Menden. Stefan Weige unterstützt liberalen Parteivorsitzenden Christian Lindner: „Das zeugt für mich von Rückgrat“ – Kritik an Volker Wissing

Mit scharfer Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reagiert der Mendener FDP-Fraktionsvorsitzende Stefan Weige auf das Platzen der Ampel-Koalition in Berlin. Olaf Scholz‘ Auftritt am Mittwochabend vor der Presse, als der Kanzler vor allem den FDP-Vorsitzenden Christian Lindner für den Bruch verantwortlich mache, sei „unterirdisch“ gewesen, „wie im Kindergarten“, meint Weige. Er sei zwar überrascht vom Zeitpunkt des Ampel-Bruchs gewesen, „aber man konnte das förmlich riechen“.

Weige sieht Lindners Handeln als konsequent an

Sein liberaler Parteichef und Ex-Bundesfinanzminister habe jedenfalls völlig richtig gehandelt, als er Scholz und dem grünen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck das Positionspapier der FDP zur wirtschaftlichen Gesundung des Landes vorlegte. „Dass das dann im Koalitionsausschuss nicht einmal zu einer Diskussionsgrundlage wird, das geht nicht“, meint Weige. Stattdessen sollte der Finanzminister von der Schuldenbremse abgehen. „Die Reaktion von Christian Lindner zeugt für mich von Rückgrat, das vielen anderen leider abgeht“, sagte der liberale Fraktionsvorsitzende auf Anfrage der WP. Man müsse konsequent sein und dürfe auch nicht an seinem Stuhl kleben.

Dem ausgetretenen Verkehrsminister Wissing weint Weige keine Träne nach

Dass Verkehrsminister Volker Wissing den Rücktritt der anderen Minister der FDP nicht mitmachte, im Amt blieb und stattdessen der Partei den Rücken kehrte, habe ihn dann nicht mehr so sehr überrascht: „Nach allem, was ich höre, war Wissing ohnehin so etwas wie das schwarze Schaf in unserer Ministerriege und in der Bundestagsfraktion eher isoliert.“ Im übrigen, sagte Weige weiter, sei ihm Wissing vor allem dadurch in Erinnerung, dass er zu spät zur maroden Rahmedetalbrücke an der A 45 kam und der leidgeprüften Region dort nur zögerlich Hilfe zugesagt habe.