Lendringsen. Am Montag ist es rund um die neue Baustelle am Bieberberg zu einem Verkehrschaos gekommen. Grund: Die Umleitung war falsch ausgewiesen.
Dicke Panne mit gravierenden Folgen: Durch eine falsche Ausschilderung der Umleitung um den gesperrten Kreisverkehr auf der Lendringser Hauptstraße ist es am Montag und Dienstag zu erheblichen Verkehrsproblemen im Stadtteil gekommen. Das bestätigte Stadt-Sprecherin Vanessa Wittenburg jetzt auf Anfrage der WP. Die Ausschilderung sei jetzt aber so verändert worden, wie sie ursprünglich geplant war. Für den Fehler bitte die Stadtverwaltung alle Verkehrsteilnehmer, die sich deswegen am Montag und Dienstag unnötigen Behinderungen ausgesetzt sahen, um Entschuldigung. Tatsächlich habe man im Rathaus zahlreiche Beschwerden erhalten.
Überflüssiger „Knick“ über Lendringser Hauptstraße und Walzweg
Was ist passiert? Die Umleitung um die Vollsperrung am Kreisel Bieberberg sollte von Hüingsen aus über den Bieberkamp, die Meierfrankenfeld- und die Schulstraße und dann über die Straße Am Ehrenmal wieder zurück auf die Lendringser Hauptstraße führen. Damit wird der gesperrte Bereich wie von einer eckigen Klammer umgangen. Doch tatsächlich wurden die Verkehrsteilnehmer seit Montagmorgen erst noch ein Stück über die Hauptstraße geleitet und dann über den schmalen Walzweg auf die Meierfrankenfeldstraße. Dieser überflüssige Knick sorgte offenbar für die Staus, für die verärgerte Autofahrer und Anlieger gegenüber der WP zunächst angeblich falsch geschaltete Ampelanlagen verantwortlich machten.
Falsche Verkehrsführung am Dienstag wieder korrigiert
Doch das Problem hatte eine andere Ursache: Wer zum Beispiel von der Fischkuhle in Richtung Dorfmitte und Menden steuern wollte, der musste an der Ampel links auf die Hauptstraße abbiegen und dann rechts auf den Walzweg. Die ursprünglich beabsichtigte und jetzt wieder eingerichtete Verkehrsführung sah stattdessen vor, aus der Fischkuhle geradeaus über die Kreuzung und dann direkt links auf die Meierfrankenfeldstraße zu fahren. Parallel zur gesperrten Hauptstraße geht es dann planmäßig weiter über die komplette Meierfrankenfeld- und die daran anschließende Schulstraße. Wie das Malheur mit der Beschilderung passieren konnte, ist unterdessen noch nicht klar. Die falsche Verkehrsführung sei noch am Dienstag korrigiert worden, erklärt Vanessa Wittenburg.
Kreisel mit Baken eng umstellt: Mehr Platz für Fußgänger und Parkflächen
Immerhin: Wer sich den Kreisverkehr selbst ansieht, der kann feststellen, dass die ausführende Firma Krutmann ihn sehr eng mit Sperrbaken umstellt hat. So soll gewährleistet sein, dass alle Geschäfte an der Lendringser Hauptstraße auch während der einmonatigen Bauphase mit dem Auto erreichbar bleiben. Zwar muss man sie über die Umleitung jetzt anders anfahren als vorher. Dann aber ist das Parken auch unmittelbar vor den allermeisten Lendringser Geschäften weiterhin möglich. Fußgänger kommen mit kleinen Umwegen ebenfalls relativ ungehindert an der Baustelle vorbei.
Einzelhändler sehen ihr Weihnachtsgeschäft beeinträchtigt
Das alles hatte die Stadtverwaltung im Vorfeld zugesagt. Dies, nachdem es Stimmen aus der Lendringser Händlerschaft gab, die mit Grausen an die Bauzeit des Kreisverkehrs in den Jahren 2018 und 2019 zurückdenken. Damals waren ihre Geschäfte zeitweilig regelrecht abgeschnitten. Jetzt fürchten einige erneut um ihr Weihnachtsgeschäft.
Sofortmaßnahme soll Läden und Wohnhäuser vor Überschwemmung bewahren
Zugleich geht die ganze Baumaßnahme auch auf Klagen aus den Geschäften unmittelbar am Kreisel zurück: Sie wurden in den letzten beiden Jahren nach Starkregenfällen gleich mehrfach überschwemmt. Als Hauptursachen machte der Stadtentwässerungsbetrieb Menden unter anderem zu schwach ausgebildete Kanäle sowie den Kreisverkehr als tiefsten Punkt in der Umgebung aus, in den das Wasser von allen Seiten hineinläuft. Um so rasch wie möglich weiteres Unheil von den Anliegern abzuwenden, werden jetzt zunächst die Kanäle unterm Kreisverkehr ertüchtigt.
An Kreisel-Maßnahme schließen sich weitere Bauarbeiten an
Zusätzlich wird die Lendringser Hauptstraße durch eine weitere Asphaltschicht an einer Seite so angehoben, dass das vom Bieberberg herabschießende Wasser quasi in eine Rechtskurve geleitet und vom Kreisel weggeführt wird. Um diese Wassermenge von vornherein zu verringern, hat der Bieberberg selbst mittlerweile schon mehrere zusätzliche Gullys erhalten. Als abschließende Maßnahme zum Hochwasserschutz ist dann vorgesehen, den Kanal unter der Otto-Weingarten-Straße auszutauschen. Deutlich größere Rohre sollen im kommenden Jahr dann dafür sorgen, dass die Überschwemmungen der Vergangenheit angehören.
Hundertprozentige Sicherheit vor Hochwasser kann es nicht geben
Wobei es, wie die Stadtentwässerung Menden stets dazu betont hat, keine hundertprozentige Garantie dafür geben kann, dass es dort nie wieder zu Überschwemmungen von Wohnhäusern und Ladenlokalen kommt. Denn es gebe Regenmengen, die auch noch so große Kanäle nicht bewältigen können.