Menden. „Business@school“ feiert als neues Format gelungene Premiere an der Gesamtschule Menden. Wirtschaft will diesen Dialog fortsetzen.
Die einen wollen als „Generation Z“ ihr komfortables Leben genießen und dafür möglichst wenig leisten, die anderen wollen als strenge Bosse so viel wie irgend möglich aus ihren Beschäftigten herauspressen: Gegenseitige Vorurteile von Schülerinnen und Schülern sowie Unternehmerinnen und Unternehmern sind an diesem Donnerstagmorgen das Thema, als der Initiativkreis Mendener Wirtschaft (IMW) an der Gesamtschule Menden ein neues Format ausprobiert: „Business@school“, zu Deutsch: die Wirtschaft an der Schule.
Angelehnt ist das Ganze an das schon seit vielen Jahren praktizierte „Business@lunch“. Dabei treffen sich die Chefs von Mitgliedsunternehmen um die Mittagszeit regelmäßig in immer anderen Betrieben, die sich den Verbandsmitgliedern dann ausführlich vorstellen. Das hat schon für viele erstaunliche Einblicke in eine vielfältige und kreative Wirtschaftswelt in Menden gesorgt. Doch jetzt ist Premiere: Es geht erstmals an eine Schule.
„Für ein erfolgreiches Miteinander ist es wichtig, dass wir nicht übereinander, sondern miteinander sprechen.“
Die Idee von „Business@School“: Man will miteinander reden, über Vorstellungen und Erwartungen an die Berufswelt und über die bestehenden Klischees auf beiden Seiten. In Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Menden unter der Regie von Schulleiter Ralf Goldschmidt kommt dieser neue Dialog in Gang, der das gegenseitige Verständnis fördern soll. Dafür machen sich rund 30 Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem heimischen Initiativkreis zunächst ein Bild von den vielseitigen Möglichkeiten der Schule. Sie besichtigen moderne Fachräume, sprechen mit engagierten Lehrkräften und vielen Schülern auch über die Suche nach Auszubildenden in vielen Betrieben.
Im Mittelpunkt des Tages steht das Handwerk. Dafür sind Frank Ziegenhirt, Geschäftsführer der Gebäudereinigung Ziegenhirt, und Hermann Niehaves als Geschäftsführer der Bäckerei Konditorei Niehaves gekommen. Sie reden mit den jungen Leuten über die Ausbildungsmöglichkeiten, über die Anforderungen der Arbeitswelt und umgekehrt über die Erwartungen der „Generation Z“ an ihre künftigen Arbeitgeber. Dabei zeigt sich, dass die Generation Z keineswegs faul ist, dass Unternehmerinnen und Unternehmer nicht bloß „strengen Bosse“ sind – Klischees, die im Gespräch humorvoll und klar entkräftet werden.
Martin Weber, im IMW zuständig für das Format „Business@“ und Initiator des neuen Dialogprojekts, zieht ein positives Fazit: „Der Weg ist das Ziel. Für ein erfolgreiches Miteinander ist es wichtig, dass wir nicht übereinander, sondern miteinander sprechen. Dieses Event ist erst der Anfang – wir sind überzeugt, dass wir nur gemeinsam vorankommen.“
Unternehmer zeigen sich „begeistert von positiver Energie der jungen Leute“
In den Reihen der Wirtschaftsteilnehmer herrscht jedenfalls durchweg Zuversicht: Die Besucherinnen und Besucher zeigen sich am Ende begeistert von der „positiven Energie der Schülerinnen und Schüler“ und dem umfassenden Engagement der Lehrkräfte. Die Gesamtschule Menden kann bei alledem eindrucksvoll unter Beweis stellen, wie sehr sie sich der Zukunft und der Förderung ihrer Schüler verschrieben hat.
IMW sieht Veranstaltung nur als ersten Schritt
„Als Initiativkreis Mendener Wirtschaft bedanken wir uns herzlich bei der Gesamtschule Menden für die großartige Organisation und den engagierten Einsatz“, sagt Jenni Gröhlich für den IMW. Diese Veranstaltung sei ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, die weiterverfolgt werden sollte. Der Verband, der 270 Mitgliedsunternehmen in und Menden zählt, freue sich auf weitere Gelegenheiten zur Zusammenarbeit, „um gemeinsam mit der jungen Generation die Zukunft in Menden zu gestalten“.