Kückelheim. Herzlichen Glückwunsch! In Kückelheim bei Schmallenberg steht der erste neue Schützenkönig nach Corona fest – er schoss den „Seuchenvogel“ ab.

Zwei Orte, ein Schützenfest. Und was für eines! Nach zwei Jahren Corona-Pause fand in Kückelheim und Arpe das erste Schützenfest der Saison im Sauerland statt.

Spätestens am Wochenende wurde jedem klar, was zwei lange Jahre lang gefehlt hatte. Man musste sich erst einmal wieder an das Festgeschehen gewöhnen, und von einer der anwesenden Damen hieß es, sie musste erst einmal überlegen, ob man am Samstagabend erst nach Hause gehen sollte, um sich umzuziehen. Aber schon nach kürzester Zeit waren alle Schützen mit ihren Damen und den Besuchern wieder voll im Geschehen – und es wurde gefeiert, als ob es die Zwangspause nie gegeben hätte.

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Ehrungen durch den Hauptmann

Das erste Schützenfest im Sauerland konnte ohne Beschränkungen wegen der Pandemie gefeiert werden, und das wurde ausgenutzt. „Unsere Traditionen zeichnen uns und das Sauerland aus. Tradition verpflichtet aber auch. Solche Dinge müssen an die nächsten Generationen weitergegeben werden“, sagt auch Jörg Brüggemann, der seit 22 Jahren Vereinsmitglied bei den Kückelheimer Schützen ist. „Das ist einfach Leben live.“

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Am Samstag traten die Schützenbrüder am Nachmittag zum Vogelschießen an, nachdem zuerst ein Kranz niedergelegt worden war und die langjährigen Vereinsmitglieder der Jahre 2020, 2021 und 2022 durch Hauptmann Sebastian Rüssmann geehrt worden waren. Dabei waren besonders Robert Blöink, Günter Flaeper, Dieter Heimes, Gerhard Hoffe, Walter Meisterjahn, Antonius Schneider und Heinrich Voss genannt werden müssen, die im Jahr des 50-jährigen Vereinsbestehen auch ihre 50-jährige Mitgliedschaft feiern.

Unter der Vogelstange

Die Stimmung im Festzelt war grandios, und alle freuten sich, endlich wieder das geliebte Schützenfest erleben zu können, das überall ein Höhepunkt im Jahr ist. Der Musikverein Heinsberg spielte die passende Musik dazu. Dann ging es endlich unter die Vogelstange, wo der „Seuchenvogel“ darauf wartete, aus dem Kugelfang geschossen zu werden. Anstelle von Apfel und Zepter hielt der Aar ein Coronavirus und ein Teststäbchen in den Klauen, und auch die Maske fehlte dem Wappentier nicht.

Bei dem spannenden Vogelschießen konnte Andreas Schulte dem Vogel den Apfel (Virus) wegschießen, die Krone gelang Christian Flaeper und das Zepter (Teststäbchen) holte Philipp Deitmerg. Beim Schießen um die Königswürde feuerten die Kinder die Schützen lautstark an. Als schon kaum noch etwas von dem Vogel übrig war, sauste plötzlich Darius Heppner unter die Stange. „Mama hat gesagt, es geht!“, rief er seiner Tochter zu – und erlegte daraufhin den Aar mit dem 197. Schuss. Heppner arbeitet bei der Firma Trippe und ist mit seiner Königin Martina, die Vermessungstechnikerin ist, verheiratet. Die beiden haben zwei Töchter, Mia (15) und Alina (12).

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Der Geck, dem eine gewisse Ähnlichkeit mit einem gewissen Politiker nicht abzusprechen war, fiel mit dem 53. Schuss und machte damit Guido Rottkurd zum Vizekönig. Der Elektroinstallateur machte seine Ehefrau Martina, Tischlerin, zur Vizekönigin, worüber sich die Söhne Jan (13) und Justin (9) freuten.

>>> Hintergrund <<<

Die Coverband „Taktlos“, die Tanzkapelle „Black Out“ und das Tambourkorps Hengsbeck sorgten für die Musik beim Fest und ließen die Gäste vergessen, dass man zwei Jahre auf so ein tolles Fest hatte verzichten müssen.