte. Später werden wir dann auf dem Parkgelände - für die Gäste uneinsehbar - ein Wohnhaus und ein Bürogebäude errichten. Zunächst wollen wir aber in erster Linie in den Gast investieren.
Frage: Warum ziehen Sie überhaupt um?
Ziegler: Wir legen bei diesem Projekt ein solches Tempo vor, da muss man einfach vor Ort sein, um schnelle Entscheidungen treffen zu können. Außerdem wollen wir für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da sein. Es handelt sich hier schließlich nicht um ein reines Investmentgeschäft.