Menden. Bürgerantrag vor der Entscheidung. Verwaltung sagt Ja zu Einzelbäumen, aber Nein zu Grabschmuck, der im Stadtwald verboten ist.
Gute Aussichten hat ein aktueller Bürgerantrag auf das Pflanzen von Erinnerungsbäumen im Mendener Stadtwald. Ein Erinnerungsbaum soll der Trauerbewältigung für Angehörige und Familien dienen. Zugleich wird über einen „Wald der Erinnerung“ diskutiert, in dem Verstorbene geehrt werden sollen, die sich in besonderer Weise um ihre Mitmenschen ehrenamtlich verdient gemacht haben.
Stadtforst empfiehlt einzelne Erinnerungsbäume statt Erinnerungswald
Für Verstorbene sollen dem Bürgerantrag nach Bäume im Stadtwald „an geeigneter Stelle“ gepflanzt werden dürfen. Ausdrücklich sollen dabei aber keine größere Flächen mit mehreren Bäumen belegt werden, wie es im beliebten Mendener Babywald der Fall ist. Statt eines Erinnerungswaldes, den es in anderen Städten durchaus gibt, sollen Gedächtnisbäume in Menden nur „einzeln in vorhandene Waldstrukturen eingebracht“ werden, sagt Baudezernent Jörg Müller.
Geeignet dafür sind „besonders heimische Baumarten, die Schatten ertragen“, erläutert die Fachbehörde um Stadtförster Dirk Basse zur kommenden Beratung des städtischen Ausschusses für Umwelt und Klima. Zu diesen Arten zählten etwa die Rotbuche (auch als Blutbuche), die Eibe und die Weißtanne. Die Mendener Forstverwaltung schlägt ferner von sich aus vor, dass sich Betroffene direkt an den Stadtforst wenden können.
Mendener Forstbehörde bietet Unterstützung für Angehörige an
Die Forst-Beschäftigten würden ihnen einen geeigneten Platz für die Pflanzung zeigen. Das Setzen der Bäume könnten die Angehörigen dann selber übernehmen. Danach könne die Forst-Abteilung auf Wunsch „im laufenden Tagesgeschäft unterstützend tätig werden“. Durch die Verwendung von Wildlingen würden der Stadt keine weiteren Kosten entstehen. Den Angehörigen soll es aber auch freistehen, auf eigene Kosten geeignete Bäume zu kaufen.
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Im Stadtwald sind weder Grabschmuck noch Lichter erlaubt
An eine Markierung oder die Anbringung von Schildern sei jedoch nicht gedacht, heißt es weiter. Auch seien Grabschmuck, Blumen, Gestecke, Kränze oder gar Grablichter im Mendener Stadtwald nicht erlaubt. Während die Stadtverwaltung gleichwohl das Zulassen von Einzelbäumen für Angehörige von Verstorbenen befürwortet, soll sich die Entscheidung über einen „Erinnerungswald für verdiente Mendenerinnen und Mendener“ aus der politischen Beratung ergeben.
SPD will Erinnerungswald für verdiente ehrenamtliche Mendener
Diesen Wald hat die SPD-Fraktion bereits vor Monaten beantragt. Sie will damit vor allem ehrenamtlich engagierte Menschen aus Diakonie, Kultur, Sport oder Politik posthum geehrt sehen. Die SPD nimmt ausdrücklich Bezug auf den Babywald, hier wird also ein eigenes Waldstück beantragt. Die Bäume darin sollen Schilder mit den Namen der Verstorbenen tragen.
Mendener Bürgerinnen und Bürger sollen Menschen vorschlagen können, denen diese Ehrung zuteil werden kann. Eine Kommission würde dann darüber entscheiden. Zu Beginn soll es auch möglich sein, dass Menschen 20 Jahre rückwirkend dafür vorgeschlagen werden können.
Der Ausschuss für Umwelt und Klima tagt hierzu am 13. November ab 17 Uhr öffentlich im Mendener Ratssaal.