Menden. Verschiedene Maßnahmen als Terrorschutz. Die Stadt plant feste und mobile Hindernisse. Enge Abstimmung mit Polizei und Feuerwehr.

Für tausende Mendener ist das Turmblasen an Heiligabend eine Traditionsveranstaltung. Plant die Stadt nach dem furchtbaren Anschlag von Magdeburg, das Sicherheitskonzept der Mendener Großveranstaltung zu verschärfen?

Das Sicherheitskonzept fürs Turmblasen stehe bereits seit Wochen fest. „Wir tun alles dafür, dass das Turmblasen eine sichere Veranstaltung ist“, erklärt Ordnungsamtsleiterin Manuela Schmidt auf Nachfrage der Westfalenpost. Dabei habe die Ordnungsbehörde schon in den vergangenen Wochen die entsprechenden Maßnahmen in die Wege geleitet, ergänzt Bürgermeister Dr. Roland Schröder. Es handele sich hier also nicht um eine Reaktion auf die Ereignisse von Magdeburg: „Das ist das normale Verfahren.“

„Natürlich haben wir noch mal alles gecheckt, das ist selbstverständlich.“

Manuela Schmidt und Dr. Roland Schröder

Gleichwohl seien alle Maßnahmen, die aus Sicherheitsgründen nicht im Detail öffentlich gemacht werden, seit dem Wochenende noch mal auf den Prüfstand gekommen, um zu klären, ob es irgendwo Nachbesserungsbedarf gibt, erklären Manuela Schmidt und Dr. Roland Schröder: „Natürlich haben wir noch mal alles gecheckt, das ist selbstverständlich.“ Das Sicherheitskonzept werde nun, wie von langer Hand geplant, umgesetzt. Demnach werde es verschiedene „Maßnahmen, die als Terrorschutz eingesetzt werden“, geben. Das seien sowohl feste als auch mobile Hindernisse.

Feierlich angestrahlt ist der Vincenzturm ein weithin sichtbares Wahrzeichen und steht beim Turmblasen an Heiligabend im Mittelpunkt.
Feierlich angestrahlt ist der Vincenzturm ein weithin sichtbares Wahrzeichen und steht beim Turmblasen an Heiligabend im Mittelpunkt. © WP | Peter Benedickt

„Alle Zuwegungen sind zu, aber so mobil, dass sie im Fall der Fälle weg können.“

Manuela Schmidt
Ordnungsamtschefin

„Wir haben alle möglichen Auslässe überprüft“, erläutert Roland Schröder mit Blick auf die Innenstadt und den Veranstaltungsort an der St.-Vincenz-Kirche. Alle Bereiche seien gesichert. Gleichzeitig sei durch mobile Hindernisse sichergestellt, dass bei akuten Vorfällen wie einem Brand oder einem medizinischen Notfall die Einsatz- und Rettungskräfte nicht in ihrer Arbeit behindert werden: „Alle Zuwegungen sind zu, aber so mobil, dass sie im Fall der Fälle weg können“, erklärt Manuela Schmidt.

Das Ganze finde in enger Abstimmung mit den Einsatzkräften von Polizei und Feuerwehr statt – mit finaler Absprache am Tag vor dem Turmblasen.

Ein großes Anliegen ist es sowohl Manuela Schmidt als auch Dr. Roland Schröder, den Mendenerinnen und Mendenern zu versichern: „Die Stadt ist Heiligabend sicher. Man kann ganz entspannt zum Turmblasen kommen.“ Jeder, der zum Turmblasen gehe, „kann das auch mit einem guten Gefühl tun“.  

Info-Veranstaltung zum Thema Sicherheitskonzepte

Veranstalter des Turmblasens ist das städtische Kulturbüro. Doch die Stadt weiß auch um die Sorgen anderer Veranstalter – ob Privatmenschen, Gruppen oder Vereine. Deshalb ist fürs neue Jahr eine Info-Veranstaltung geplant, in der die Stadt über das Thema Sicherheitskonzepte informieren will. Manuela Schmidt: „Das wird zunehmend ein Thema sein. Da sehen wir als Stadt uns als Dienstleister und Unterstützer.“ Die Veranstaltung findet statt am Samstag, 25. Januar, 15 bis 18 Uhr, in der Aula des Gymnasiums an der Hönne.