Meschede. Die HNO-Praxis Winkelmann/Althaus zieht in neue Räume. Damit verändert sich auch das Angebot der Mediziner.

Ärzte und Mitarbeiterinnen freuen sich auf einen Neustart, in neuen Räumen mit modernen Geräten und vereinfachten Abläufen - die Hals-Nasen-Ohrenarzt-Praxis Althaus/Winkelmann zieht um.

35 Jahre war die Mescheder HNO-Praxis an der Hünenburgstraße beheimatet. Zum 1. Oktober ging Dr. Peter Wunderle in den Ruhestand und Dr. Steffen Althaus kam ins Team zu Dr. Peter Winkelmann. Mit dem neuen Kollegen - das war schon früh klar - sollte auch die Praxis modernisiert werden. So begannen die ersten Planungen schon vor knapp zwei Jahren.

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Mehr Platz für die Diagnostik

„Die heutigen Anforderungen an die moderne HNO-Heilkunde lassen sich dort besser umsetzen “, sagt Althaus. Die neuen Räume an der Arnsberger Straße 22 sind barrierefrei, Abstand zu halten ist besser möglich und es gibt mehr Platz für Patienten, Mitarbeiterinnen und Ärzte. „Die Quadratmeterzahl ist mit rund 300 gar nicht so viel größer als an der Hünenburgstraße.“ Aber durch die ständige Weiterentwicklung gab es einige Engstellen und Behandlungs- und OP-Räume lagen in der ersten Etage. „Einen großen Rollstuhl in die Untersuchungsräume zu bekommen, konnte schwierig sein“, berichtet Althaus. Auch für die internen Abläufe biete die neue Praxis mehr Platz. „Wir haben jetzt vier statt zwei Sprechzimmer und können so auch eher mal jemanden separieren.“ Die HNO-Ärzte freuen sie sich darüber, dass Synergieeffekte mit dem im gleichen Haus praktizierenden Orthopäden möglich sind. „Es gibt da durchaus Überschneidungen“, erklärt Winkelmann, „vom Schwindel bis zu Schluckbeschwerden.“

An der Arnsberger Straße 22 eröffnen auch Steffen Althaus und Peter Winkelmann ihre neue HNO-Praxis.
An der Arnsberger Straße 22 eröffnen auch Steffen Althaus und Peter Winkelmann ihre neue HNO-Praxis. © WP | Ute Tolksdorf

Weiterhin Corona-Impfungen

Von Anfang an beteiligte sich die Mescheder HNO-Praxis an Corona-Impfungen und Tests. Das sei naheliegend, hatte Peter Winkelmann von Beginn an erklärt: „Die Krankheit betrifft mit ihren Symptomen auch unser Fachgebiet.“ 1700 Impfungen waren es allein an der Hünenburgstraße. Zwar sei die Impfbereitschaft zurzeit rückläufig, aber es werde ja jetzt überlegt, bestimmte Gruppen ein viertes Mal zu impfen. „Sobald Novavax auch außerhalb von Impfzentren verimpft werden kann, werden wir uns darum bemühen“, so Winkelmann. Die Ärzte hoffen, so auch diejenigen zu überzeugen, die den bisherigen Impfstoffen skeptisch gegenüberstanden.

Ambulante Operationen ab sofort in Brilon

Operieren werden beide Ärzte auch weiterhin, aber nicht mehr in eigenen Räumen. „Wir verlagern die ambulanten Operationen nach Brilon in die Praxis der anästhesiologischen Kollegen Potapski und Brinkmann“, erklärt Steffen Althaus. Dort gibt es moderne OP-Räumlichkeiten, in denen die Operationen durchgeführt werden können. „Wir führen so die jahrelange gute Kooperation fort. Schon in Meschede waren die beiden Anästhesisten für die Narkosen an der Hünenburgstraße verantwortlich. Einen eigenen OP-Raum einzurichten, kam für Althaus und Winkelmann nicht in Frage trotz der rund 50 Operationen pro Monat. „Die Anforderungen und Auflagen, die heute an die Einrichtung gestellt werden, sind so hoch, dass sich das für eine Praxis alleine kaum noch lohnt.“ Im Mescheder Walburga-Krankenhaus wird wie bislang die Belegabteilung für stationäre Operationen fortgeführt.

Neugeborenen-Hörscreening

An der Arnsberger Straße wird es jetzt auch ein Neugeborenen-Hörscreening geben, eine Untersuchung, die Hörstörungen in den ersten Tagen nach der Geburt abklärt. „Früher wurde das in der Regel im Krankenhaus durchgeführt“, erklärt Althaus, „aber bedingt durch die oft recht kurze Verweildauer der Mütter im Krankenhaus sowie die zunehmende Anzahl an Hausgeburten und Geburten in Geburtshäusern, erfolgt diese Untersuchung jetzt häufig später ambulant.“ Insbesondere auch durch die Corona-Pandemie habe die Zahl der ambulant durchgeführten Geburten zugenommen.

Insgesamt gibt es vier neue Diagnostik-Räume für unterschiedliche Hör-, Gleichgewichts- und Allergietestung mit neuen Geräten. Hinzu kommt ein Ultraschallgerät, mit dem auch die Weichteile untersucht werden können. Das ist vor allem wichtig für ein Spezialgebiet, das Steffen Althaus mitgebracht hat: die Behandlung von Krebspatienten.

Zurzeit ist die HNO-Praxis Althaus/Winkelmann in der Hünenburgstraße bereits geschlossen Am Wochenende 26/27. Februar fand der Umzug statt. Die neue Praxis in der Arnsberger Straße 22 öffnet am 3. März.

Zur Geschichte:
Ältere Mescheder erinnern sich noch an die HNO-Praxis von Dr. Kampwirth im Rebell.

In den 60er-Jahren eröffnete Dr. Werner Everke seine Praxis erst in der Lagerstraße in einem Anbau gegenüber der Post neben der Gebkebrücke.

Später dann baute Everke seine eigene Praxis in der Hünenburgstraße.