Meschede. Die Delta-Variante ist im HSK dominant geworden. Eine Regelung zu Kontaktpersonen sorgt für Frust und Beschimpfungen von doppelt Geimpften.
Die Delta-Variante des Coronavirus macht nach Einschätzung des Hochsauerlandkreises bereits mehr als die Hälfte der neuen Infektionen im heimischen Raum aus. Sie ist damit dominant geworden und wird sich - wie bundesweit auch - weiter durchsetzen. Ein Grund für Panik ist dies für den Krisenstab allerdings nicht. Sorgen bereitet der Behörde eine andere Sache.
Steigende Inzidenzen
Der Hochsauerlandkreis rechnet für die nächste Zeit durchaus mit steigenden Inzidenzen, bis in den 20er-Bereich. „Es wird hin- und herpendeln“, sagte Pressesprecher Martin Reuther. Ein Grund dafür sind auch zwei so genannte Delta-Cluster, also eine Ansammlung von Infektionen, die entstanden sind. Dabei handelt es sich zum einen um Reiserückkehrer nach Meschede, die im Osten Europas unterwegs waren, und um die Auswirkungen einer legalen Feier in Arnsberg, wo das Virus weitergegeben worden ist.
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Nach und nach werden weitere Infektionen aus diesem Umfeld aufgedeckt. Bei geringen Fallzahlen wie im Moment kommt es dann schneller zu Ausschlägen der Inzidenz nach oben und unten. 19 Delta-Fälle sind im Hochsauerlandkreis bisher festgestellt worden. Dabei gilt zu beachten: Nicht alle positiven Coronafälle werden aufwendig auf Varianten untersucht, es sind nur fünf Prozent. Bei positiven Tests innerhalb von Familien, wo eine Probe auf Delta hinweist, gehen die Behörden von durchgehenden Infektionen mit dieser Variante aus. Es werden daher weit mehr als 19 sein.
Vorschrift des Robert-Koch-Instituts
Für zunehmenden Unmut und Frust sorgt eine Anweisung des Robert-Koch-Instituts in Zusammenhang mit der Delta-Variante: Die Bundesbehörde schreibt in ihren Richtlinien vor, dass sogar komplett geimpfte und immunisierte Personen in eine zweiwöchige Quarantäne geschickt werden, wenn sie Kontakt mit einem Delta-Infizierten hatten. „Die Folge sind übelste Beschimpfungen, die unsere Kolleginnen und Kollegen bei der Übermittlung dieser Nachricht erfahren“, berichtet Reuther.
Menschen, die in der Regel doppelt geimpft sind und denen nicht zuletzt vom Bundesgesundheitsministerium versichert wird, dass sie auch vor der Delta-Variante geschützt sind, werden plötzlich dazu gezwungen ihre Urlaube und andere Pläne abzusagen. Sie hinterfragen vor allem in den Momenten den Sinn ihrer Impfung. Reuther räumt ein: „Das ist schwer zu verstehen“ - der Hochsauerlandkreis sei aber gezwungen die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts umzusetzen.
Meistens nur Schnupfen
Betroffen sind übrigens nicht wenige Leute: Reuther geht bei dieser Gruppe von einer dreistelligen Zahl aus, die sich noch steigern wird, je mehr Delta im Umlauf ist. Insgesamt befinden sich rund 180 Bewohner im Hochsauerlandkreis in Quarantäne. Bemerkenswert: Bislang sind durch die Delta-Variante keine schweren Verläufe im Hochsauerlandkreis festgestellt worden. Die meisten verspüren nach Angaben des Pressesprechers lediglich einen Schnupfen.
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