Menden. Konzert des Meisterchores VokalArt und Organistin Wakako Yamanaga wird live übertragen. Was noch geplant ist und welche Uraufführung erklingt.

Musik erreicht alle Menschen, vor allem im Herzen, man muss dazu nicht unbedingt die Texte verstehen oder ein Instrument beherrschen. Aber was ist mit den Menschen, die aus gesundheitlichen oder anderen Gründen sich nicht auf den Weg machen können, um ein Konzert live am Ort des Geschehens zu verfolgen? Wenn am Dienstagabend, 5. November, das als Meisterchor ausgezeichnete Mendener Gesangsensemble VokalArt und an der Orgel Wakako Yamanga, Kirchenmusikerin der evangelischen Gemeinde, gemeinsam in der Heilig-Geist-Kirche auftreten, und Gerhard Schmidt das alles mit passenden und stimmungsvollen Texten umrahmt, dann kann man dieses Konzert auch zu Hause am Bildschirm verfolgen.

Projekt ganz im Zeichen der Inklusion

Ein Projekt ganz im Zeichen der Inklusion, erklärt Chorleiter Klaus Levermann, vor allem an ältere oder Menschen mit Behinderung gerichtet. Die Verantwortlichen hoffen, dass neben vielen Zuschauern vor dem Livestream auch die Kirche voll sein wird.

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Dank LEADER-Förderung konnte der Verein AktiVokal, dem Levermann vorsteht, technische Ausrüstung anschaffen, die eine Übertragung in die ganze Welt ermöglicht. Drei Kameras vor Ort in dem Gotteshaus ermöglichen verschiedene Perspektiven, für die Umsetzung sind die in Menden ja vielfach umtriebigen und bekannten Corinna Häußler und Nils Bonk verantwortlich. Erreichbar ist der Livestream über www.menden-vision.de, ein neues Portal für weitere ähnliche Veranstaltungen.

Das alles steht im Zeichen von „Hier klingt‘s mir gut“, einem bundesweiten Projekt zur Integration und Inklusion im Rahmen von Musik, an dem Klaus Levermann über den Allgemeinen Cäcilienverband beteiligt ist. Für Menden hat man die verschiedensten Ideen mit dem Namen „Singklusion“ überschrieben, im Sommer stellte der Chorleiter die Pläne im Mendener Inklusionsbeirat vor (wir berichteten), bis hin zu einem inklusiven Gesangsfestival. Als weitere Partner sind Senioren- und Behinderteneinrichtungen, Vereine, Stadt und Kulturbüro oder Mendigital im Boot.

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Und welche Musik gibt es zu hören (und zu sehen)? Das musikalische Thema lautet Ubi varitas - Wo die Liebe ist, angelehnt an einen Taizé-Gesang dieses Namens. Der junge norwegische Komponist Ola Gjeilo hat daraus ein Stück mit ganz eigenem, modernen, faszinierenden Klangbild geschaffen. Auf dem Programm stehen aber auch klassische Werke wie Teile aus der Deutschen Messe von Schubert, ein irischer Segen, Melodien von Andrew Lloyd Webber oder von dem aus Menden stammenden Musiker Michael Schmoll.

Es gibt auch eine Uraufführung

Und es gibt eine Uraufführung: „God has commanded all his angels“. „Das hat Alwin Michael Schronen speziell für VokalArt geschrieben“, erzählt Klaus Levermann, der das Gesangsensemble leitet. An der Orgel begleitet Kirchenmusikern Wakako Yamanaga, spielt auch Stücke solistisch. Die Texte, die Gerhard Schmidt umrahmend vorträgt, handeln von Menschlichkeit, dem Wunsch nach einem liebevollen, friedlichen Miteinander.

Beginn ist am Dienstag um 19.30 Uhr in der Kirche nahe des Bahnhofs, der Eintritt ist frei beziehungsweise freiwillig. Und vor allem ist das Konzert von überall aus über das World Wide Web zu verfolgen.

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Für die Initiative Singklusion ist das der Auftakt, berichtet Levermann. Ein nächster Punkt folgt schon am Donnerstag, 7. November, mit einem offenen Singen im Ratssaal mit Michael Schmoll, ebenfalls live übertragen. Der Beginn ergibt sich aus dem Titel: „Menden singt um 5.“