Menden. Die Kinder-Wunschbaum-Aktion startet. Bis zum 8. Dezember können Interssierte wieder Herzenswünsche von Mädchen und Jungen erfüllen.
Anscheinend haben die Mendener und Menderinnen bereits darauf gewartet, dass die Kinder-Wunschbäume wieder aufgestellt werden, denn Lisa Bödefeld vom Mendener Stadtmarketing erhielt einige Mails, in denen nach dem Start der Aktion gefragt wurde. „Heute ist es soweit, die mit Kinderwünschen geschmückten Bäume stehen bereit“, freut sich das Organisationsteam. Bis zum 8. Dezember können die Kärtchen gepflückt und Wünsche in Geschenke umgewandelt werden.
Ab Oktober werden Wünsche entgegen genommen
Im vergangenen Jahr wurden erstmalig zwei Kinder-Wunschbäume errichtet. Auch in diesem Jahr befindet sich einer der Weihnachtsbäume im Rathaus und der andere steht in der Stadtbücherei. Das Konzept zweier Bäume hat sich bewährt, denn die unterschiedlichen Öffnungszeiten der beiden Einrichtungen erweitern den Zugang. Fabian Pröpper ist es wichtig, sich im Namen aller Beteiligten bei den Stiftern der Nadelbäume zu bedanken: „Die Tannen wurden von der Christbaumzucht Schulte Deinstrop in Arnsberg gestiftet und sehen prächtig aus“.
Probleme, beide Bäume mit Wünschen zu bestücken, gibt es nicht. „Schätzungsweise 550 Wunschkärtchen sind es, die in diesem Jahr auf die beiden Bäume verteilt werden, das sind genauso viele wie im vergangenen Jahr“, weiß Nils Kemper, einer der Initiatoren und Schirmherr vom Kinder-Wunschbaum. Doch bevor an Weihnachten Kinderaugen strahlen, ist viel vorbereitende und logistische Arbeit nötig. Stellvertretend für ihre Organisationen können das Petra Kaiser-Hacheney vom SKFM, Annemarie Heiken von der Evangelischen Jugendhilfe Menden und Cristina Gummert von Mendener in Not nur bestätigen. Sie sind es, die bereits im Oktober damit beginnen, die Wünsche der Kinder entgegenzunehmen und zu katalogisieren.
„Bei uns fragen die Betreuer und Betreuerinnen, ähnlich wie in einer Familie, nur in den einzelnen Gruppen bei den Kindern nach.“
Wert des Geschenkes soll 30 Euro nicht überschreiten
Das Entgegennehmen der Wünsche geschieht auf unterschiedliche Weise. „Bei uns fragen die Betreuer und Betreuerinnen, ähnlich wie in einer Familie, nur in den einzelnen Gruppen bei den Kindern nach“, so Heiken. „Wir füllen die Wunschkarten zusammen mit den Kindern und Eltern in unseren Räumlichkeiten aus“, erklärt Kaiser-Hacheney und auch Cristina Gummert ist persönlich vor Ort, um die Wünsche entgegenzunehmen. Die Altersgrenze der Kinder, deren Wünsche am Baum hängen, liegt bei 14 Jahren und der Wert des Geschenkes soll 30 Euro nicht übersteigen. „Natürlich sind es jedes Jahr aufs Neue Dinge wie Puppen, Bücher und Spielsteine, die sich auf den Wunschlisten finden“, belegen die Erfahrungswerte der Initiatoren. „Bei den Teenagern stellen wir fest, wie sehr sie sich nach sozialer und kultureller Teilhabe sehnen, und das drücken auch ihre Wünsche aus. So kommt es vor, dass Zettel an den Bäumen hängen mit Wünschen nach einer Smart-Watch, Bluetooth-Kopfhörern, Lockenstab, Schminke oder Marken-Sneaker. „Das sind die typischen Wünsche der Jugendlichen“, so Heiken.
Kinder-Wunschbaum 2024
Die Kinderwunschbäume stehen im Foyer des Rathauses und in der Stadtbücherei. Die Wünsche können gepflückt werden vom 8. November bis zum 8. Dezember zu den üblichen Öffnungszeiten der Einrichtungen.
Die Geschenke sollen bis Mittwoch, 11. Dezember, im ersten Obergeschoss der Stadtbücherei abgegeben werden. Dabei gilt es zu beachten, dass der Wunschzettel zu den jeweiligen Geschenken mit der Schrift nach oben, von außen gut sichtbar am Geschenk anzubringen ist. Auf zusätzliche Dekorationselemente, wie große Schleifen, Tannenzweige oder Schokoladennikoläuse bittet das Organisationsteam zu verzichten.
Wurden alle Wünsche aufgenommen und geprüft, geht die Arbeit für das Team rund um Melanie Kersting vom Stadtmarketing erst richtig los. Es müssen Listen erstellt, etikettiert und kistenweise Wunschzettel in Form von Weihnachtsbäumchen gelocht und zum Aufhängen vorbereitet werden. „Wir werden kurzerhand zu Weihnachtselfen“, sagt Bödefeld lachend. „Die Hilfe der Teams im Bürgerbüro und in der Stadtbücherei ist uns dabei eine große Unterstützung“, ergänzt Kersting. Sie sind es, die die Bäume vor Ort immer wieder neu bestücken und drauf Acht geben. „Ist ein Wunsch gepflückt, gilt er für uns als erfüllt“, so das Organisationsteam.
Am 11. Dezember ist dann Abgabeschluss für all diejenigen, die den Bäumen einen Wunschzettel entnommen haben, denn die mehr als 500 Päckchen müssen verteilt und den Empfängern zugeordnet werden. „In dieser Zeit sieht man uns häufiger mit einem Bollerwagen voller Geschenke durch die Stadt ziehen“, lachen Pröpper und Bödefeld. Die Beiden konnten im vergangenen Jahr den Weg durch die Bahnhofstraße nicht hinter sich legen, ohne gefragt zu werden, ob sie das Christkind oder der Weihnachtsmann sind. Es sieht zwar lustig aus, aber hinter dem Abholen, Verteilen und Ausgeben der Geschenke steckt eine logistische Meisterleistung, die nur Dank der guten Zusammenarbeit und des routinierten Ablaufs der Organisierenden funktioniert.
„Wir müssen nicht nach Südamerika schauen um zu sehen, wie groß die Not der Kinder ist. Auch hier in Menden herrscht Armut in manchen Familien.“
Organisationsteam weiß: Auf Mendenerinnen und Mendener ist Verlass
Dass für jedes Kind in Menden an Heiligabend ein Geschenk unter dem Weihnachtsbaum liegt, ist dabei das Ziel aller Mithelfenden. „Und das Wissen, dass Kinderaugen leuchten werden und Familien glücklich sind, ist unser Antrieb. Deshalb sind wir immer noch mit sehr viel Spaß bei der Sache, auch wenn die Wochen arbeitsintensiv sind“, so alle Beteiligten. „Wir müssen nicht nach Südamerika schauen um zu sehen, wie groß die Not der Kinder ist. Auch hier in Menden herrscht Armut in manchen Familien“, betont Nils Kemper noch einmal. Jedoch ist das Organisationsteam vom Kinderwunschbaum zuversichtlich, auch an dem kommende n Weihnachtsfest die Not etwas zu lindern. Sie wissen, dass sie sich auf die Mendener und Menderinnen verlassen können. „Wir sind so dankbar und glücklich, denn die geschätzte Spendensumme, die allein durch die Kinder-Wunschbaum-Aktion zusammenkommt, beläuft sich zwischen 15.000 und 20.000 Euro.“